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Sport: Scharfe Klingen

Potsdams Musketiere auf dem Vormarsch

Die Potsdamer OSC-Fechter haben wieder scharfe Klingen. Das vergangene Jahr gehört zu den erfolgreichsten Nachwendejahren im Potsdamer Fechtsport. Dazu trugen vor allem die Degenspezialisten bei. Mit dem erst 17-jährigen Felix Eichler gelang im November in Laupheim der Sprung in ein Weltcup-Finale der Junioren. Der fünfte Rang ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Aufbauarbeit durch Trainer Rüdiger Gotschol. Der heute 63-Jährige war zu DDR-Zeiten Spitzentrainer im Florett-Bereich der Frauen und hatte schon 1974 mit dem vierten Platz von Ute Lorenz bei der Junioren-WM seinen ersten internationalen Erfolg zu verzeichnen. Motiviert hat die OSC-Musketiere auch die Silbermedaille bei der diesjährigen Weltmeisterschaft von der ehemaligen Potsdamer OSC-Aktiven Anja Müller, die das Fechteinmaleins bei Gotschol erlernte.

Nicht nur Eichler machte in diesem Jahr nachdrücklich auf sich aufmerksam. Bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften gab es nach vielen Jahren der Flaute durch Stefan Rinkau die Bronzemedaille und im Team wurden Rinkau, Eichler, Florian Gerlach und Ted Moldenhawer Vierte. Auch in der Jugendklasse sorgten die Havelstädter für Achtungszeichen. Eichler schaffte den Einzug ins Einzelfinale und Eichler, Gerlach und Stefan Rauschenbach wurden nach einem überraschenden Viertelfinalerfolg gegen die Fechterhochburg Tauberbischofsheim Vierte in der Mannschaftsentscheidung. Fünf Potsdamer sind derzeit in der aktuellen Weltrangliste mit Punkten vertreten und sorgen bei vielen Turnieren für Aufsehen. Komplettiert wird die gute Bilanz durch den dritten Rang der Degenherren beim Deutschlandpokal. In Paderborn steigerten sich Andreas und Florian Gerlach, sowie Frank Ruppenthal im größten deutschen Teamwettbewerb und schlugen im kleinen Finale Bad Segeberg.

Der ehrenamtliche Abteilungsleiter Lutz Weber kann stolz auf seine Sportlerinnen und Sportler sein, denn in allen Altersklassen bestimmen sie das Niveau in Brandenburg. Mehr als 150 Fechtenthusiasten gehören dem Verein an, davon zwei Drittel sind unter 18 Jahren, was für die Zukunft hoffen lässt. Eigeninitiative und vielfältige Unterstützung haben zu dieser Entwicklung geführt. Trainer Gotschol hält die Fäden fest in der Hand und sorgt gemeinsam mit seinem 26-jährigen Kollegen Maik Kosack, dass es in der Halle stimmt. Von der Sauberkeit bis zu den Reparaturen wird alles selbst koordiniert und unter den Mitgliedern verteilt. Ehrenamtliche Übungsleiter wie Helmut Pfitzner, Anja Kosack oder Rolf Pechmann sind weitere zuverlässige Partner.

Die gute Arbeit wurde unter anderem unterstützt durch die Mittelbrandenburgische Sparkasse mit der Förderung eines Projektes mit Schulen und durch den Förderverein für den Fechtsport, der gemeinsam mit dem OSC die Finanzierung von Trainer Kosack sichert. Kosack, der sich in der Ausbildung zum DFB-A-Trainer befindet, könnte in zwei Jahren das Zepter von Rüdiger Gotschol übernehmen und die Potsdamer Traditionen fortsetzen. Gleich zu Beginn des neuen Jahres geht es für die Fechter in die Vollen, denn bereits Anfang Januar findet der nächste Junioren-Weltcup in Budapest statt, wo es die guten Resultate aus 2005 zu bestätigen gilt. F. D.

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