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Landeshauptstadt: Statt Lustgarten immer noch ein Frustgarten Wasser in den Bauschächten, aber keins aus den Schleierdüsen

Innenstadt. Wenn die Schausteller kommen oder andere Großveranstalter sich ans eigentlich unterirdische Kabelnetz des Lustgartens anklemmen möchten, dann haben sie ein Problem.

Innenstadt. Wenn die Schausteller kommen oder andere Großveranstalter sich ans eigentlich unterirdische Kabelnetz des Lustgartens anklemmen möchten, dann haben sie ein Problem. Ein jedes Mal Frust auslösendes Problem, denn es geht um Kosten, die eigentlich nicht sein müssten. Und jedes Mal heißt es: Wer übernimmt sie? Die Kabelschächte wurden beim Einbau in den „Untergrund“ des Lustgartens – eigentlich sollten sie modernste Technik verkörpern – falsch konzipiert. Sie füllen sich teils von unten aus dem Grundwasser, teils durch Niederschläge von oben mit unerwünschtem Nass und werden so zum Sicherheitsrisiko. Also müssen Stromkabel von der im Frühjahr vom Entwicklungsträger Bornstedter Feld (ETFB) gewarteten Trafostation über Kabelbrücken zu den einzelnen Verbrauchern gelegt werden, was nicht nur hässlich aussieht, sondern auch zu einer Verteuerung der Versorgung führt. Zu lösen sei das Problem nur in Gemeinsamkeit mit der Stadt, die Eigentümerin des Lustgartens ist, erklärte Entwicklungsträgerchef Volker Härtig auf PNN–Anfrage. Seit Anfang 2003 ist der Entwicklungsträger für den Lustgarten zuständig. Die Baumängel aber stammen schon aus dem Bugajahr 2001. Sie hätten längst behoben werden müssen, so Härtig. Dass das nicht geschah, sei wahrscheinlich den ständig wechselnden Betreibern des Lustgartens – darunter die Buga GmbH und Partner für Potsdam – geschuldet. Aber auch der damalige Bauherr, der Sanierungsträger Potsdam, schob das Problem eher vor sich her, als dass er es über Regressforderungen löste. Nach der Buga wurde dort ein Teil der Mitarbeiter entlassen, nachdem sie ihre Spezialaufgaben beendet hatten, so auch die für den Lustgarten verantwortliche Rose Fisch. Und so hat sich bis heute am Zustand des Lustgartens, der sich immer mal wieder zum Frustgarten auswächst, trotz heftiger Kritik nichts geändert. Weder die Kabelschächte noch die Wasserspeieranlage funktionieren. Die Wasserfontänen, die eigentlich das ganze Jahr über sprudeln und so als bBickfang den Lustgarten zur Breiten Straße hin abgrenzen sollten, haben nicht einmal den Probebetrieb überstanden. Ablaufendes Wasser setzt immer wieder die Düsen mit Schmutzpartikeln zu. Durch das lange Zögern seien einige Gewährleistungsansprüche zum Teil leider schon abgelaufen, so der ETFB-Chef, in anderen Fällen könne man aber die bauausführenden Betriebe noch in Regress nehmen. Und das will der Entwicklungsträger auch unbedingt so schnell wie möglich tun. Einiges sei auch schon in die Wege geleitet. „Wir müssen dazu aber in Vorleistung gehen und das kostet erst einmal Geld“, sagte Härtig. Er rechnet mit einer Summe von etwa 10 000 Mark unter anderem für Gutachten. Aus den Pflegemitteln für den Lustgarten könne man die nicht abzweigen. Härtig wartet deshalb auf die Entsperrung wenigstens einiger Haushaltsmittel, die sein Etat im Moment zu 11 Prozent schmälern. Nichts zu tun, sei jedenfalls keine Lösung, da die Mehrkosten der Provisorien inzwischen fünfstellig seien. dif

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