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Potsdam-Mittelmark: Endlich am Netz

Werders Maia-Service nach Startschwierigkeiten voll arbeitsfähig

Werders Maia-Service nach Startschwierigkeiten voll arbeitsfähig Von Hagen Ludwig Werder - Im Obergeschoss des Werderaner Gutshofes riecht es stark nach frischer Farbe. Die Büroräume sind noch sehr spartanisch eingerichtet, Aktenordner stehen in Reih und Glied auf dem Boden. „Die Möbel sollen in den nächsten Tagen kommen, es gab Lieferschwierigkeiten“, sagt Antje Kellner, Leiterin der Anfang des Jahres eröffneten Werderaner Servicestelle der Maia (Mittelmärkische Arbeitsgruppe zur Integration in Arbeit). Viel wichtiger sei jedoch, dass jetzt die Arbeitsplätze aller 12 Mitarbeiter an das zentrale Computernetz angeschlossen sind und auch die Telefone endlich funktionieren. In den ersten Tagen mussten alle Probleme noch per Fax und Handy gelöst werden. „Eine schwierige Anfangszeit, die die Mitarbeiter mit viel Elan gut gemeistert haben“, blickt die Teamchefin zurück. Nach und nach zieht Normalität in die Arbeit der Servicestelle ein, deren Aufgabe es ist, die Anträge auf Arbeitslosengeld II (ALG II) zu bearbeiten und dessen Empfänger durch individuelle Betreuung wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Davon überzeugte sich gestern auch die brandenburgische Arbeitsministerin Dagmar Ziegler, die zurzeit durch das Land reist, um sich über Schwierigkeiten und Fortschritte bei der Umsetzung von Hartz IV zu informieren. Aus Werder nahm sie die beruhigende Botschaft mit, dass dort ab kommender Woche in Notfällen auch Barauszahlungen des ALG II möglich sind. Bisher mussten die Betroffenen immer noch auf Reisen gehen. Etwa 2000 so genannte Bedarfsgemeinschaften, also Menschen die in einem Haushalt leben, werden von der Werderaner Servicesstelle betreut. Das Einzugsgebiet reicht bis Beelitz und Groß Kreutz. Vor allem bei der Abgabe der Anträge habe es in den vergangenen Tagen auch längere Wartezeiten von bis zu zwei Stunden gegeben, berichtete Antje Kellner. In der Regel seien die Betroffenen jedoch sehr verständnisvoll gewesen, nur manchmal hätten sich die Emotionen entladen. Es habe sich bewährt, dass in Werder – wie in den anderen mittelmärkischen Servicestellen auch – Mitarbeiter eines Sicherheitsunternehmens bei der Organisation helfen, ergänzte Maia-Geschäftsführer Bernd Schade. In den Maia-Servicestellen arbeiten ehemalige Angestellte der Agentur für Arbeit sowie des Sozialamtes Hand in Hand. Ein Zusammenwirken, das sich laut Schade bereits bewährt habe. So könne die familiäre Situation der Betroffenen bei der Arbeitsvermittlung jetzt viel stärker beachtet werden. Der Maia-Chef warb dafür, sich mit jedem Problem sofort an den zuständigen Betreuer zu wenden. „In vielen Fällen müssen ganz individuelle Lösungen gefunden werden.“ So geschehe es jetzt auch im Fall einer krebskranken Frau, die nach der Ablehnung ihres ALG-II-Antrages plötzlich ohne Krankenversicherung war (PNN berichteten). Jeweils 150 Erwachsene 75 Jugendliche werden von einem Maia-Mitarbeiter betreut. In den vergangenen Wochen habe man sich bei der Maia fast vollständig auf die Bearbeitung der ALG-II-Anträge konzentrieren müssen. Jetzt soll es verstärkt auch um die Integration in den Arbeitsmarkt gehen. 25 verschiedene Instrumente wie Trainingsmaßnahmen, Mobilitätshilfen und die so genannten Ein-Euro-Jobs stehen dafür laut Schade zur Verfügung. Am kommenden Montag, gibt es in den Maia-Servicestellen vielleicht noch einmal besonders großen Andrang, denn dann endet die Einspruchsfrist für die ALG-II-Bescheide. Grund zur Panik gebe es jedoch nicht, betonte Antje Keller. Auch nach dem 31. Januar könne jederzeit wieder ein Antrag auf Überprüfung der Bescheide gestellt werden. Der Maia-Servicestelle Werder ist wochentags von 8 bis 13 geöffnet (für Einwohner in einem Beschäftigungsverhältnis auch dienstags von 14 bis 18 Uhr).

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