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Praesidenten

© dpa

USA: Tafelrunde als Zeichen der Einheit

Fünf US-Präsidenten haben am Mittwoch gemeinsam im Weißen Haus zu Mittag gegessen, um ein Zeichen der Einheit mit Blick auf die Wirtschaftskrise, die Kriege in der Welt und den nahen Machtwechsel an der Spitze der USA zu setzen.

Die Anregung war von Barack Obama ausgegangen, der am 20. Januar dort einzieht. Die Einladung sprach Hausherr George W. Bush aus. Sein Vater George H. W. Bush, Jimmy Carter und Bill Clinton waren die übrigen Gäste. Zuletzt hatte es ein Treffen des amtierenden Präsidenten mit seinen Vorgängern vor 27 Jahren unter Ronald Reagan gegeben, am 8. Oktober 1981.

„Eines verbindet uns alle, ob Demokraten oder Republikaner“, sagte George W. Bush beim gemeinsamen Foto zu Obama. „Der Wunsch, dass Sie Erfolg haben.“ Obama dankte für die Gastfreundschaft und nannte es eine „außergewöhnliche Ehre, guten Rat von diesen erfahrenen Persönlichkeiten zu erhalten“. Zuvor hatten Bush und Obama 30 Minuten im Oval Office miteinander gesprochen. Es war ihre zweite persönliche Begegnung seit der Wahl.

Am Vormittag hatte Obama seine erste Pressekonferenz seit dem Umzug in die Hauptstadt gegeben. Amerika werde „über mehrere Jahre eine Schuldenlast in Billionenhöhe tragen“, warnte er. Nach jüngsten Zahlen werde er von Bush ein Rekorddefizit von 1,2 Billionen Dollar erben. Sein eigenes Rettungspaket, für das er gerade im Kongress wirbt, werde mehrere weitere hundert Milliarden Dollar Schulden hinzufügen. Die Konjunkturhilfe sei aber unverzichtbar, um die Ökonomie in Gang zu bringen. Erst wenn wieder mehr Steuern fließen, bestehe Aussicht, die Zeit der hohen Budgetdefizite zu beenden. Er stellte Nancy Killefer als Chef- Controllerin und Vizeleiterin der Budgetabteilung des Weißen Hauses vor. Sie war bisher Managerin bei der Beratungsfirma McKinsey und hatte davor verschiedene Leitungsfunktionen in der Haushalts- und Steuerverwaltung der USA.

Wie bei früheren Pressekonferenzen in der Übergangszeit zwischen Wahl und Amtsantritt ließ Obama nur wenige Fragen von vorab ausgewählten Journalisten zu. Diesmal waren es drei. Die Fragen zu Wirtschaftskrise und Haushaltsdefizit beantwortete er ausführlicher und detaillierter, als dies unter Bush üblich ist. Zum Konflikt im Gazastreifen und den Bemühungen um einen Waffenstillstand nahm er nicht Stellung. „Das wäre unklug und ist mir auch nicht erlaubt“, sagte er. Amerika dürfe außenpolitisch nur mit einer Stimme sprechen, der des amtierenden Präsidenten. Obama betonte aber zwei Mal, er sei „sehr betroffen“ über die Lage.

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