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In Europa werden Arzneimittel weiterhin an Versuchstieren wie Mäusen getestet.

© dpa/Friso Gentsch

Arzneimittelentwicklung: Tierversuche in den USA nicht mehr Pflicht

Ob Medikamente für Menschen sicher wirken, wird zunächst an Tieren überprüft. In den USA wird die Pflicht zu Tierversuchen aber aufgehoben.

In den USA müssen neue Medikamente seit kurzem nicht mehr an Tieren getestet werden, um von der US-Arzneimittelbehörde FDA zugelassen werden zu können. Für Europa könne noch nicht vollständig auf Tierversuche verzichtet werden, teilte die Arzneimittelbehörde EMA der Deutschen Presse-Agentur mit.

Neue alternative Methoden, die stattdessen benutzt werden können, müssten erst überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie verlässlich sind. Im vergangenen Jahr hatte die EMA eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um diesen Prozess zu beschleunigen.

In den USA ist seit kurzem nicht mehr vorgeschrieben, dass alle Arzneimittel an Tieren getestet werden müssen, bevor sie an Menschen erprobt werden. US-Präsident Joe Biden hatte im Dezember ein entsprechendes Gesetz unterschrieben, das Tierversuche in der Arzneimittelentwicklung zwar nicht verbietet, aber auch nicht mehr vorschreibt.

Stattdessen können künftig Mittel wie menschliche Miniorgane (Organoide), Multiorganchips oder computerbasierte Verfahren genutzt werden. Tierschutzorganisationen hatten das Gesetz begrüßt.

Im Mittel würden mehr als 90 Prozent der Medikamentenkandidaten, die alle Tierversuche erfolgreich durchliefen, später während der klinischen Studien an Menschen aussortiert, hieß es in einer Reaktion des Vereins Ärzte gegen Tierversuche. Grund seien oft eine mangelnde Wirkung oder erhebliche Nebenwirkungen. Bestimmte tierversuchsfreie Methoden hätten sich bereits als genauer und zuverlässiger als Tierversuche erwiesen. (dpa)

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