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Brandenburg: Bund streicht S-Bahn Mittel um 120 Millionen Euro

Berlin – Der Bund streicht der Berliner S-Bahn 120 Millionen Euro aus dem Programm für die Grundinstandsetzung der Anlagen. Hier waren von 2003 bis 2007 insgesamt 672 Millionen Euro vorgesehen.

Berlin – Der Bund streicht der Berliner S-Bahn 120 Millionen Euro aus dem Programm für die Grundinstandsetzung der Anlagen. Hier waren von 2003 bis 2007 insgesamt 672 Millionen Euro vorgesehen. Die Streichung wirkt sich auch auf Brandenburg aus. So soll es Einschränkungen im Regionalverkehr geben. Der Senat plant, die Regionalbahnlinie RB 10 aus Nauen nicht mehr bis Charlottenburg fahren zu lassen. Die Züge sollen bereits in Spandau enden, wo die Fahrgäste dann in die S-Bahn umsteigen müssten. Dies sei dann eine weitere Verschlechterung der Umlandverbindungen auf der Schiene, kritisiert die Berliner Abgeordnete Claudia Hämmerling (Grüne). Dagegen würden der rot-rote Senat und die rot-schwarze Landesregierung in Brandenburg mit ihrer „auto-orientierten Politik“ die Straßenverbindungen ständig ausbauen. Derzeit wird die B 101 am südlichen Stadtrand Berlins von zwei auf vier Spuren erweitert. Ungewiss bleibt auch, wie der Flughafen Schönefeld ab Sommer 2006 mit dem Regionalverkehr der Bahn verbunden sein wird. Wenn im Juni der Nord-Süd- Tunnel unter dem Tiergarten eröffnet wird, fahren die Regionalexpress-Züge, die heute noch in Schönefeld halten, durch die unterirdischen Röhren und damit am Flughafen vorbei. Deshalb seien zusätzliche Fahrten vom Zentrum über die Stadtbahn zum Flughafen erforderlich, so Krautzberger. Diese zusätzlichen Leistungen müssten durch Abbestellungen von anderen Angeboten kompensiert werden – so durch die Verkürzung der RB 10, die dann in Spandau enden soll. Bisher war dagegen sogar vorgesehen, diese Linie bis Schönefeld zu verlängern. Trotz der Kürzung haben Berlin und Brandenburg eine Wirtschaftlichkeitsstudie für die Verlängerung der S-Bahn von Spandau nach Falkensee eingeleitet. Der zuvor erwogene Bau eines dritten Gleises nur für den Regionalverkehr habe einen „negativen Gesamtnutzen“ ergeben, teilte die Staatssekretärin Maria Krautzberger von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit. Nach Bahn-Angaben können trotz der Streichung „wesentliche Vorhaben“ fortgesetzt werden, teilte die Stadtentwicklungsverwaltung auf eine Kleine Anfrage der Abgeordneten Hämmerling mit. Dazu gehörten die Sanierung des Abschnitts zwischen Zoo und Westkreuz mit der Verschiebung des S-Bahnhofs Charlottenburg in Richtung U-Bahnhof Wilmersdorfer Straße, die Erneuerung der Ringbahn zwischen Tempelhof und Neukölln sowie der Strecke zwischen Treptower Park und Königs Wusterhausen. Möglich bleibe auch der Beginn des Umbaus von Ostkreuz und Bahnhof Warschauer Straße. Zum Mitteleinsatz und zu den Terminen habe die Bahn keine Angaben übermittelt, sagte Staatssekretärin Krautzberger (SPD). Zuletzt hatte die Bahn den für Ende 2004 angekündigten Baubeginn am sanierungsbedürftigen Ostkreuz um ein Jahr verschoben.

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