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© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

US-Identitäten für Nordkorea gestohlen: Amerikanerin und Ukrainer wegen IT-Infiltration verhaftet

Die Festgenommenen sollen geholfen haben, mehr als 300 US-Firmen zu unterwandern. Nordkorea erzielt mit solchen Aktionen Einnahmen in Millionenhöhe.

In den USA hat die Staatsanwaltschaft am Donnerstag (Ortszeit) die Verhaftung einer amerikanischen Frau und eines ukrainischen Mannes bekannt gegeben. Wie das US-Justizministerium erklärte, sollen sie Nordkorea nahestehenden IT-Mitarbeitern geholfen haben, sich als Amerikaner auszugeben, um Fernarbeitsplätze bei Hunderten von US-Unternehmen zu erhalten.

Dem Ministerium zufolge zielte ein ausgeklügeltes System darauf ab, Einnahmen für Nordkorea zu erzielen und damit gegen internationale Sanktionen zu verstoßen. Die Beschuldigten sollen die Identitäten von mehr als 60 Amerikanern gestohlen haben, um mehr als 300 US-Firmen, darunter Fortune-500-Unternehmen und Banken, zu infiltrieren.

Diese ausländischen IT-Mitarbeiter sollen auch versucht haben, bei zwei US-Regierungsbehörden einen Job zu finden, um Zugang zu internen Informationen zu erhalten. Dabei sind sie aber laut Ministerium erfolglos gewesen.

Vergangene Woche war bereits bei einem Bundesgericht in Washington gegen die Amerikanerin, den Ukrainer und drei weitere Ausländer eine Klage erhoben worden. Aus der Erklärung des US-Justizministeriums geht nun hervor, dass die Amerikanerin am Mittwoch festgenommen wurde. Der Ukrainer wurde bereits am vergangenen Dienstag von polnischen Behörden auf Ersuchen der Vereinigten Staaten verhaftet, die seine Auslieferung beantragen. Das Außenministerium kündigte eine Belohnung von bis zu fünf Millionen Dollar für Informationen über mutmaßliche Mitverschwörer der Beschuldigten an.

Die Leiterin der Strafabteilung des Justizministeriums, Nicole Argentieri, sagte, dass die mutmaßlichen Straftaten der nordkoreanischen Regierung zugutekämen, indem sie ihr eine Einnahmequelle und in einigen Fällen geschützte Informationen verschafften. Die Anklagen sollten nun ein Weckruf für amerikanische Unternehmen und Regierungsbehörden sein, die IT-Fernarbeiter beschäftigen, so Argentieri weiter.

In einer früheren Erklärung des Außenministeriums hieß es, dass Nordkorea durch die Machenschaften wie diese mindestens 6,8 Millionen Dollar eingenommen habe. Es hieß, die beteiligten Nordkoreaner stünden in Verbindung mit Nordkoreas Abteilung für die Rüstungsindustrie, die die Entwicklung der ballistischen Raketen, die Waffenproduktion sowie die Forschungs- und Entwicklungsprogramme des Landes beaufsichtigt.

Nordkorea steht unter UN-Sanktionen, die darauf abzielen, die Mittel für seine Raketen- und Atomwaffenprogramme zu kürzen. (Reuters)

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