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Landeshauptstadt: Düstere Aussichten für Spaßbad

Stadt will nicht als Antragsteller für Fördergelder fungieren

Stadt will nicht als Antragsteller für Fördergelder fungieren Düstere Aussichten gibt es derzeit für das in Potsdam geplante Freizeitbad. Das sagte am Mittwochabend Oberbürgermeister Jann Jakobs im Hauptausschuss. Jedoch sei die Lage nicht aussichtslos. Nach Jahren der Verhandlungen sei in der vergangenen Woche auf einer Beratung mit den Ministerien für Wirtschaft sowie für Jugend und Sport und der InvestitionsLandesbank (ILB) der Sportbeigeordneten Gabriele Fischer eröffnet worden, dass der vorgesehene Fördermittelmix so nicht zulässig sei (PNN berichteten). Jakobs räumte ein, dass dies eine böse Überraschung gewesen sei. Ebenfalls überrascht sei man gewesen, dass die schlimme Neuigkeit kurz nach der besagten Sitzung der PNN-Redaktion bekannt gewesen sei. „Ich werte das gezielte Indiskretion eines Ministerienmitarbeiters“, so Jakobs. Offenbar sei es Methode, das Projekt negativ zu beeinflussen. Gibt es die bisher kalkulierten Fördermittel für den Investor Südleasing nicht, so Jakobs, drohe das Freizeitbadprojekt zu scheitern. Zwar könne die Stadt noch die Beantragung der Gelder übernehmen, doch wolle man diese Verpflichtung – auch über die Stadtwerke – keinesfalls eingehen. Einen Fragebogen zu den Förderbedingungen soll es gegeben haben, von dem jetzt niemand etwas weiß, so Jakobs. Zudem laufe die Zeit weg: Nur bis 2006 stünden die umstrittenen Fördermittel zur Verfügung. Während Hans-Jürgen Scharfenberg (PDS) den Vorgang als „riesengroße Schweinerei“ bezeichnete und den Verdacht äußerte, das Land wolle das Konzept zum Kippen bringen, erklärte Steeven Bretz (CDU) nüchtern, dass das Sterben vorbestimmt gewesen sei: „Spätestens als die Bäderstudie im vergangenen Jahr die Runde machte, war das Aus zu spüren", so Bretz. Wolfgang Cornelius (CDU) regte schließlich an, eine Kombination aus Brauhausberg-Schwimmhalle, die ohnehin saniert werden müsste und deren Standort vom Land bevorzugt werde, und einem Freizeitbad an selber Stelle zu prüfen. Detlef Gottschling

Detlef Gottschling

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