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Mordkomplott an Pferdewirtin: Prozessende zeichnet sich ab

Zwei Anschläge mit Messer und Gift überlebt die 21-Jährige - dann wird sie erdrosselt. Stecken ihr Ex-Freund und dessen Mutter dahinter? Anklage und Verteidigung haben da völlig unterschiedliche Meinungen.

Berlin - Im Prozess um das Mordkomplott gegen eine junge Pferdewirtin ist nach Abschluss der Plädoyers ein Urteil in Sicht. Als möglichen Termin nannte das Berliner Landgericht am Montag den 18. Dezember. Allerdings ist die Beweisaufnahme in dem seit mehr als 20 Monaten laufenden Prozess noch nicht geschlossen worden. Für den kommenden Montag werden unter anderem die Schlussworte der fünf Angeklagten erwartet.

Der 26 Jahre alte Ex-Freund der Pferdewirtin sowie dessen 57 Jahre alte Mutter, die einen Reiterhof in Brandenburg betrieben, sollen laut Anklage den Mordplan geschmiedet haben, um an knapp 2,5 Millionen Euro aus acht Lebensversicherungen der Pferdewirtin zu kommen. Für die Policen mit dem 26-jährigen Springreiter als Begünstigten habe dessen Mutter gesorgt, sagte der Ankläger. Nach zwei gescheiterten Anschlägen mit einem Messer und mit Gift sei die 21-Jährige in der Nacht zum 21. Juni 2012 auf einem Parkplatz im Ortsteil Lübars hinterrücks erdrosselt worden.

Die Staatsanwaltschaft hat gegen vier der Verdächtigen die Verhängung lebenslanger Freiheitsstrafen verlangt. Mutter und Sohn hätten aus Habgier das Mordkomplott geschmiedet, hieß es vor zwei Wochen im Plädoyer des Anklägers. Für beide sowie einen 24-Jährigen als angeheuerten Killer sei zudem eine besondere Schwere der Schuld festzustellen. Ein 25-Jähriger soll zudem den Mörder angeheuert haben. Nach den Verteidigern des Sohnes haben auch die Anwälte der Mutter Freispruch vom Vorwurf des Mordes verlangt. „Es gibt keine Hinweise auf eine Tatbeteiligung“, erklärten am Montag die Verteidiger der 57-Jährigen. Allerdings habe sie im April 2012 die junge Pferdewirtin durch einen Messerstich erheblich verletzt und sich deshalb der gefährlichen Körperverletzung schuldig gemacht. Die Verteidiger plädierten auf eine Haftstrafe von maximal drei Jahren.

Als Stütze der Anklage gilt eine 29-jährige Mittäterin und Bekannte des Springreiters. Sie hatte vor Gericht ein Geständnis abgelegt und gilt als Kronzeugin. In ihrem Fall plädierte der Staatsanwalt auf eine Strafe von 15 Jahren Haft wegen Mordes sowie Mordversuchs. Der Prozess wird am 8. Dezember fortgesetzt. (dpa)

Anne Baum

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