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Palästinenser nehmen 2023 an einer Demonstration zur Erinnerung an den Verlust ihrer Heimat mit Israels Staatsgründung in Ramallah teil.

© dpa/Shadi Hatem

In Gedenken an die Vertreibung von 1948: Palästinenser begehen Nakba-Tag im Gaza-Krieg

Am Nakba-Tag erinnern Palästinenser mit Märschen und Demos an die Flucht hunderttausender Menschen nach der Staatsgründung Israels. Im Westjordanland heulen die Sirenen für 76 Sekunden.

Im Schatten des Gaza-Kriegs erinnern die Palästinenser am Mittwoch an die Flucht und Vertreibung von mehr als 700.000 Palästinensern während des ersten Nahost-Kriegs 1948. Die Palästinenser begehen den sogenannten Nakba-Tag (Tag der Katastrophe) jedes Jahr am 15. Mai und damit einen Tag nach dem Jahrestag der israelischen Staatsgründung vom 14. Mai 1948.

Mit Märschen und Demonstrationen erinnern sie an den Verlust ihrer Heimat mit Israels Staatsgründung vor 76 Jahren. Im Westjordanland ist die zentrale Veranstaltung in Ramallah geplant. Mittags sollen dort für 76 Sekunden Sirenen heulen – eine Sekunde für jedes Jahr seit der Nakba.

Nakba – Der Tag der Katastrophe

Angesichts der Wut vieler Palästinenser über den verheerenden Gaza-Krieg wird damit gerechnet, dass es an Militärsperren im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten kommen könnte. Bereits am Dienstag marschierten mehrere tausende Palästinenser durch die Ruinen ehemaliger arabischer Dörfer in Nordisrael. „Gaza wird sich nicht den Panzern und Kanonen beugen“, riefen sie.

In Israel lebende Palästinenser halten ein Transparent, während sie am jährlichen Rückkehrmarsch in Haifa anlässlich des 76. Jahrestages der Nakba teilnehmen.

© REUTERS/AMMAR AWAD

Der an dem Marsch teilnehmende 88-jährige Abdul Rahman al-Sabah erinnerte sich mit Tränen in den Augen an die Ereignisse vor 76 Jahren. Mitglieder der jüdischen Untergrundorganisaton Hagana hätten damals seine Familie vertrieben und anschließend sein Dorf „weggebombt“, berichtete er.

Die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge und ihrer Nachfahren ist mittlerweile laut UN auf rund sechs Millionen angewachsen. Das Flüchtlingsproblem gehört mit dem Streit über den künftigen Status Jerusalems zu einer der kompliziertesten Fragen im israelisch-palästinensischen Konflikt.

Weltweit gibt es nach Angaben des palästinensischen Statistikbüros mehr als 14 Millionen Palästinenser. Rund die Hälfte von ihnen lebt im Westjordanland, in Ost-Jerusalem, dem Gazastreifen und in Israel. Rund 20 Prozent der fast zehn Millionen Einwohner Israels sind Araber. (dpa)

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