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Retrospektive: "Wie im Traum"

In Deutschland lange verkannt, wird dem französischen Symbolisten Odilon Redon in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt nun eine Retrospektive gewidmet.

Frankfurt/Main - Unter dem Titel "Wie im Traum" sind bis zum 29. April mehr als 200 Zeichnungen, Lithographien, Pastelle und Gemälde des französischen Künstlers zu sehen. Nach Angaben der Kunsthalle ist die Retrospektive damit die erste umfassende Ausstellung über Redon in Deutschland seit mehr als 20 Jahren. Redon gilt als ein wichtiger Wegbereiter der Moderne und des Surrealismus.

"Während sein Zeitgenosse und Gegenpart Paul Cézanne schon vor hundert Jahren durch den Kubismus als Vater der Moderne gefeiert wurde, fehlt bis heute vor allem in Deutschland diese Anerkennung für den ebenfalls höchst modernen Individualisten Odilon Redon", sagte der Direktor der Schirn, Max Hollein.

"Außerordentlicher Zeichner

Gezeigt werden sowohl die frühen Kohlezeichnungen des Künstlers als auch seine großformatigen Gemälde der späten Jahre. Kuratorin Margret Stuffmann sprach von einem "außerordentlichen Zeichner", einem virtuosen Lithographen, dessen Schaffen sich im Laufe seines Lebens stark geändert habe. "Redon war einer der großen Künstler des Schwarz und in seinen späten Jahren ein ebenso umfassender Kolorist", sagte sie. Dies versuche die Ausstellung widerzuspiegeln.

Sie zeigt, wie Redon ausgehend von der Romantik und dem Naturalismus seine vorwiegend schwarz-weißen Bildwelten entwickelte, für die er später bekannt wurde. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wandte er sich dann der Farbe zu und entwarf Bilder, die Fantasie und die Erkenntnisse der Naturwissenschaften miteinander verbinden. Die Kunstwerke sind Leihgaben wichtiger Museen weltweit und verschiedener Privatsammler.

Redon wurde 1840 in Bordeaux geboren und wuchs in ländlicher Einsamkeit auf. Seine Versuche, an der Pariser Akademie eine Ausbildung zu bekommen, scheiterten. Stattdessen nahm er Einflüsse des Grafikers Rodolphe Bresdin (1822-1885) und des Naturwissenschaftlers Armand Clavaud (1828-1890) auf, die seine Kunst prägten.

(tso/dpa)

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