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Dieses von Maxar Technologies veröffentlichte Bild zeigt einen Überblick über ein zerstörtes MiG 31 Kampfflugzeug.

© dpa/Uncredited

Ukraine-Invasion, Tag 813: Satellitenbilder zeigen Zerstörung russischer Kampfjets auf der Krim

Russland meldet Tote nach ukrainischen Drohnen-Angriffen, Ukraine bittet um Ausbilder. Der Nachrichtenüberblick am Abend.

Im Zentrum der Berichterstattung rund um den russischen Angriffskrieg steht derzeit vor allem eins: die russische Offensive in der ukrainischen Region Charkiw (mehr dazu in unseren Nachrichten des Tages). Während die ukrainischen Truppen dort zunehmend in Bedrängnis geraten, übt Kiew an anderer Stelle weiter massiv Druck auf die russische Armee aus: die Flotte auf der annektierten Halbinsel Krim.

Allein in dieser Woche sind auf dem Luftwaffenstützpunkt Belbek in Sewastopol drei russische Kampfflugzeuge und ein Gebäude durch einen ukrainischen Angriff zerstört worden, wie CNN berichtet (Quelle hier). Der US-Sender beruft sich dabei auf Satellitenbilder des US-Satellitenunternehmens BlackSky und des Raumfahrtunternehmens Maxar.

Demnach sind darauf zwei ausgebrannte Jets zu sehen, ein dritter ist auf einem Schutzwall geparkt. Weiter sei ein zerstörtes Gebäude in der Nähe und ein weiteres mit erheblichem Schaden auf den Aufnahmen zu sehen. Die Ukraine wollte dazu zunächst keine Einzelheiten nennen, heißt es in dem Bericht.

Die ukrainische Partisanengruppe Atesh hatte zudem auf Telegram behauptet, dass auch ein Artillerielager auf dem Flugplatz Belbek beschädigt worden sei. Laut CNN sei dies auf den Satellitenaufnahmen allerdings nicht zu erkennen. 

Die neuerlichen Zerstörungen zeigen aber, dass die Ukraine mit ihren Angriffen auf die auf der Krim stationierten russischen Truppen nicht nachlässt. In den vergangenen Monaten war es immer wieder zu Drohnenattacken auf die dortige Schwarzmeerflotte gekommen.

Erst im März waren laut Kiew bei einem Angriff zwei russische Marineschiffe sowie ein Kommunikationszentrum und mehrere andere Einrichtungen der Flotte getroffen worden. Damit dürften nun mehr als 20 russische Marineschiffe außer Gefecht gesetzt oder zerstört worden sein, ein Drittel der gesamten Flotte, schreibt CNN.

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Russische Behörden haben am Freitag mehr als 100 ukrainische Drohnenangriffe sowie Schäden in verschiedenen Regionen und teils auch Todesfälle gemeldet. Besonders betroffen waren demnach das Gebiet Krasnodar im Süden Russlands und die Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine. Mehr hier.
  • Die EU-Staaten haben Sanktionen gegen die Plattform Voice of Europe und drei russische Medien beschlossen. Damit werden sie in der EU gesperrt, wie die Länder mitteilten. Voice of Europe steht unter anderem unter Verdacht, prorussische Propaganda in der EU verbreitet zu haben. Mehr hier.
  • Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) plädiert für die Aufnahme eines Waffenlieferverbots in die Verfassung. „Mein Traum ist, dass in unserem Grundgesetz verankert wird, dass aus unserem Land, aus Deutschland keine Waffen irgendwohin geliefert werden“, sagte er im Interview mit der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. Mehr hier.
  • Die Nato-Militärführung rechnet vorerst nicht mit einem russischen Durchbruch in der ukrainischen Region Charkiw. „Die Russen haben für einen strategischen Durchbruch nicht die nötige Truppenstärke“, sagte der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, Christopher Cavoli. Mehr hier.
  • Kremlchef Wladimir Putin hat den in der Schweiz geplanten Friedensgipfel der Ukraine als Druckmittel gegen Russland kritisiert. Die am 15. und 16. Juni in der Nähe von Luzern geplante Konferenz sei der Versuch, Russland Bedingungen für eine Beendigung des Konflikts aufzuzwängen, sagte Putin am Freitag. Mehr in unserem Newsblog.
  • Russland und China wollen ihre Partnerschaft rund um Energie ausbauen. Beide Länder bekräftigen ihr Interesse am Bau der Gaspipeline Power of Siberia-2, die russisches Gas nach China transportieren soll, sagte Putin in China. 
  • Litauen hat der Ukraine weitere Militärhilfe für den Kampf gegen Russland geleistet. Das baltische EU- und Nato-Land habe der ukrainischen Armee Drohnen, 5,56x45-mm-Munition und Anti-Drohnen-Ausrüstung übergeben, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Freitag mit. 
  • Die von russischen Truppen seit Wochen beschossene Stadt Charkiw soll nach den Worten von Wladimir Putin nach derzeitigem Stand nicht eingenommen werden. Stand jetzt gebe es keine Pläne, Charkiw einzunehmen, sagte der Kremlchef.
  • Nach Angaben des ukrainischen Armeechefs Oleksandr Syrskyi haben die russischen Truppen ihr aktives Kampfgebiet mit ihrer Offensive auf die Region Charkiw um fast 70 Kilometer ausgedehnt. Russland habe die Offensive gestartet, um die Ukraine dazu zu zwingen, zusätzliche Reservebrigaden einzusetzen. 
  • Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat mit Blick auf die Lage um die Großstadt Charkiw im Nordosten der Ukraine mehr Waffen mit größerer Reichweite gefordert. Die Lage um die Stadt sei „hochdramatisch“, sagte Baerbock in Straßburg. 
  • Der Ukraine gehen ihre Soldaten aus, deshalb habe Kiew die USA und weitere Nato-Länder gebeten, Ausbilder zu schicken, um 150.000 neue Rekruten vor Ort unweit der Front auszubilden, berichtet die „New York Times“. Bislang lehnt die US-Regierung einen Einsatz eigener Soldaten in der Ukraine jedoch ab. 

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