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Landeshauptstadt: Mit Kari zur Kirche

Wikingerschiff hat Fährverkehr aufgenommen

Berliner Vorstadt - Das Wikingerboot „Kari“ setzte am Donnerstag erstmals wieder sein rostrotes Segel. 15 Waisenkinder aus den beiden Sacrower Heimen waren von Schiffspächter Peter Borrmann zur Premierenfahrt eingeladen worden, die vom Schiffseigner eviga – Evangelischer Verein zur Förderung der Initiativen gegen Arbeitslosigkeit – und vom Förderverein für den Wiederaufbau der Matrosenstation Kongsnaes mitfinanziert wurde. Ein Wettrudern und ein Grillnachmittag bildeten den Abschluss der Tour, die Borrmann im November wiederholen möchte.

Am gestrigen Freitag begann aber erst einmal der Alltag, also der regelmäßige Fährverkehr von der Schwanenallee über den Jungfernsee zur Heilandskirche in Sacrow und zurück. Dann nutzt das etwa 15 Meter lange Boot, das in einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von Jugendlichen dem legendären, 1880 vor der norwegischen Küste gefundenen Gokstad-Schiff nachgebaut worden war, die Kraft seines 9,9-kW-Viertaktmotors. Mittwochs bis freitags zwischen 11 und 18 Uhr pendelt die Fähre, ab 29. April dann auch dienstags. Am Wochenende und an Feiertagen steuert die nach einer nordischen Sturmgottheit benannte „Kari“ bis 14 Uhr Krampnitz an, da der Sacrower Steg bis dahin von der Weissen Flotte genutzt wird. Ab 15 Uhr geht es dann wieder nach Sacrow. Im Vorjahr war dies erst abends möglich, so dass Sacrow zwischen 14 und 17 Uhr auf dem Wasserweg nicht erreicht werden konnte. „Ein wichtige Verbesserung also, die dank des Entgegenkommens der Weissen Flotte ermöglicht wurde“, schätzt Borrmann ein.

Erfreulich für die Fahrgäste: Der Fährpreis bleibt gegenüber dem Vorjahr stabil, drei Euro nach Sacrow, acht nach Krampnitz. Kinder fahren ermäßigt. Mitgenommen werden dürfen nur jeweils zwölf Personen und zwölf Fahrräder. Das führt in der Hochsaison manchmal zu Wartezeiten, die sich die Passagiere am Potsdamer Ufer aber an einem Grill- und Getränkestand vertreiben können. Die Preise für die abendlichen Charterfahrten haben sich wegen der gestiegenen Sprit- und Energiekosten leicht erhöht. Bis zu 18 Personen können über die Potsdamer und Berliner Gewässer schippern, auf Wunsch auch segelnd oder rudernd.

Wünsche für die neue Saison hat auch Borrmann: Zunächst einmal drückt er seinem Bootsmann Mathias Zeidler die Daumen, dass der seine Schiffsführerprüfung besteht. Dann ließe sich die „Kari“ noch flexibler einsetzen. Zeidler ist übrigens einer jener arbeitslosen Jugendlichen, die durch das eviga-Projekt wieder in Lohn und Brot gebracht wurden. Zudem nimmt nun das mit der Weissen Flotte betriebene Vorhaben, am Berliner Ufer am Krughorn eine Steganlage zu bauen, Gestalt an. Von dieser Anlegestelle aus könnten die Fahrgäste Ausflugsziele wie Nikolkoje, das Gasthaus Moorlake oder den Jägerhof bequem erwandern. Schließlich suchen eviga und der Schiffspächter Sponsoren.E. Hohenstein

Wikingerschiff „Kari“, Bordtelefon: (0160) 985 85 990.

E. Hohenstein

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