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Potsdam-Mittelmark: Teltows Altstadt unter Druck

Eigentlich sollte die Kuppelmayrsche Siedlung schon seit zwei Jahren saniert werden. Jetzt wird zur Eile gemahnt

Eigentlich sollte die Kuppelmayrsche Siedlung schon seit zwei Jahren saniert werden. Jetzt wird zur Eile gemahnt Von Kirsten Graulich Teltow. „Wir sind nicht im Plan, wir sind in Verzug“, mahnte FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz im Finanzausschuss am Mittwoch an, den Zeitplan für das Sanierungsvorhaben Kuppelmayrsche Siedlung im Auge zu behalten. Denn der Zeitplan des Projektsteuerers „complan“ sah Oktober 2002 als Baubeginn vor. Die zweite und dritte Bauphase war für 2003 und 2004 geplant. Doch zurzeit sind noch ABM-Kräfte in dem Gebäudekomplex am Altstadtmarkt damit beschäftigt, Heizkörper, Türen und Wandverkleidungen zu entfernen. Mit der Baugenehmigung wird im April diesen Jahres gerechnet. In der Sitzung stellte Goetz deshalb fest, dass der Plan mit der Realität nicht Schritt halte. Dieser Zeitverzug schaffe nicht gerade Vertrauen in die Planungen. Deshalb plädierte er für erheblichen Druck, „damit etwas passiert“. Ebenso wie Goetz vermissten auch andere Ausschussmitglieder eine detaillierte Kostenplanung für die 700000 Euro, die der Haushaltsentwurf 2004 für das Projekt ausweist. Außerdem wurde befürchtet, die Bauverzögerung treibe die Kosten in die Höhe. Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht informierte die Abgeordneten, dass nach Vorlage der Baugenehmigung mit den Abrissarbeiten im Bereich der Neuen Straßen und im Hofbereich begonnen wird. Anschließend soll die Baugrube für den Verwaltungsneubau ausgehoben werden. Mit der Baugenehmigung werde im April gerechnet. Nach einer europaweiten Ausschreibung soll im Herbst offizieller Baubeginn sein. Für das gesamte Sanierungsgebiet Altstadt sind in diesem Jahr 2,7 Millionen Euro vorgesehen, erklärte Wiebrecht. Mit einem Anteil von 300000 Euro wird davon der Bau des Parkplatzes am Ende der Wattstraße finanziert. Aber auch andere Altstadt-Projekte, unabhängig von der Kuppelmayrschen Siedlung, werden damit gefördert, sagte Wiebrecht. Der Ausschuss bemängelte jedoch, dass der Kostenansatz unbefriedigend sei und forderte deshalb eine ausführliche Finanz- und Zeitplanung. „Es genügt allerdings nicht, nur die Maßnahmen darzustellen, sondern erkennbar muss auch sein, wie realistisch ist es in diesem Jahr, 2,7 Millionen Euro umzusetzen“, erinnerte Ausschussvorsitzender Peter Trog an Fehler in den vergangenen Jahren. Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) versprach in der Sitzung, dass diese Planungen von der Verwaltung schnellstmöglich nachgereicht werden. Schmidt verwahrte sich aber gegen den Verdacht, die Verwaltung verhindere bewusst den Bauablauf. Vielmehr wolle man von vornherein solche Fehler vermeiden, wie sie einst beim Bau des Bürgerhauses und des Rathauses gemacht wurden und die nun nachgebessert werden müssen. „Denn die Kuppelmayrsche Siedlung ist nicht nur irgendein Bauvorhaben dieser Stadt, sondern das bisher größte Objekt“, verwies Schmidt auch darauf, dass es nicht um einen Neubau gehe, sondern um ein denkmalgeschütztes Gebäude. Die Stadt sei an bestimmte Vorgaben der Denkmalbehörde gebunden, ebenso erfordere der Umfang des Projektes ein aufwendiges Verfahren. Würde das Problem erst wieder in den Bauausschuss zurück verwiesen, würde wieder Zeit verloren gehen, meinte Schmidt. Das sah auch FDP-Fraktionschef Goetz so und plädierte dafür, die offen stehenden Fragen in der nächsten Sitzung des Hauptausschusses zu klären.

Kirsten Graulich

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