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Streik: VW droht Arbeitern mit Zwangsurlaub

Streik im brasilianischen VW-Werk Anchieta bei São Paulo: Jetzt droht der Autokonzern mit einem zehntägigen Zwangsurlaub für Beschäftigte in drei anderen seiner Werke in Brasilien.

São Bernardo do Campo - Es handle sich lediglich um eine Präventivmaßnahme, betonte eine VW-Sprecherin im Werk Anchieta. VW müsse die Ankündigung mindestens 15 Tage vor dem möglichen Beginn der Werksschließungen verschicken.

Die rund 12.000 Beschäftigten des Werkes Anchieta am Südrand der Millionenmetropole São Paulo sind seit Mittwoch im Streik. Sie protestieren damit gegen die angekündigte Entlassung von 1800 Kollegen. VW hatte bereits mit der Schließung des Werkes gedroht, des ältesten und größten des Konzerns in Brasilien. Der angedrohte Zwangsurlaub könnte rund 11.000 Beschäftigte in der VW-Motorenfabrik in Taubaté sowie in den Autofabriken in São Carlos und Curitiba treffen.

Insgesamt 5800 Stellenstreichungen in Brasilien geplant

VW will in seinen insgesamt fünf Werken in Brasilien knapp 5800 von 22.000 Stellen streichen. Zur Begründung führt der Konzern gestiegene Material- und Lohnkosten an, vor allem aber die starke Aufwertung des brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen zwei Jahren. Dies hat den Export von Autos in Brasilien stark verteuert und zu einem Gewinneinbruch geführt. 2005 wurden von VW in Brasilien 264.500 Fahrzeuge im Wert von 2,1 Milliarden Dollar exportiert. Im April hatte VW in Wolfsburg bekannt gegeben, bei einer weltweiten Umstrukturierung sei der Wegfall von bis zu 20.000 Jobs geplant. (tso/AFP)

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