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Jeder war mal klein.

© Doris Klaas-Spiekermann

Themenjahr: Kulturland widmet sich der Kindheit

Die Verantwortlichen wollen nach dem Friedrich-Jahr ein Alltagsthema in den Mittelpunkt rücken. Ob das Motto "Spiel und Ernst" ebenso viel Resonanz findet, ist allerdings offen.

Potsdam -  „Alle waren einmal jung“: Mit dieser schlichten Bemerkung stellte Brandenburgs Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) am Dienstag in Potsdam die neuen Kampagne von Kulturland Brandenburg vor. Nach zwölf Monaten voller Veranstaltungen zum prächtigen Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) will sich Kulturland 2013 einem Alltagsmotiv widmen. „Spiel und Ernst - Ernst und Spiel. Kindheit in Brandenburg“ ist der übergreifende Titel für etwa 30 verschiedene Lesungen, Ausstellungen und Vorträge im Land, die sich mit der märkischen Kindheit im Wandel der Zeit beschäftigen wollen.

Das Programm werde mit zahlreichen dezentralen Veranstaltungen viele Brandenburger erreichen, sagte Kunst. „Es beteiligt regionale Kulturträger, spiegelt und weckt regionale Identität“, fügte die Ministerin hinzu.

Persönliche Aspekte und thematische Schwerpunkte Die Kulturland-Geschäftsführerin Brigitte Faber-Schmidt gab einen Ausblick auf einige Veranstaltungen. Ein Schwerpunkt liege auf den Veränderungen, die sich in den vergangenen Jahrhunderten vollzogen hätten, sagte Faber-Schmidt. „Was bedeutete Kindheit in Brandenburg damals, heute und in Zukunft?“ Eine zentrale Ausstellung des Themenjahrs ist für den Herbst im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam geplant. Dort sollen Fotografien aus den Jahren von 1900 bis 2000 gezeigt werden. Neben der persönlichen Perspektive werden aber auch thematische Schwerpunkte, beispielsweise die Kinderrechte, beleuchtet. Das Heimatmuseum Dissen (Spree-Neiße) bereitet eine Ausstellung mit dem Titel „Kinderzeit im Slawischen Mittelalter“ vor. Laut Kulturministerium stehen für die Projekte knapp 900.000 Euro aus Fördermitteln zur Verfügung.

Das Friedrich-Jahr schloss mit Erfolg für Kulturland Ob Brandenburg mit dem diesjährigen Kulturland-Thema einen ebenso großen Erfolg wie zum 300. Geburtstag Friedrichs im vergangenen Jahr verzeichnen wird, ist jedoch ungewiss. Die Popularität des Preußenkönigs vermochte zahlreiche Nicht-Brandenburger in die Mark zu locken und sorgte auch bei Einheimischen für großes Interesse. Allein in die zentrale Ausstellung „Friederisiko“ im Potsdamer Neuen Palais kamen rund 350.000 Menschen. Über das ganze Land verteilt wurden zudem laut Ministerin noch 230.000 Besucher bei anderen Veranstaltungen gezählt.

2014 wird sich die Kampagne Kulturland stark an der ersten Brandenburger Landesausstellung mit dem Titel „Wo Preußen Sachsen küsst...“ ausrichten. In der Region rund um Doberlug-Kirchhain (Elbe-Elster) sind bereits sieben durch Brandenburg geförderte Projekte geplant, an einer Ausweitung auf andere Regionen der Mark wird den Angaben zufolge noch gearbeitet.

Luise Poschmann

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