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Brandenburg: Berliner „Fixerstuben“ eröffnet

Heroin unter hygienischen Bedingungen spritzen / CDU-Protest: Etablierung offener Drogenszene

Heroin unter hygienischen Bedingungen spritzen / CDU-Protest: Etablierung offener Drogenszene Berlin (dpa/PNN). Nach langjährigen Diskussionen sind am Donnerstag in Berlin zwei Drogenkonsumräume eröffnet worden. Die beiden so genannten Fixerstuben liegen in den Problemkiezen am Kottbusser Tor in Kreuzberg und in der Birkenstraße in Moabit. Gesundheitsstaatssekretär Hermann Schulte-Sasse (parteilos) übergab den beiden Trägern offiziell die Betriebserlaubnis für den Start am kommenden Montag. Seit November ist in der Hauptstadt überdies ein Bus als mobiler Raum für den Drogenkonsum unterwegs. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Gesundheit können sich Drogen-Abhängige in den Räumen Heroin unter hygienischen Bedingungen spritzen. Angeschlossen sind Beratungsangebote für den Ausstieg aus der Sucht. Gedacht sind die Einrichtungen als Hilfsangebote für Drogen- Abhängige. Der Konsumraum in Kreuzberg soll nach Angaben der Träger montags von 14 bis 17 Uhr sowie dienstags bis donnerstags zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet sein. Die Einrichtung in Moabit steht von Montag bis Donnerstag zwischen 14 und 17 Uhr offen. Die CDU kritisierte das Konzept des SPD/PDS-Senats scharf. Damit könne eine offene Drogenszene wie in Frankfurt und Hamburg etabliert werden, erklärte der innenpolitische CDU-Sprecher Frank Henkel. Der „Zugang zu harten Drogen unter dem Deckmantel einer liberalen Drogenpolitik“ werde erleichtert. In der Umgebung der „Fixerstuben“ würden sich Kriminalitätsschwerpunkte bilden. Der CDU-Abgeordnete aus Friedrichshain-Kreuzberg, Kurt Wansner, kritisierte der Konsumraum sei gegen den Willen der Bürger eingerichtet worden. Die Grünen begrüßten die Konsumräume als ersten Schritt zu einem erweiterten Hilfsangebot. Berlin finde nach jahrelangem Stillstand „Anschluss an eine moderne großstädtische Drogenpolitik“, teilte die sozial- und gesundheitspolitische Sprecherin Elfi Jantzen am Donnerstag mit. Auch die FDP begrüßte die Einrichtung der Konsumräume grundsätzlich. Allerdings lägen der Standort in Moabit zu weit im Wohngebiet. Überdies seien die Anwohner nicht in die Entscheidung eingebunden worden.

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