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Potsdam-Mittelmark: Teltow: „Wir haben ein Problem“

Bauamt und Bauausschuss streiten über Straßenbau

Teltow - Bereits zum zweiten Mal wurden dem Teltower Bauausschuss Planungsvarianten zum Straßenausbau im Musiker- und im Flussviertel präsentiert. Aber auch in der Sitzung am Dienstag stellten die Ausschussmitglieder enttäuscht fest: das Papier ist nicht zustimmungsfähig. Denn die Vorschläge der Planungsbüros weichen immer noch erheblich ab vom einstigen Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten zum Straßenausbau, wie Ausschuss-Chef Helmut Tietz (SPD) bedauerte.

Nicht nur die technischen Parameter wären anders, auch die Forderung, das Regenwasser vor Ort versickern zu lassen, sei nicht berücksichtigt worden. „Wir wollen kostengünstiger bauen“, erinnerte Tietz an die Vorgaben des Ausschusses. Da Kritik zu dem Papier aus allen Fraktionen kam, sah sich Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) nach langer Diskussion gezwungen, den Beschluss zurückzuziehen. Vergeblich hatte er zuvor versucht sich zu rechtfertigen, er könne es nicht verantworten, Straßen zu bauen, die nach kurzer Zeit wieder aufbrechen würden. Auch versprach er, das Thema Versickerungsfähigkeit werde nochmals behandelt.

Doch der Ausschuss hielt daran fest, dem Beschluss nicht zuzustimmen, was Schmidt veranlasste anzumerken: „Wir haben ein Kommunikationsproblem. Und kein einfaches". Zu dieser Erkenntnis gelangten auch die Ausschussmitglieder als sie wiederholt nachfragten: „Warum finden wir unseren Beschluss in den Planungen nicht wieder“. Der fachliche Nachweis, weshalb ihre Vorgaben nicht realisiert werden können, fehle bislang.

Vermisst wurden auch Vergleichsmöglichkeiten zu einzelnen Straßen, vor allem aber eine Kalkulation der Kosten, um ermitteln zu können, wie viel die Anwohner zahlen müssen. Die vier vorgestellten Varianten mit Straßenbreiten von 4,75 bis 5,05 Meter und Asphaltdecke würden sich nur minimal voneinander unterscheiden, stellte Reinhard Frank (PDS.Linke) fest. Ulrich Langner (CDU) kritisierte: „Auffällig oft wird dabei Regenwasser in die Kanalisation abgeleitet". Aber genau das solle vermieden werden. Nur wenn keine andere Möglichkeit mehr bestünde, sollten Niederschläge ausnahmsweise in Kanäle fließen. Langner betonte, seine Fraktion habe erhebliche Skepsis gegenüber dem Papier, da es mehrere Widersprüche enthalte. „Ein Umdenken in der Bauverwaltung ist erforderlich“, forderte er eine erneute Untersuchung der Varianten. Seine Fraktion CDU/Bündnisgrüne habe sich zwar vehement für den Straßenbau eingesetzt, aber nicht um jeden Preis, so Langner. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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