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Transmediale, For Refusal, January 26, 2022. 

Akademie der Künste

Photographer: Adam Berry

© ADAM BERRY

Statement zur Antidiskriminierungsklausel: Das Transmediale-Festival gerät unter Druck

Immer mehr Absagen und ein Appell an die Solidarität aller Kulturakteure. Die Festivalmacher fürchten „erhebliche Gefahr für die künstlerische Freiheit“

Die Macher des Festivals Transmediale haben sich knapp zwei Wochen vor der Eröffnung am 31. Januar mit einem Statement zur Antidiskriminierungsklausel des Berliner Kultursenators Joe Chialo geäußert, in dem sie sich deutlich dagegen positionieren. „Konkret sind wir der Auffassung, dass die vorgeschlagene Maßnahme zur Umsetzung der sogenannten Antidiskriminierungsklausel in ihrer Unklarheit eine erhebliche Gefahr für die künstlerische Freiheit und die Zukunft der Kunstförderung in Berlin darstellt“, heißt es darin.

Für das aktuelle Festival habe die Klausel, nach der die Vergabe von Fördergeldern vom Senat an ein Bekenntnis gegen Antisemitismus gekoppelt ist, zwar keine Auswirkungen, aber bei künftigen Ausgaben würden sieben Prozent des Budgets wegfallen. Konsequenzen bekommt die Transmediale dennoch zu spüren durch Künstler, die dem Aufruf von „Strike Germany“ folgen unter anderem als Antwort auf die Antidiskriminierungsklausel. So haben sich Holly Childs und Gediminas Žygus, Mohammad Berro, Monica Basbous und Charbel Alkhoury vom Festival zurückgezogen, informiert die Transmediale-Website.

„Unser Fokus liegt auf der Arbeit und Praxis der Künstler“, heißt es weiter. „Wir beteiligen uns nicht an der Überwachung der sozialen Medien oder politischen Zugehörigkeiten von Künstlern.“ Aus diesem Grunde habe sich das Festival schon vor langer Zeit von ausgewählten Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und X (ehemals Twitter) zurückgezogen.

Wie stark das Festival durch die anhaltende Polarisierung des Kulturbetriebs unter Druck geraten ist, lässt sich aus dem Appell innerhalb des Statements herauslesen: „Wir fordern Solidarität zwischen allen Kulturakteuren in einer Zeit, in der uns weitere Fragmentierungen und Ablenkung von kollektiven Zielen nur noch schwächer macht.“ (Tsp)

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