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Landeshauptstadt: Potsdamer Stange und Krongut-Büffel

Zwei Aussteller, die sich auf das Brauen verstehen, auf der Grünen Woche

Zwei Aussteller, die sich auf das Brauen verstehen, auf der Grünen Woche Berlin/Potsdam – So stellte man sich einen Braumeister in seinen Kinderträumen vor: Beleibt, mit Rauschebart, in dem sich auch mal der Bierschaum verfängt und immer gut gelaunt. Jörg Kirchhoff entspricht perfekt diesem Bild und gut gelaunt ist er auf der Grünen Woche allemal. Schon die Premiere im Vorjahr brachte Kontakte, zum Beispiel zur Stadt Werder, die man inzwischen mit einem Spezialbier nach altem Rezept versorgt. Die Braumanufaktur im Forsthaus Templin, die vor zwei Jahren völlig neu im grundsanierten Gebäude eingerichtet wurde, ist derzeit etwa zu 40 Prozent ausgelastet. Die beiden Braumeister Kirchhoff und Thomas Köhler sind also noch immer an „Folgegeschäften“ interessiert. Die Flaschenabfüllanlage läuft und kann 1000 Biere am Tag produzieren. Nun fehlt nur noch die Reinigungsanlage, die Ende Mai ihren Betrieb aufnehmen soll. Ansonsten hofft der bärtige Braumeister natürlich auf gutes Sommerwetter, denn „das ist die beste Reklame für ein Ausflugsziel“. Bis zur Saison soll die Terrasse mit Granitplatten neu gestaltet sein und dann kann“s losgehen. Aber auf gutes Wetter verlassen sich die beiden Geschäftsführer der Braumanufaktur natürlich nicht. Sie werden den Maibockbieranstich mit einem Tanz in den Mai feiern, zur Baumblüte in Werder gibt es ein Schaubrauen auf der Bismarckhöhe. Bei der langen Nacht der Museen wird man sich im Prenzlauer-Berg- Museum einklinken und nicht nur etwas für den Gaumen tun, sondern auch für Geist und Auge. Aus der Hinterlassenschaft des alten Babelsberger Brauers Kurt Seibert wurden Geräte für eine Sonderausstellung zum Thema Bierbrauen zur Verfügung gestellt. War es für die Braumanufaktur der zweite Streich, so leistete sich das Potsdamer Krongut eine Premiere. Ebenfalls mit dem selbstgebrauten Büffelbier, aber mit vielen weiteren Extras präsentiert es sich auf der Grünen Woche. „Wir wollen unsere Vielfalt darstellen“, meint der moderne Gutsverwalter Bernd Volkmann. Im Krongut gebe es 21 Gewerke, die vom Kerzenziehen über das Glasblasen und die königliche Hofbäckerei bis zum Barbier, Dienste anböten. Neu ist die Zusammenarbeit mit dem Obst- und Weingut Lindicke, das sich ebenfalls in der Brandenburghalle präsentiert und den historischen Weinanbau im nördlichsten Landstrich Deutschlands praktiziert. 600 000 Gäste hat das Krongut in diesem Jahr bewirtet und das möchte man 2005 noch überbieten. Auch Volkmann kennt natürlich die besucherschwachen Zeiten Januar, Februar und November und will die mit gezielten Veranstaltungen unter anderem über die Zusammenarbeit mit pro agro besser auslasten. Der die Brandenburger Agrarwirtschaft unterstützende Verband pro agro ist seit 1995 auf der Messe dabei und hat sich aus Wirtschaftlichkeitsgründen mit dem Verband für Landurlaub und den Direktvermarktern zusammengetan. Er vertritt auf dieser Grünen Woche über 400 Mitgliedsunternehmen, darunter auch das Obstgut Marquardt, das keinen eigenen Stand besetzt hat. Das erste Wochenende der weltgrößten Schau der Agrar- und Ernährungswirtschaft war wieder gut besucht. An den ersten Tagen kamen rund 120 000 Besucher, ähnlich wie auch im Vorjahr. Damit zeigten sich die Veranstalter sehr zufrieden. Boomen wird es heute noch einmal in der Brandenburghalle, wenn Ministerpräsident Matthias Platzeck zusammen mit einigen Ministern seine Runde macht.105 Aussteller präsentieren sich in der Brandenburghalle. Die Grüne Woche ist noch bis zum 30. Januar geöffnet. fran

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