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ATLAS: Klotzen

Guido Berg über die Beschleunigung in der Stadtentwicklung

Potsdams Baubereich brummt. Bei Projekten, die jahrelang nicht von der Stelle wollten, sind die Bremsklötzer nun weg. Am Standort Schiffbauergasse steht das neue Theater vor der Einweihung. Beim neuen Landtag auf dem Alten Markt wurden wegweisende Entscheidungen getroffen. Grund für die Eile ist nicht nur die Tatsache, dass sich das Planungsrecht am 20. Juli ändert (siehe Kasten). Es ist kein Geheimnis, dass es fraglich erscheint, ob künftig weiterhin Fördermittel des Bundes und des Landes in bekannten Größenordnungen fließen werden. Eile ist geboten. Potsdam ist eine späte Stadt, wer in letzter Zeit Dresden besucht hat, weiß das. In den frühen 1990er Jahren wurde in der „Jammerhauptstadt des Ostens“ viel Zeit mit Lamentieren, Wundenlecken und ideologischen Grabenkämpfen verbracht. Siehe Theater, siehe Stadtschloss, siehe Garnisonkirche. Das Verpasste muss nun nachgeholt werden. Bei der Aufholjagd wird es hier und da „knirschen“. Da wird ein neues Theater eingeweiht, doch die Anreise mit Abendkleid sollte per Tram erfolgen, denn das Parkhaus steht erst später. Das ist die Folge, wenn ein Projekt wie die Schiffbauergasse in nur wenigen Jahren aus dem Boden gestampft werden muss. Dazu aber grundsätzlich: Wenn geklotzt wird, darf es auch mal knirschen.

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