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Berlin: Kein Aprilscherz

Christian van Lessen über einen „letzten“ Zuschuss fürs Tempodrom Wieder gibt’s einen Sonderzuschuss Staatsknete fürs Tempodrom. Satte 900 000 Euro für ein Bauwerk, das ein Sinnbild privater Kulturinitiative sein sollte.

Christian van Lessen über einen „letzten“ Zuschuss fürs Tempodrom

Wieder gibt’s einen Sonderzuschuss Staatsknete fürs Tempodrom. Satte 900 000 Euro für ein Bauwerk, das ein Sinnbild privater Kulturinitiative sein sollte. Weil der Senat spürt, dass es so nicht weitergehen darf, versichert er treuherzig, es sei nun wirklich der letzte, allerletzte Zuschuss vor einem Verkauf. Wer’s glaubt, unterschätzt das feine Band der Sympathie, das Politik und Tempodrom verbindet. Was der verarmte Senat der absehbaren Pleite des offenbar falsch kalkulierten Kulturtempels entgegensetzt, ist der Kinderglaube, das Tempodrom komme irgendwie noch aus dem Schneider.

Als größter Kreditgeber und praktischer Eigentümer des Hauses müsste es Berlin besser wissen. Der hoch subventionierte Neubau hangelt sich von Zuschuss zu Zuschuss. Um Kritiker am Rande des Millionengrabs zu besänftigen, wird „angestrebt“, das Tempodrom an einen privaten Investor zu veräußern. „Anstreben“ klingt windelweich. Bis Ende März will der Senat „sondieren“. Dann wird wohl wieder – kein Aprilscherz – vom neuen letzten Zuschuss die Rede sein.

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