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Die Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und ihre künftige Staatssekretärin lassen verlauten, sie wollten eine Wende in der Gentechnologie - hin zu mehr Liberalität. Und damit das auch jeder glaubt, sollen ein Papier eingestampft, zwei Abteilungsleiter ausgetauscht und - welch kecker Mut - sogar eine Bundestagsdebatte anberaumt werden.

Von Giovanni di Lorenzo

Für gewöhnlich sind es die Gegner der Gentechnik, die vor den Schrecken der im Labor erschaffenen Kreaturen warnen - worauf deren Schöpfer reflektorisch mit heftigem Abwiegeln reagieren. Jetzt haben australische Wissenschaftler ein Virus erschaffen, bei dessen Anblick ihnen selbst angst und bange wurde: Bei dem Versuch, ein Verhütungsmittel für Mäuse zu entwickeln, ist aus einem relativ harmlosen Mäuse-Virus ein gefährlicher Killer entstanden - angeblich ganz "aus Versehen".

Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) hat sich im Frankfurter Opec-Prozess zu seiner linksradikalen Vergangenheit bekannt und Gewalttaten gegen Polizisten zugegeben. Bei seiner Zeugenaussage am Dienstag vor dem Frankfurter Landgericht stritt er aber wieder ab, im Frankfurter Häuserkampf jemals den Einsatz von Molotow-Cocktails befürwortet zu haben.

Bundesinnenminister Otto Schily rechnet infolge der EU-Osterweiterung mit einer Stärkung der inneren Sicherheit. Bei seinem Besuch der bayerischen SPD-Landtagsfraktion am Dienstag im Kloster Irsee nannte Schily Befürchtungen unbegründet, die Sicherheitslage könne sich durch die Beitritte von Ungarn, der Tschechischen Republik und Polen verschlechtern.

Der designierte Intendant der Deutschen Oper Berlin, Udo Zimmermann, will den schwelenden Berliner Opernstreit durch eine "Koalition" mit dem Musikchef der Staatsoper Unter den Linden, Daniel Barenboim, beenden. Die Querelen könnten beigelegt werden, "wenn wir den Graben, der zwischen Ost- und Westberlin liegt, endlich schließen", sagte Zimmermann im InfoRadio Berlin-Brandenburg.

Der Krieg ändert die Perspektive. Vorher, da bläht sich ein Problem bis zur Unerträglichkeit auf: in Bosnien und Kosovo die Bilder von Mordbrennerei und Vertreibung, am Golf vor zehn Jahren die Besetzung Kuwaits.

Von Christoph von Marschall

Heinz-Harald Frentzen will mit dem neuen Jordan-Honda an alte Glanzzeiten anknüpfen und die schlechten Ergebnisse der zurückliegenden Saison vergessen machen. "Mein Ziel ist es, dort weiter zu machen, wo wir Ende 1999 standen", sagte der 33 Jahre alte Formel 1-Pilot aus Mönchengladbach bei der Vorstellung des neuen Boliden EJ11 am Firmensitz in Silverstone.

Brutkasten-Morde: Kurz nach der Invasion Kuwaits veranstaltete der US-Kongress eine Anhörung, bei der eine junge kuwaitische Frau mit Namen "Nayirah" auftrat. Unter Tränen schilderte sie, wie irakische Soldaten in das Al-Addan Hospital eingedrungen seien und vor ihren Augen 15 Babys aus Brutkästen gerissen und auf den Flur geworfen hätten.

Von Martin Gehlen

Für die angeschlagene Bauwirtschaft wird auch das Jahr 2001 im Zeichen der Rezession stehen. "Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht", sagte der Präsident des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie, Ignaz Walter, am Dienstag in Berlin.

Ein Vergleich im Streit um die Straßengebühren für das Motzstraßenfest ist gestern vor dem Landgericht gescheitert. Bis Ende Februar wollen die Richter nun entscheiden, ob und in welcher Höhe die Veranstalter zur Kasse gebeten werden.

Während einer Fahrt mit der S-Bahnlinie 1 von Anhalter Bahnhof nach Wannsee erblickt man zwischen den Bahnhöfen "Zehlendorf" und "Schlachtensee" ein architektonisches Glanzstück: den Mexikoplatz. Doch der Haupteingang des S-Bahnhofs mit seinen auf den Platz führenden drei großen Flügeltüren und der Vorhalle könnte bald nicht mehr für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.

Wer im Supermarkt eine Verpackung aufreißt, ist nicht zum Kauf des Inhalts verpflichtet. Anders lautende Klauseln oder Hinweise von Einzelhändlern seien unwirksam, weil sie die Verbraucher unangemessen benachteiligten, entschied das Düsseldorfer Oberlandesgericht am Montag.

In den Speisekarten am Fuße des Testaccio, Roms einstigem Scherbenhügel und nun Heimstätte dutzender Szenekneipen und Edelrestaurants, findet der Gast seit Wochen mehr Lücken als Angebote: kein Rindskotellett "Angus" ist mehr da, auch der famose Rinderschinken Carnesecca steht nicht mehr unter den Vorspeisen, die Tagliata (Rindfleischstreifen) fehlen ebenso wie Zampi vom Rindsfuß mit frischem Sellerie, Essig und Öl. Insbesondere die Innereien, für die Roms Vorstadtküche berühmt ist - einst vor allem als Essen für die Armen, inzwischen zum Kultessen der gehobenen Mittelschicht mutiert -, sind seit der BSE-Krise fast völlig aus den Offerten verschwunden.

Von Werner Raith

Die Vorleistungen sind beträchtlich. Rund 40 000 Mark, so hat Geschäftsführer Günter Trotz vorab mal überschlagen, muss Volleyball-Bundesligist SC Charlottenburg für jedes Heimspiel in der neu geschaffenen Champions League vorstrecken.

Von
  • Werner Raith
  • Karsten Doneck, dpa