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Berlin: 20 Menschen mit Drehleitern aus brennendem Hochhaus gerettet

Menschen schrien an den Fenstern, während hinter ihnen Rauch durch die Wohnung waberte; zwei Drehleitern bewegten sich im Scheinwerferlicht vor der Hochhauswand und stoppten mit ihren Rettungskörben vor den Hilfesuchenden: Solche dramatischen Szenen spielten sich am späten Sonntagabend an einem zehnstöckigen Plattenbau auf der Landsberger Allee / Ecke Storkower Straße in Lichtenberg ab. Ein Feuer in der zweiten Etage breitete sich in rasender Geschwindigkeit durchs Treppenhaus bis ins oberste Stockwerk aus.

Menschen schrien an den Fenstern, während hinter ihnen Rauch durch die Wohnung waberte; zwei Drehleitern bewegten sich im Scheinwerferlicht vor der Hochhauswand und stoppten mit ihren Rettungskörben vor den Hilfesuchenden: Solche dramatischen Szenen spielten sich am späten Sonntagabend an einem zehnstöckigen Plattenbau auf der Landsberger Allee / Ecke Storkower Straße in Lichtenberg ab. Ein Feuer in der zweiten Etage breitete sich in rasender Geschwindigkeit durchs Treppenhaus bis ins oberste Stockwerk aus. Zwei Wohnungen im zweiten und neunten Stock wurden völlig zerstört. Die kurz nach 22 Uhr alarmierte Feuerwehr rettete 20 Mieter über Drehleitern, 18 weitere wurden mit Fluchthauben in Sicherheit gebracht.

Die schnelle Hilfe für derart viele Menschen war notwendig, weil der Qualm in nahezu allen Etagen durch Türritze in die Wohnungen drang und Mieter bedrohte. Achtzehn Bewohner kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus, unter ihnen zwei 93 und 99 Jahre alte Frauen. Der gesamte Flügel des Hochhauses wurden wegen Rauchschäden in vielen Räumen, Feuerspuren an Wohnungstüren und der zerstörten Heizung baupolizeilich gesperrt. Alle Mieter der Wohnungsbaugesellschaft Lichtenberg, in deren Besitz sich das Gebäude befindet, kamen in Pensionen oder privat unter.

Ob der Brand aus noch ungeklärter Ursache in der zerstörten Wohnung im zweiten Stock ausbrach oder möglicherweise vor der Türe im Treppenhaus gelegt wurde, ist laut Kripo völlig offen. Sicher ist nur: Die Räume waren am Sonntag unbewohnt, weil sich die türkischen Mieter zur Zeit in ihrer Heimat aufhalten. Als die von Nachbarn alarmierten Einsatzkräfte mit rund 20 Lösch- und Rettungswagen eintrafen, hatte der Brand bereits das gesamte untere Treppenhaus erfasst. "Wie in einem Kamin" seien die Flammen nach oben gezogen, schilderten Beamte gestern den Anblick. Begünstigt wurde das Feuer durch Brennmaterial, das sich ihm bot: Die Stufen waren teilweise mit Linoleum ausgelegt, das Sparrengeländer bestand aus Holz, und die im Treppenhaus angebrachten Elektrozähler der einzelnen Wohnungen waren "auf veraltete Weise" mit hölzernen Kästen umgeben, so ein Feuerwehr-Experte (siehe Kasten).

Da die meisten Mieter ihre Wohnungstüren geschlossen hielten und sich am Fenster bemerkbar machten, waren sie zwar vom Rauch, aber nicht durch Flammen bedroht. Nur in der neunten Etage staute sich die Hitze bis auf 1000 Grad, weshalb das Feuer eventuell die Wohnungstür durchbrach und die Räume erfasste. Möglicherweise habe auch ein großer Hund die Türe geöffnet, während sein Herrchen am Fenster von der Drehleiter aufgenommen wurde, hieß es gestern. Das würde erklären, weshalb Augenzeugen kurz nach dieser Rettungsaktion einen Knall hörten. Danach erfassten die Flammen explosionsartig die Wohnung und schlugen aus dem offenen Fenster.

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