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Ein Kreuz kennzeichnet am Rande der Trauerfeier für Wolfgang Schäuble die Grabstätte auf dem Friedhof.

© dpa/Philipp von Ditfurth

Update

Ermittlung wegen Störung der Totenruhe: Unbekannte schänden Schäubles Grab

Der an Weihnachten gestorbene CDU-Politiker Schäuble liegt auf einem Friedhof in Offenburg begraben. Am Montag bemerkten städtische Mitarbeiter aufgeworfene Erde auf dem Grab.

Nachdem am Montag bekannt wurde, dass das Grab des im Dezember gestorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble von Unbekannten geschändet worden war, äußerten sich Parteikollegen und Weggefährten bestürzt.

„Die Tat macht mich fassungslos. Wer das getan hat, soll sich in Grund und Boden schämen. Diese Leute haben keinen Anstand“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag dem Tagesspiegel. Er hoffe sehr, so Steffen Bilger (CDU) weiter, dass die Ermittlungen schnell zum Erfolg und zu einer konsequenten Bestrafung führen.

Der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist im Dezember 2023 gestorben.

© imago/Emmanuele Contini/IMAGO/Emmanuele Contini

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, sagte: „Ich bin zutiefst erschüttert und traurig. Es ist unerträglich, dass es offenbar Menschen gibt, die Wolfgang Schäubles Grab schänden und seine Totenruhe stören.“ Die SPD-Politikerin äußerte sich besorgt über die Verrohung von Teilen der Gesellschaft.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Unbekannte haben in Schäubles Grab auf dem Offenburger Waldbachfriedhof ein etwa 1,20 Meter tiefes trichterförmiges Loch gegraben. Sie gelangten jedoch nicht bis zum Sarg, wie Staatsanwaltschaft und Polizei im baden-württembergischen Offenburg am Montag mitteilten. Es verblieb eine rechteckige Erdfläche. Das Holzkreuz mit dem Namen Schäubles war nicht mehr zu sehen.

Es wurden Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe eingeleitet. Nach Angaben eines Polizeisprechers dürfte sich die Tat in der Nacht zum Montag ereignet haben. Am Montagmorgen bemerkten städtische Mitarbeiter aufgeworfene Erde auf dem Grab. Laut Polizei gab es vor der Beschädigung keinen Grabstein. Nicht näher bezeichnete „Utensilien“ auf dem Grab seien als Beweismittel beschlagnahmt worden. Dazu dürfte auch das Kreuz gehört haben. 

Der an Weihnachten gestorbene Schäuble war Anfang Januar in seiner Heimatstadt Offenburg beigesetzt worden. Spitzenpolitiker und Angehörige hatte Anfang Januar von dem CDU-Politiker Abschied genommen. Schäuble war nach langer schwerer Krankheit gestorben. 

In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft übernahm der kriminalpolizeiliche Staatsschutz des Polizeipräsidiums Offenburg die Ermittlungen. Zu möglichen Hintergründen lagen zunächst keine Erkenntnisse vor. Die Polizei sucht Zeugen, die verdächtige Beobachtungen machten. Die Störung der Totenruhe kann laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. (mit dpa)

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