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Landeshauptstadt: Blitzableiterkletterer contra Inselwächter

Verein der Freunde der Freundschaftsinsel checkte erste Arbeitsaufgaben ab

Verein der Freunde der Freundschaftsinsel checkte erste Arbeitsaufgaben ab Wenn im Lenz die Knospen sprießen, tun sie das Gott sei Dank unentgeltlich. Auch auf der Freundschaftsinsel. Doch wenn die zur Bundesgartenschau 2001 neu angelegte Artenvielfalt der Stauden und anderen Gewächse erhalten bleiben soll, muss sie gepflegt werden und das geht nicht ohne finanziellen Einsatz. Die Stadt aber spart, wo sie nur kann. Manchmal auch dort, wo sie es nicht sollte. Und dann ist da leider auch noch der Vandalismus. Gerade erst wieder musste Inselgärtner Jörg Näthe der Polizei melden, dass 12 Lampen für die indirekte Beetbeleuchtung umgetreten und zerstört worden sind. Zwei Sandsteinplatten wurden in die Bassins der Wasserachse geworfen und eines der Windspiele umgeknickt. Gesamtschaden etwa 3000 Euro. Leider habe der Jahrhundertsommer 2003 dazu geführt, dass sich einige Jugendclans regelrecht auf der Insel eingenistet hätten. Wenn Mandy per Anschlagzettel zur Mitternachtsparty von der großen Wiese in den hinteren Bereich umdirigiert werde, könne man darüber vielleicht noch lachen. Aber es werde jede Menge Müll hinterlassen. Und noch schlimmer, aus Jux und Tollerei seien Jugendliche am Blitzableiter der Torhäuser hinauf geklettert und hätten sich an die Dachrinnen gehängt, um deren Stabilität zu testen. Um es kurz zu sagen: Weder Blitzableiter, noch Dachrinne hielten dem Ansturm stand. Immer wieder werden auch die Schilder des Schau- und Sichtungsgartens herausgezogen, umgesteckt, zerbeult oder verschwinden ganz und gar. Nun soll – wie es anderswo auch schon erfolgreich geschieht – der neu gegründete Verein „Freunde der Freundschaftsinsel“ wenigstens teilweise in die Bresche springen. Am Mittwochabend wurde von rund 30 Vereinsmitgliedern ein Arbeitskonzept aufgestellt und man sprach erste Einsätze für Foerster-Gedenktag und Staudenbasar ab. Natürlich steht auch Spenden sammeln und Sponsoring auf dem Programm. Näthe zog sich als Vereinsvorsitzender die Hauptarbeit auf den Tisch, als Stellvertreterin steht ihm Charis Schwinning zur Seite. Zu Ehrenmitgliedern sind Marianne Foerster und der langjährige ehemalige Inselgärtner Peter Altmann auserwählt. Ein Fachbeirat aus Gärtnern und Landschaftsarchitekten soll künftig über die Qualität der Inselgestaltung wachen. Wie jedes Jahr beginnt das Inseljahr mit der Ehrung des Stauden-Professors Karl Foerster, der am 9. März 130 Jahre alt geworden wäre. Jörg Näthe bietet für zwei Euro eine Inselführung an und nimmt damit erstes Vereinsgeld ein. Am gleichen Tag wird im Pavillon die Ausstellung „Pücklers Parklandschaften“ eröffnet und Konrad Näser hält einen Diavortrag über Farne und Gräser im Garten. Für den Staudenbasar am 3. und 4. April gibt es schon viele Interessenten. Die Gaststätte hat dann erstmals geöffnet. Auch deren Leiter Andre Lemke ist Vereinsmitglied. In der Saison sorgt er wieder täglich für Speis und Trank. Der Verein wird sich mit einem Infostand beteiligen und die Geflügelzüchter mit einem Hähne-Wettkrähen. Wenn sie nicht wieder eine Geflügelkrankheit einholt! Ein Highlight soll auch das Wandelkonzert am 12. Juni auf der Insel anlässlich der Musikfestspiele werden mit etwa 500 Teilnehmern. Geplant sind stimmungsvolle Illumination, Theateraktionen und fachkundige Erläuterungen zum Inselgarten. H. Dittfeld

H. Dittfeld

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