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Kristin Silbereisen gelang ein wichtiger Einzelsieg beim Pokalerfolg.

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Tischtennis: TTC Berlin Eastside gewinnt den Pokal

TTC Eastside wankt im Pokal, aber fällt nicht: Die Tischtennisspielerinnen siegen im Finale 3:1 gegen Bingen.

Kurz und schmerzlos geht es offenbar nicht mehr beim TTC Berlin Eastside in entscheidenden Spielen an der Tischtennisplatte. Nachdem dieses Szenario zuletzt in der Champions League in Spielen gegen Linz und Metz zu durchleiden war, fand es nun seine Wiederholung im Pokal-Final-Four in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz in Berlin-Lichtenberg. Beteiligt an diesem Turnier waren neben Eastsides Halbfinalgegner TV Busenbach, der 0:3 gegen den Gastgeber unterlag, noch Vorjahresfinalist TTG Bingen/Münster-Sarmsheim sowie TSV Schwabhausen. In deren Halbfinalduell hatte Bingen zwar ebenfalls einen 3:1-Favoritensieg gelandet, dafür aber im Unterschied zur Berliner Kurzarbeit von 60 Minuten zweieinhalb Stunden gebraucht.

Da bei Bingen zudem Stammkraft Britt Eerland verletzt fehlte, standen die Zeichen vor der Finalwiederholung des Vorjahres (damals 3:1 für Berlin) äußerst günstig. Die Rheinhessinnen aber dachten gar nicht daran, nur das Beiwerk für die bereits fest geplante Titelfeier der Hauptstadt-Frauen abzugeben. Dank des 3:1-Auftakterfolges der Tschechin Hana Matelova gegen die insgesamt leicht indisponiert wirkende Berliner Nummer eins Xiaona Shan gingen sie mit 1:0 in Führung.

Dem damit gewachsenen Druck für die anstelle der Ungarin Georgina Pota aufgestellte DTTB-Nationalspielerin Kristin Silbereisen im Match gegen die 48-jährige Abwehrkünstlerin Yaping Ding zeigte sich die Wahlberlinerin zunächst nicht gewachsen und verlor den ersten Satz klar mit 6:11. Dann aber gewann sie die beiden nächsten Durchgänge, verlor den vierten jedoch wiederum hoch mit 5:11. Damit hatte Ding das Momentum auf ihrer Seite – der 5:0-Zwischenstand im letzten Satz bestätigte das. Doch TTC-Trainerin Irina Palina nahm eine Auszeit und Silbereisen kehrte mit etwas umgestelltem Spielsystem total verwandelt zurück an die Platte. Sie gewann den Satz schließlich mit 12:10 und glich zum 1:1 aus.

Anschließend folgten die Erfolge von Petrissa Solja (3:0 gegen Wan Yuan) und Shans 3:2 gegen ihre chinesische Ex-Landsfrau Ding. Das brachte letztlich das 3:1 für den TTC. Doch das Ergebnis hört sich klarer an, als es wirklich war. Denn in den Sätzen hatten die Berlinerinnen nur ein 10:7-Plus, in den gespielten Bällen hieß es 154:152. Bingen, das honorierten auch die 330 Zuschauer, unter ihnen zahlreiche Sport- und Politprominenz, mit ihrem Beifall, war sogar angesichts der zuletzt üblichen Totalüberlegenheit von Eastside im deutschen Frauen-Tischtennis so etwas wie der moralische Sieger. Entscheidend für den Ausgang war letztlich vor allem der Erfolg von Silbereisen, der zumindest auf dem Papier nicht zu erwarten war.

„Beim 0:5 im fünften Satz dachte ich, das läuft wohl nicht so, wie du es dir vorgestellt hast“, sagte Silbereisen hinterher. „Meine Antwort war, die Bälle einfach nur irgendwie auf den Tisch zurückzubringen. Und das hat tatsächlich geholfen. Jetzt bin ich Pokalsieger. Ein echt schönes Erlebnis. Für das deutsche Frauen-Tischtennis war dieses Finale echte Werbung.“

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