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Landeshauptstadt: Zu spät für eigene Müll-Anlage

Fachtagung zur Abfallentsorgung nach 2005 / Gebühren werden deutlich steigen

Fachtagung zur Abfallentsorgung nach 2005 / Gebühren werden deutlich steigen Von Günter Schenke Für den Bau einer eigenen Vorbehandlungsanlage für Hausmüll ist es im Abfallzweckverband, dem außer Potsdam die Stadt Brandenburg und der Landkreis Potsdam-Mittelmark angehören, längst zu spät. Das sagte Wigbert Kreutzberg, Referatsleiter im brandenburgischen Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung gestern am Rande einer Tagung in Potsdam. Die Tagung beschäftigte sich mit dem „magischen Jahr 2005“ bei der Abfallentsorgung. Denn ab Juni 2005 darf kein unbehandelter Restabfall mehr auf eine Deponie gelangen und die Anforderungen an die Ablagerung werden höher. Zwar steht nicht gerade der Notstand bevor, wie es provokatorisch im Vortragstitel von Holger Alwast von der Prognos AG hieß, doch besteht ein enormer Zeitdruck. Für den Abfallzweckverband, dem Potsdam angehört, bleibt gerade noch Zeit, die Dienstleistung ordentlich auszuschreiben, was europaweit geschehen muss. Der Zug einer eigenen Vorbehandlungsanlage ist längst abgefahren, denn für deren Bau ist ein Vorlauf von 1,5 bis zwei Jahren nötig. Laut Kreutzberg könnte höchstens Die „Trommelmühle“ zur mechanischen Vorbehandlung in Brandenburg an der Havel in das Ausschreibungsverfahren mit einfließen. Auch die Frage nach den Kosten für die Müllentsorgung scheint im Prinzip beantwortet zu sein. Im Vortrag von Wigbert Kreutzberg hieß es dazu: „Es muss auch damit gerechnet werden, dass die anfallenden Abfälle nicht zu hundert Prozent innerhalb der Region behandelt werden können. Insgesamt kann daher ein deutlicher Preisanstieg nicht ausgeschlossen werden.“ Ob der Preisanstieg mehr oder weniger deutlich ausfällt, können die öffentlichen Entsorgungsträger, also für Potsdam der Abfallzweckverband, nur in gewissem Rahmen beeinflussen. Sicher ließen sich die Kosten der Vorbehandlung in einer eigenen Anlage minimieren, doch wären andererseit erst einmal erhebliche Investitionen für deren Bau notwendig. Im Land Brandenburg gibt es 17 öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger. Zehn davon haben sich bereits auf die so genannte mechanisch-biologische Restabfallbehandlung festgelegt. Dabei wird der Müll einem Kompostierungs- und Entwässerungsprozess unterzogen. Die am Ende übrig bleibenden Bestandteile können verbrannt werden, zum Beispiel im Kraftwerk Jänschwalde. Die Tagung, die vom Infraneu-Hauptverband für den Ausbau de Infrastrukturen in den Neuen Bundesländern organisiert wurde, beschäftigte sich darüber hinaus mit den Gewerbeabfällen, für die es ebenfalls neuen Handlungsbedarf gibt.

Günter Schenke

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