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Potsdam-Mittelmark: Zartes Pflänzchen Zukunft

Eingetragener Verein will Agenda-21-Arbeit in der Region Werder fortsetzen

Eingetragener Verein will Agenda-21-Arbeit in der Region Werder fortsetzen Von Hagen Ludwig Werder. Wie soll Werder in 10 oder 20 Jahren aussehen? Darüber wollen sich die Mitstreiter des neuen Vereins „Agenda 21 Region Werder“ Gedanken machen und gleichzeitig mit konkreten Aktionen wichtige Impulse setzen. Derzeit sei die Agenda-21-Bewegung in Werder jedoch nur „ein sehr zartes Pflänzchen“, dem in kleinen Schritten wieder neue Kraft gegeben werden müsse, wie Peter Engelhardt auf der konstituierenden Vereinssitzung am Dienstagabend im „Treffpunkt“ sagte. Ihren Höhepunkt hatte die Agenda-Bewegung in Werder mit der zweitägigen Zukunftskonferenz im Jahr 2002 und weit über 100 Teilnehmern. Allein in der Arbeitsgruppe Verkehr hätten damals 30 Interessenten mitgearbeitet, erinnerte sich der kleine Gesprächskreis am Dienstag im „Treffpunkt“. Leider habe der Schwung in der Folgezeit nachgelassen. Die Ursachen dafür scheinen vielschichtig. Martina Bisges als Vorsitzende des neu gegründeten Vereins sprach von „fehlender aktiver Kommunikation mit der Verwaltung“ und von Unstimmigkeiten mit dem speziell für die Agenda-Arbeit beauftragten Büro. Bei einigen Agenda-Mitstreitern erwuchs der Eindruck, ihre Arbeit werde ignoriert. Zudem ist der Selbstfindungsprozess der Agenda im System von Öffentlichkeit, gewählten Kommunalvertretern und hauptamtlicher Verwaltung längst noch nicht abgeschlossen. Ohne eine guten Kontakt zu den kommunalen Entscheidungsträgern sei die Agenda-21-Arbeit jedoch nicht möglich, betonte Wolfgang Müller, der sich in den vergangenen Jahren vor allem mit Problemen der Stadtentwicklung beschäftigt hat. Auf diese Weise hätte man bereits wichtige Impulse für die Bewerbung Werders zur Landesgartenschau (Laga) setzen können. Die Agenda-Bewegung müsse Probleme aufgreifen, Lösungsvorschläge unterbreiten und schließlich auch damit leben, dass einiges nicht umzusetzen sei. Auf keinen Fall wolle man sich als außerparlamentarische Fraktion verstanden wissen, bekräftigte Martina Bisges. Ihr komme es darauf an, dass die verschiedenartigen individuellen Erfahrungen genutzt werden, wenn es um die weitere Entwicklung der Region geht. Dabei müsse der Verein als „Kompetenzzentrum“ Informationen und Ressourcen vernetzen, Ideen weitergeben und koordinieren. Spezielle Gebiete sollen weiterhin von Arbeitsgruppen bearbeitet werden. Unverändert aktiv ist die Gruppe Stadtentwicklung, die sich unter anderem mit dem Rad- und Fußwegenetz sowie mit Perspektiven für die Brachflächen in Werder beschäftigt. Weitere Themen für den Verein wären Verkehrsentwicklung, Natur und Umwelt, Schule und Kultur sowie Tourismus und Landwirtschaft. Mitarbeiter in den bisherigen Arbeitsgruppen sollen noch einmal speziell angesprochen werden. Als Gäste der Veranstaltung begrüßten Dr. Baldur Martin (Freie Bürger) und Peter Hinze (PDS) – beide sind Stadtverordnete und Kreistagsabgeordnete – das Engagement des neuen Vereins. Martin betonte, dass Ideen der Agenda-Gruppen vor allem über gewählte Mandatsträger in die Stadtverordnetenversammlung transportiert werden müssten, wie das zuletzt bei Anträgen zum Leitbild der Stadt Werder und zur Laga der Fall gewesen sei. Hier würden sich die Freien Bürger, aber auch andere Fraktionen anbieten. Dabei sollte frühzeitig der Kontakt gesucht werden. „Es müssen keine fertigen Produkte vorgelegt werden“, so Martin. Auch er riet dazu, mit kleinen konkreten Projekten erste Impulse zu setzen. Vor allem müsste in der Öffentlichkeit noch einmal gründlich der Begriff der Agenda-21-Bewegung erläutert werden, riet Hinze. Derzeit denke bei dem Wort „Agenda“ jeder zuerst an Sozialabbau und Gesundheitsreform. Kontakt zum Verein über Martina Bisges, Tel. (03327) 70741 oder (0177) 5074073

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