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Berlin: Zwischen Lenné und Max Taut

Das preußische Jagdschloss wurde eine internationale Begegnungsstätte

Einst trafen sich im Schloss am Glienicker Havelufer die Jagdgesellschaften der preußischen Könige – heute beherbergt das herrschaftliche Gebäude direkt an der Glienicker Brücke die Internationale Begegnungsstätte für Jugend und Erwachsenenbildung des Landes Berlin. Der Große Kurfürst ließ das Schloss 1683 nach den Plänen seines Baumeisters Philipp de Chiêze errichten und lud dort zu ersten Jagden ein. Im folgenden Jahrhundert wurde es allerdings auch als Lazarett, Tapetenfabrik und Waisenhaus genutzt, bis Prinz Carl von Preußen Gefallen am Schloss fand und es für seinen Sohn Friedrich Karl erwarb. Der wiederum ließ es aufwändig umgestalten.

Es war nicht der letzte Umbau. Auch spätere Besitzer holten ihre Architekten zum Jagdschloss Glienicke – zuletzt, im Jahre 1962 das Land Berlin. Es engagierte Max Taut, einen der profiliertesten Berliner Architekten der Moderne, und ließ ihn das Hauptgebäude für die Zwecke einer Jugendbildungsstätte ausbauen. Bis zur Wende war das Jagdschloss zur Hälfte von der Berliner Mauer umgeben. Seit der Wiedervereinigung gehört es mit seinem 1860 bis 1862 von Peter Joseph Lenné gestalteten öffentlichen Park wieder zur Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft und ist seit Dezember 1990 in die Welterbeliste der Unesco eingetragen. Die Begegnungsstätte im Schloss wird heute unter der Regie der Berliner Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport betrieben. Menschen aus aller Welt sollen hier „einen Ort des gemeinsamen Nachdenkens“ finden.

Zu den Gästen gehörte 1996 und 1997 auch einer der Terrorpiloten vom 11. September 2001. Mohammed Atta hatte an Seminaren der Carl-Duisberg-Gesellschaft teilgenommen. cs

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