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An sieben Schulen in Potsdam versorgt die Spirelli-Bande Kinder mit Frühstück. Doch der Bedarf ist offenbar deutlich höher.

© dpa (Symbolbild)

Grundschulen in Potsdam: Kompliziertes kostenloses Frühstück

Zwölf Potsdamer Schulen wollen kostenloses Frühstück für bedürftige Kinder, an fünf Schulen soll das erst einmal getestet werden. Doch bei der Umsetzung gibt es noch einige Hürden.

Potsdam - An fünf Potsdamer Grundschulen erhalten derzeit rund 250 Kinder aus bedürftigen Familien ein kostenloses Frühstück – aus dem Projekt „Spirellibande“ der Arbeiterwohlfahrt. Doch der tatsächliche Bedarf ist viel höher, wie jetzt eine Umfrage der Stadtverwaltung unter 25 Schulen mit Primarstufe ergeben hat.

Demnach hätten sieben weitere Potsdamer Schulen einen Bedarf angemeldet. „Die Anzahl der von Armut betroffenen beziehungsweise bedrohten Kinder wurde dabei auf insgesamt 691 Schülerinnen und Schüler geschätzt, was circa 8,9 Prozent der gesamten Schülerschaft in den Potsdamer Grundschulen entspricht“, teilte der zuständige Fachbereich Bildung im Rathaus jetzt den Stadtverordneten mit. Also müsste theoretisch noch für 441 Schüler eine Lösung gefunden werden, rechnet die Stadt vor. In den betroffenen Schulen würden bis zu 50 Prozent der jeweiligen Schülerschaft als bedürftig eingeschätzt. Elf Schulen hätten aber auch keinen Bedarf angemeldet, zwei hätten sich noch im Aufbau befunden und keine Einschätzung abgegeben, heißt es in der Mitteilung weiter.

Eine Einbeziehung des Landes Brandenburg sei noch nicht gelungen

Bekanntlich hatten sich die Stadtverordneten geeinigt, für das kommende Schuljahr mit einem Modellversuch zum kostenlosen Frühstück an fünf Grundschulen zu beginnen. Dafür sind 50.000 Euro geplant. Doch dazu sind zum Teil noch komplizierte Vorarbeiten nötig, wie der Fachbereich deutlich machte. Unter anderem gehe es um die rechtliche Klarstellung, ob es sich bei einer kostenlosen Frühstücksversorgung um eine geldwerte Leistung handelt und dieser Vorteil auf Regelsatzleistungen für Hartz-IV-Bezieher anzurechnen wäre. Auch eine Einbeziehung des Landes sei noch nicht gelungen, einen Termin habe es noch nicht gegeben, bemängelt das kommunale Schulamt. An den einzelnen Schulen seien auch Erweiterungen im Küchenbereich nötig, etwa für die Lagerung. Das sei allerdings nicht an allen Grundschulen umsetzbar.

Ebenso müsse nach dem Schulgesetz darauf geachtet werden, dass „eine zusätzliche Frühstücksversorgung die Essensteilnehmerzahlen bei den Mittagessen nicht verringert“. Insoweit müsste eine geeignete Organisationsform für das Angebot gefunden werden, betonte die Verwaltung.

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