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Berlin: Ein absolut unrepräsentativer Test - Eisdielen zwischen Breslauer und Potsdamer Platz

"Das schmeckt", sagt die aus unserer Nachrichtenredaktion verschleppte Testperson und denkt scharf nach ". .

"Das schmeckt", sagt die aus unserer Nachrichtenredaktion verschleppte Testperson und denkt scharf nach ". . .wie gefrorenes After Eight." Kunststück: Es ist gefrorenes After Eight, After Eight-Eis nämlich, und das gibt es bei "Caffe e Gelato" in den Potsdamer Platz Arkaden. Das kühle, dunkelgrüne, nach Schokolade und Minze schmeckende Eis ist der Hit der Saison. Seit diesem Sommer gibt es After-Eight-Eis auch im Supermarkt. Ein kleiner, absolut unrepräsentativer Test in der Lokalredaktion erbrachte Resultate zwischen "pervers", "abartig" und "wie gefrorenes Kölnisch Wasser", was selbstredend niemanden daran hinderte, der Großpackung in Atem beraubender Schnelligkeit zu Leibe zu rücken.

Vanille, Nuss und Erdbeer führt natürlich jede Eisdiele. Wir aber sind auf der Suche nach dem Besonderen. Caffe e Gelato hat beispielsweise auch "Eier-Punch" zu bieten. "Eher was für Frauen, die zu viel Eierlikör trinken", meint ein Kollege, der bisher eher weniger als Softie in Erscheinung getreten ist. Außerdem das ein wenig künstlich anmutende Grüne-Apfel-Eis sowie Mandarine, und neben Schokoladeneis auch Diät-Schokoladeneis - letzteres schmeckt zwar verdächtig nach ziemlich viel Sahne, aber wo Diät-Schoko draufsteht, wird hoffentlich auch Diät-Schoko drin sein. Jedenfalls ist offensichtlich weniger Kakao drin.

Als Spitzenreiter aus dem Sortiment von "Dolce e Freddo" an der Maaßenstrasse setzte sich Mango-Eis durch. "Trifft genau den typischen Mango-Geschmack zwischen Seife und Pfeffer, falls man den mag", meinte eine unserer Testpersonen. Auch Himbeer und Blaubeer schnitten gut ab. Weniger Begeisterung erzeugte Blut-Orange-Eis, dem auch eine etwas kräftigere Farbe gewünscht wurde. "In dem Vanille-Eis sind schwarze Pünktchen", bemängelte ein testender Kollege. Ja, das ist die Vanille, mein Lieber! Ebenfalls sehr echt: Zimt-Eis. "Wie verflüssigtes und gefrorenes Lebkuchengebäck", hieß es. Am besten zum Mandarine-Eis essen und dazu Weihnachtslieder singen.

Neuerscheinung bei "Da Dalt" (unter anderem an der Potsdamer Strasse) ist Panna Cotta, sehr gelb und cremig, aber nicht sehr spezifisch nach irgendwas schmeckend. Das Melonen-Eis durchlief unseren Test als "wässerig, eben wie Melone", auch Trauben-Eis schmeckte zwar traubig, aber vielleicht sind Trauben und Melonen einfach nicht die idealen Grundstoffe für Eis, sondern sollten bei diesem Wetter einfach so gegessen werden. Süß und cremig: Amarena.

Eis Hennig, unter anderem nahe dem Breslauer Platz vertreten, hat an ausgefalleneren Sorten "Cooki-Caramel" zu bieten, das, nun ja, an Plätzchen mit Karamellgeschmack erinnert. Umstritten blieb Waldmeister: Das knallgrüne Eis schmeckt ungefähr so wie dieser Waldmeister-Wackelpudding, den Manfred Krug alias Liebling Kreuzberg so gerne isst, und irgendein Instinkt sagt uns, dass Waldmeister-Wackelpudding mit richtigem echten Waldmeister dann doch nicht so viel zu tun hat. Das Mango-Eis war zwar nicht schlecht, aber, leider, bei "Dolce e Freddo" etwas mangiger.

Das schöne blaue Schlumpf-Eis haben wir bei unserer absolut unrepräsentativen Suche im Großraum rund um die Potsdamer Straße nicht gefunden. "Ja, wenn die Nachfrage wieder wächst, führen wir das auch", hieß es bei Eis-Hennig. Aber inzwischen sind die verschleppten Testpersonen schon wieder an ihre Schreibtisch entkommen.

Eva Schweitzer

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