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Sterling Brown (rechts) will es dem Frauenteam gleichtun und mit Alba Deutscher Meister werden.

© IMAGO/camera4+

„Wir holen noch eine davon!“: Alba Berlin startet den Schlussspurt beim großen Rivalen

Vier Spiele vor Ende der Hauptrunde geht es für Alba Berlin vor allem um den Rhythmus. Das Duell in München am Sonntag könnte aber auch schon den Kampf um Platz eins entscheiden.

Die Basketballer von Alba Berlin waren am Mittwoch ganz nah dran. Als die Frauenmannschaft des Klubs zum ersten Mal Deutscher Meister wurde, saßen fast alle männlichen Kollegen direkt hinter dem Korb. Siegestanz, Pokalübergabe, Feier mit den Fans – es war ein perfekter Nachmittag für Alba, der Lust auf mehr machte.

Als die Frauen gerade ihre Ehrenrunde machten und sich Flügelspieler Sterling Brown zum Abklatschen aufstellte, traf er auf Sportdirektor Himar Ojeda, gratulierte und versprach mit Blick auf die Trophäe: „Wir holen noch eine davon!“

Bis dahin ist es für die Berliner aber noch ein langer Weg. Vier Spiele vor Ende der Hauptrunde liegt Alba auf Tabellenplatz zwei, ein Sieg hinter dem FC Bayern. Das könnte sich schon am Sonntag ändern. Denn in der Münchner Rudi-Sedlmayer-Halle treffen um 17 Uhr die großen Rivalen der jüngeren deutschen Basketballgeschichte aufeinander.

In der Bundesliga ist es in dieser Saison das erste Aufeinandertreffen, das Hinspiel in Berlin war dem winterlichen Schneechaos zum Opfer gefallen. So ergibt sich die ungewohnte Situation, dass Alba und Bayern innerhalb von sechs Tagen zweimal aufeinandertreffen. „In der Hauptrunde noch zwei Spiele gegen München zu haben, ist für uns eine gute Einstimmung auf die Play-offs“, sagt Albas Co-Trainer Thomas Päch.

Zur ohnehin großen Rivalität zwischen beiden Klubs kommt somit auch die tabellarische Bedeutung. Für Bayern geht es darum, Platz eins und damit den Heimvorteil in einem möglichen Finale zu sichern. Alba schielt noch auf den Hauptrundensieg, muss aber auch aufpassen, nicht auf Rang drei abzurutschen. Europe-Cup-Sieger Chemnitz könnte die Berliner theoretisch noch abfangen.

Mindestens genauso wichtig wie eine gute Platzierung ist für Alba in Hinblick auf die Play-offs allerdings der Rhythmus. In den vergangenen Wochen litt die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez unter einer schier unglaublichen Verletzungsmisere. Für Gabriele Procida, Matteo Spagnolo und vermutlich auch Ziga Samar ist die Saison bereits beendet.

„Wir wissen, dass wir mit den ganzen Verletzungen einen kleinen Nachteil haben, aber wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass wir das mit viel Intensität und Kampf ausgleichen können“, sagt Johannes Thiemann. Mit dem Weltmeister, Matt Thomas und Yanni Wetzell sind zuletzt wichtige Spieler zurückgekehrt, diese müssen aber erst wieder ihre Sicherheit finden.

Gerade diese Phasen der Reintegration von Leistungsträgern ist eine große Herausforderung, weil sich die Statik des Spiels in der Zwischenzeit verändert hat. In den kommenden vier Partien bis zum Beginn der Play-offs steht daher das Wiederfinden von Automatismen und Rollen ganz oben auf der To-do-Liste. Den ersten Schritt will Alba schon am Sonntag in München machen.

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