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Lesermeinung: Erfolgreiche Bilanz

„Überleben im Verborgenen - 10 Jahre Schutzprojekt in Nordost-Deutschland“, so das Thema einer Tagung der Naturschutzstation Rhinluch, an der auch der NABU Brandenburg teilnahm. Im Mittelpunkt stand das Projekt „Sumpfschildkröte“, das 1993 durch das Landesumweltamt Brandenburg initiiert wurde.

„Überleben im Verborgenen - 10 Jahre Schutzprojekt in Nordost-Deutschland“, so das Thema einer Tagung der Naturschutzstation Rhinluch, an der auch der NABU Brandenburg teilnahm. Im Mittelpunkt stand das Projekt „Sumpfschildkröte“, das 1993 durch das Landesumweltamt Brandenburg initiiert wurde. Obwohl sich Naturschützer seit den 70er Jahren für den Schutz dieser Art einsetzen, war es nicht möglich (Sperrgebiete, intensive Land- und Forstwirtschaft), zielgerichtet nach der Schildkröte zu suchen. So stellte sich Ende der 1990er Jahre die Frage, ob in Deutschland überhaupt noch heimische Sumpfschildkrötenpopulationen existieren. Um die eigentliche Arbeit zu beginnen, die Bestandssituation und Gefährdungsfaktoren im Land bewerten zu können, musste eine umfangreiche Vorarbeit geleistet werden. So etwa ein Studium alter und neuerer Literatur, Befragung von Naturschützern, Förstern, Fischern und Landwirten. Weiterhin mussten Gebietsbegehungen durchgeführt werden. Insgesamt wurden 422 „Emys orbicularis“ (Sumpfschildkröten)-Nachweise aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ausgewertet. Auf dieser Basis erfolgten die Untersuchungen im Freiland. Heidrun Koch vom Amt für Forstwirtschaft in Templin widmete sich dem praktischen Schutz dieser Art. In ihrem engagiert vorgetragenen Redebeitrag wies sie nach, dass „Emys orbicularis“ erhalten werden kann, wenn die Kräfte gebündelt werden: Naturschutz, Forst, Wasserbehörde, Landwirtschaft. Im Verlauf ihres Vortrages wurden übernehmenswerte Beispiele, wie die Zusammenarbeit vieler Institutionen und Vereine organisiert wird, vorgestellt. Das beginnt mit finanzieller Unterstützung, der Unterstützung durch Bürger und der Bereitstellung von Technik. Der Vorsitzende des NABU-Landesverbandes Brandenburg, Tom Kirschey, befasste sich mit der Flächeneigentumssicherung als Beitrag zum Sumpfschildkrötenschutz in Brandenburg. In seinem Vortrag wies er auf die Notwendigkeit des weiteren Flächenerwerbs hin und nannte einige Faktorten, die den Kauf von Flächen notwendig machen: EU-Agrarreform, Zunahme des Wasser- und Angelsports sowie die weitere Privatisierung von Sumpfschildkrötenlebensräumen. Hierfür bedarf es des Engagement unterschiedlicher Träger des Naturschutzes. Am Flächenkauf, so Kirschey, beteiligten sich auch einige Kreis-, Regional- und der Landesverband sowie die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Manfred Miethke, Potsdam

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