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INTERVIEW: Bernd Schröder: „Dieser Pokalsieg bedeutet mir alles“

INTERVIEW Was bedeutet Ihnen dieser Pokalsieg, Herr Schröder? Er bedeutet mir in meiner Laufbahn als Turbine-Trainer alles.

INTERVIEW Was bedeutet Ihnen dieser Pokalsieg, Herr Schröder? Er bedeutet mir in meiner Laufbahn als Turbine-Trainer alles. Warum? Weil es in vieler Hinsicht ein Erfolg ist, der nicht so schnell zu toppen ist. Erstens ist dieser Pokaltriumph unser erster gesamtdeutscher Titel, und zweitens sind wir die erste ostdeutsche Mannschaft, die im Berliner Olympiastadion den Pokal gewinnen konnte. Ich habe daraufhin Anrufe und Handy-Nachrichten von der gesamten Liga bekommen, ebenso wie von Vereinen, die in der DDR-Oberliga unsere Weggefährten waren, beispielsweise von Chemie Leipzigs Frauen. Das vermittelte das Gefühl, dass sich die ganze Bundesliga mit uns freute. Zumal Turbine eine starke Teamleistung bot, oder? Richtig, und das entspricht auch unserer Philosophie, auf die Mannschaft und ihren Zusammenhalt zu setzen. Aber auch spielerisch war überzeugend, was die Mädels boten. Es gab Stimmen die sagten: die einzige Mannschaft, die diesen Fußball neunzig Minuten durchhalten kann, sei Turbine. Das ist doch ein schönes Kompliment. Auch Nationaltrainerin Tina Theune- Meyer lobte nach dem Abpfiff Ihre gute Arbeit in Potsdam. Dabei gibt es doch immer wieder Meinungsverschiedenheiten zwischen ihr und Ihnen. Die sollte man nicht überbewerten. Theune-Meyer setzt ihre Prioritäten bei der Nationalmannschaft, Schröder bei Turbine. Jeder versucht halt, gute Spielerinnen für seine Aufgaben zu haben. Mit Aachens Trainer Jörg Berger haben Sie sich andererseits sehr geherzt. Das ist eine lange Geschichte. Ende der sechziger Jahre haben wir gemeinsam beim 1. FC Lok Leipzig gespielt, ehe sich unsere Wege trennten. Aber wir blieben uns freundschaftlich verbunden und haben uns nun als Außenseiter-Trainer gegenseitig die Daumen gedrückt. Fordern Sie von Ihrer Mannschaft jetzt auch das Tripel, also den Meistertitel nach Hallenmasters und Pokal? Wir denken jetzt erstmal von Spiel zu Spiel. Wir haben noch schwere Begegnungen vor uns, und wenn es am 13. Juni wirklich so sein sollte, dass wir beim FFC Frankfurt um den Meistertitel spielen, haben wir meiner Ansicht nach gute Karten. Das Interview führte Michael Meyer Bernd Schröder (61), hier mit Pokalsieger-Zigarre, hob 1971 das Frauenfußball-Team Turbine Potsdams aus der Taufe und erlebte nun seinen größten persönlichen Triumph.

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