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Landeshauptstadt: Demeter ohne Hüllen

Gestern wurde die „Aushausung“ beendet

Gestern wurde die „Aushausung“ beendet Sanssouci - Seit gestern zeigen sich in Sanssouci auch Antinous mit der Schlange, Geliebter des römischen Kaisers Hadrian, und die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter mit Fackel und Ähre in unverhüllter Schönheit. Die siebenköpfige Tischlertruppe um René Dehne nahm ihnen wie den übrigen zwölf im Halbrund vor der Gartenseite des Neuen Palais stehenden antiken Gottheiten und Helden die hölzernen Hüllen ab. Damit sind alle 226 im Winter durch Verkleidungen geschützten wertvollen Marmor- und Sandsteinskulpturen im Park Sanssouci wieder sichtbar. Die zumeist aus Fichte geschnittenen Bretter der Winterhütten, die aneinander gelegt ein ganzes Fußballfeld bedecken würden, werden in einem Schauer auf dem Schirrhof (Handwerkerhof) der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten platzsparend gestapelt und warten auf den erneuten Einsatz im Herbst. „Ausgehaust wird bis Ostern, diesmal liegen wir wegen des anhaltenden Winters und des frühen Festtermins eine Woche später. Die erneute Einhausung der Skulpturen schließen wir bis zum Totensonntag im November ab, erläutert Dehne. Neben der Fülle der Statuen in Sanssouci erhalten auch 13 in Rheinsberg, zwei im Neuen Garten und drei im Schlossgarten Glienicke Winterschutz. Im Marlygarten genießen sogar zwei Sträucher des nicht ganz frostharten Mönchspfeffers dieses Privileg. Die Stiftung will die Zahl der Einhausungen in den nächsten Jahren um etwa 100 vergrößern. Dafür sind unter anderem Figuren auf der Balustrade der Neuen Orangerie, am Casino und am Aussichtspavillon Kleine Neugierde in Glienicke vorgesehen. Die Winterhütten gibt es seit den 30er Jahren. Im Frühjahr 1945 ließen die russischen Besatzer die Bretter jedoch zu Kisten verarbeiten, um darin Kunstgüter als Kriegsbeute in die Sowjetunion zu transportieren. Der Bestand wurde ab den 50er Jahren nach und nach wieder aufgebaut. E.Hoh

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