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Firmengründer Hui Ka Yan sei unlängst von der Polizei abgeholt worden und stehe an einem Ort unter Beobachtung, heißt es.

© AFP/STR

Insolvenzgefahr steigt: Evergrande-Gründer unter Polizeiaufsicht gestellt

Der Gründer von China Evergrande, Hui Ka Yan, steht unter Beobachtung. Die Furcht vor einem möglichen Zusammenbruch des Immobilienkonzerns wird dadurch verstärkt.

Der staatliche Druck auf China Evergrande wächst und schürt Furcht vor einem Kollaps des Immobilienkonzerns. Firmengründer Hui Ka Yan sei unlängst von der Polizei abgeholt worden und stehe an einem Ort unter Beobachtung, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf Insider.

Der Grund sei unklar. Polizeiaufsicht gelte nicht als förmliche Festnahme oder Verhaftung und bedeute nicht, dass Hui unmittelbar vor einer Anklage stehe. Reuters konnte die Meldung zunächst nicht verifizieren.

Weder Evergrande noch das Polizeipräsidium der Provinz Guangdong, in der der Immobilienkonzern beheimatet ist, oder das Sicherheitsministerium waren für einen Kommentar zu erreichen. Zwei Insider sagten allerdings, dass Hui vor einigen Tagen die Kommunikation mit Beschäftigten eingestellt habe und auch nicht erreichbar sei. Vor einigen Tagen waren mehrere Manager der Evergrande-Tochter Hengda verhaftet worden.

Steuert Evergrande auf eine Insolvenz zu?

Die Ermittlungen gegen Hengda gefährden die geplante Umschuldung. Einer der Eckpfeiler ist der Tausch alter Schulden in neue Anleihen. Evergrande darf wegen Hengda aber vorerst keine neuen Schuldtitel ausgeben.

Das Brokerhaus UOB-Kay Hian bezeichnete ein Scheitern der Umschuldung als „sehr wahrscheinlich“. Dies könnte den Konzern in die Insolvenz treiben. Es bestehe aber eine Chance auf eine Sanierung unter einem Insolvenzverwalter. Denn ein kompletter Zusammenbruch könnte den sozialen Frieden gefährden, weil zahlreiche Eigentumswohnungen des Konzerns zwar schon verkauft, aber noch nicht fertiggestellt sind. In den USA hat die Immobilienfirma bereits Gläubigerschutz beantragt.

Allerdings ist auch eine Liquidation von Evergrande nicht ausgeschlossen. Eine größere Gruppe ausländischer Anleihe-Gläubiger will sich einer entsprechenden Initiative anschließen, wenn bis zum 30. Oktober kein Restrukturierungsplan vorliegt. Dann soll vor einem Hongkonger Gericht ein Liquidationsantrag verhandelt werden. (Reuters)

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