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Der Fußball-WM ist das Fehlen des biologischen Mannes bei der All-Women-Tangoshow nicht geschuldet.Mit "Tango mujer" wurde nun die Tango-Saison im Podewil eröffnet.

Von Sandra Luzina

Die Plastiktüte - vorzugsweise mit Aldi-Logo - wird zum unverzichtbaren Bühnenrequisit.In Marthalers "Pariser Leben" schrumpfte das angestrebte Amüsement auf Plastiktütenformat.

Von Sandra Luzina

Der Präsident der Goethe-Institute, Hilmar Hoffmann, hat sich strikt gegen die Bildung eines Kulturministeriums und gegen einen Kulturstaatssekretär des Bundes ausgesprochen.Solche Überlegungen seien völlig unrealistisch, da für einen richtigen Ministeriums-Apparat, der etwas bewirken solle, das Geld fehle, sagte Hoffmann.

Nur wer sich ändert, bleibt sich treu: Der Berliner Literaturpreis liefert mit dem zuverlässigen Wandel seiner Statuten den Beweis für diese Devise.Andererseits heißt es bei Jörg Steiner, einem der diesjährigen Preisträger: "Das Vorläufige verbirgt sich im Gewohnten", und als man die sieben Juroren in messinggelben Samtsesseln vor der Uferkulisse des Wannseees sitzen sah, wurde schnell wieder klar, daß es im ehrwürdigen Literarischen Colloquium zu keiner revolutionären Erhebung kommen würde.

Von Katrin Hillgruber

Die Route des NPD-Zuges wurde zuletzt abgeändert, aber geheimgehalten; sie wird sich vermutlich irgendwo zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz bewegen.Daß die Ordnungshüter eine Straßenschlacht verhindern, daß Politiker Berlins Markenzeichen ungern als Medienkulisse einer Extremisten-Inszenierung sehen möchten, ist nachvollziehbar.

Vielleicht war es tatsächlich diese betörend klare Obertonstimme, die alle dunklen Wolken wie von Geisterhand plötzlich in die Höhe drückten.Der gläserne Abendhimmel, gepaart mit nordischer Sommerfrische, gab jedenfalls die perfekte Kulisse zum Joikgesang der Norwegerin.

Eine weitverbreitete Unsitte: Rockmusikern, die die fünfzig überschritten haben, ihr Alter vorzuwerfen.Schließlich zeigen etliche "elder statesmen" des Rock ständig neu, was sie ihren jugendlichen Nachfolgern voraus haben.

Manche Menschen werden im Alter weiser, neugieriger, verrückter.Ganz besonders der wundersame, fast schon weltentrückt gütige Theater-Übervater George Tabori.

Mit einem nach Kritikermeinung zähen Auftaktkonzert hat die britische Pop-Klassik-Violinistin Vanessa Mae am Sonnabend in Frankfurt (Main) ihre Deutschland-Tournee gestartet.In der ausverkauften Alten Oper kam das kunterbunte Sortiment - von alten asiatischen Klängen über pure Klassik bis hin zu gefälligem Pop-Sound - bei vielen der Zuhörer, überwiegend mittleren Alters, dennoch gut an.

Der Weg für den "Orchestertarifvertrag Berlin", mit dem die Schließung der Berliner Symphoniker sowie die Fusion von Berliner Sinfonie-Orchester und dem Orchester der Komischen Oper verhindert werden soll, ist frei.Der Tarifausschuß des Deutschen Bühnenvereins hat dem Vertrag gestern in Köln zugestimmt.

Zar Peter der Große öffnete Russlands Tor zur westlichen Welt auch für europäische Musiker.Zunächst wurden Deutsche, dann auch Italiener als Instrumentalisten, Komponisten und Lehrer angeworben.

Ein Gespenst geht um und ängstigt nicht allein Künstler, Kunst-Liebhaber und -Sammler: die nebulöse Furcht vor einer Bilderflut der Neuen Medien.Die Verbindung von Kunst und moderner Technik irritiert.

Klaus Hack zählt zu den wenigen zeitgenössischen Künstlern, die sich der Holzskulptur und dem Holzschnitt gleichermaßen widmen.Besonders unter den Jüngeren - er ist dreiunddreißig und verließ nach seinem Studium in Nürnberg und Berlin 1995 als Meisterschüler von Rolf Szymanski die HdK - gelten beide Kunstgattungen nicht gerade als brandaktuell.

Parallel zur Tsingtau-Ausstellung im Deutschen Historischen Museum veranstaltet der Berliner "Verein für Chinesischen Film" Sondervorstellungen mit Filmen über die europäische Kolonialgeschichte in China.Der auf vielen Festivals ausgezeichnete Regisseur und Autor Feng Xiao-Ning ist mit einem Monumentalwerk über ein historisches Ereignis vom Anfang unseres Jahrhunderts vertreten.

Das Georg-Kolbe-Museum fungiert seit vielen Jahren in Berlin als wichtiger Gastgeber für Skulpturenausstellungen, umso mehr seit Eröffnung der neu angefügten Halle.Nun sind die lichten Räume von Kolbes ehemaligem Atelier, die jüngst hinzugekommenen Präsentationsflächen einem dem Haus wohl besonders lieben Gast zur Verfügung gestellt: dem Berliner Bildhauer Karl Hartung, der in diesem Jahr seinen 90.

Von Nicola Kuhn

Wie einen Schatz hütet Picasso die vergrößerten Zeilen einer Meldung, die zwischen den vermischten Nachrichten in einer Tageszeitung in Arles erschienen war.Sie berichtete, daß ein holländischer Maler ins Krankenhaus gebracht worden sei, nachdem er sich ein Ohr abgeschnitten habe.

Ein Gespenst geht um und ängstigt nicht allein Künstler, Kunst-Liebhaber und -Sammler: die nebulöse Furcht vor einer Bilderflut der Neuen Medien.Die Verbindung von Kunst und moderner Technik irritiert.

"Ein Leuchtturm ist ein trauriger und glücklicher Ort" verheißt poetisch der Titel zu einer Übersichtsschau aktueller portugiesischer Kunst.Der Akademie der Künste wie dem Berliner Publikum wurde sie kurzfristig beschert - als Gastgeschenk.

Zwei Monate nach Wolf Vostells Tod richtet ihm sein Sohn nun die Hommage selber aus.Eine öffentliche Institution, die spontan bereit gewesen wäre, Vostell posthum mit einer Ausstellung zu ehren, hat sich nicht gefunden.

Nun hat sich die Malerei der in Helsinki lebenden Nina Roos mit dem Dunkel befreundet und treibt aus der Farbe Gegensätze ans Licht.Gelb kontrastiert mit Schwarz, Grün mit Blau.

Die Jenoptik AG und ihr spiritus rector Lothar Späth hatten die Schirmherrschaft über eine Austellung von sechs "autonomen" Künstlern der DDR, die in drei Museen Jenas gezeigt wurde und nun in Berlin zu sehen ist.Man wollte Nonkonformisten von internationaler Repräsentanz auswählen, die trotz Repressalien und Restriktionen unbeirrt ihren eigenen Weg gegangen sind.

Ja, jetzt noch ein 0:0 gegen Iran, und die Deutschen schaffen es ..

Von Moritz Rinke

Warum nicht offen darüber reden? Auch ich bin ein Warm-Duscher.

Von Harald Martenstein

Esperanza ist, auch wenn sie im Fernsehen das Wetter ansagen darf, eine eher unscheinbare junge Frau.Eine Frauenzeitschrift würde sie wohl sofort zwingen, das Beste aus ihrem Typ zu machen und aus dieser Unscheinbarkeit Glamour und Selbstbewußtsein zu wecken.

Von Silvia Hallensleben

Der Generalintendant der Deutsche Oper Berlin, Götz Friedrich, hat die ihm von der Senatskulturverwaltung vorgelegte "Zielvereinbarung" unterschrieben.Die Unterzeichnung der nach Einschätzung zahlreicher Politiker und Fachleuten unrealistischer Sparvorgaben war von Kultursenator Radunski als Voraussetzung für Friedrichs Verbleib im Amt gefordert worden.

Der wohlabgewogene, klang-und sinnvoll geformte Ton mit der tiefen räumlichen Staffelung wirkte vertraut.Kein Wunder, denn am Pult stand der einstige Chefdirigent des BSO, der das Orchester in Jahren eiserner Aufbauarbeit in die europäische Spitze geführt und geprägt hat.

Die Show muß weitergehen - natürlich auch an der Deutschen Oper.Und während draußen das Ballett gegen seine Auflösung als einem weiteren "Sacre" demonstrierte (von null bis dreißig Tänzer ist augenblicklich noch alles drin) und oben in seiner Loge ein versteinerter Götz Friedrich saß, den sein Personalrat gerade per Aushang ein zweites Mal zum Rücktritt aufgefordert hatte, war unten auf der Bühne in einer trügerischen Idylle zwischen gemaltem Pappwald und echten Geranienkästen sein Orchester plaziert, dem er soeben die Medienzulage gestrichen hatte (welche sich die Staatskapelle, wenn auch anders genannt, gerade erstritten hat .

Eigentlich wollte Götz Friedrich nach der Diskussion um die Zukunft "seiner" Deutschen Oper Berlin im Unterausschuß Theater das Berliner Abgeordnetenhaus wortlos verlassen - dann rang sich der Generalintendant aber doch ein Statement ab.Ein sehr preußisches: "Ich werde meine dienstlichen Verpflichtungen weiterhin erfüllen.

Das Rätselraten um die Zukunft des Generalintendanten der Deutschen Oper Berlin, Götz Friedrich, geht weiter.Nachdem sich Friedrich am Sonnabend vertraglich verpflichtet hatte, bis zum Jahr 2001 insgesamt eine Sparleistung von 12 Millionen Mark zu erbringen, zitiert ihn das Nachrichtenmagazins "Focus" heute mit den Worten: "Ich muß ein Konzept erarbeiten, aber ich bin nicht sicher, ob ich das dann auch vertrete.

Der enzyklopädische Ehrgeiz treibt das Hartog-Quartett durch die verschiedensten musikalischen Gefilde; die Aufführung ganzer Zyklen stellt höchste Anforderungen an gedankliche, technische und ausdruckshafte Flexibilität.Nicht alles ist da gleichermaßen entgegenkommend.

Von Isabel Herzfeld

"Durch und durch Zauberwerk" erschien Carl Ditters von Dittersdorf "die göttliche Musik" des Christoph Willibald Gluck zur Opernserenade "Le Cinesi".1754 hatte das Werkchen in Sachsen Premiere, als Verbeugung vor der dort weilenden Kaiserin Maria Theresia, die 20 Jahre zuvor in der Caldara-Vertonung desselben Stoffes in Wien immerhin eine Hauptdarstellerin gewesen war.

Von Isabel Herzfeld

Wenn du denkst du denkst, dann denkst du nur du denkst: Dromio, der Diener von Antipholus, zum Beispiel glaubt sich von bösen Geistern verfolgt.Jedes Mal, wenn er bei seinem Herrn auftaucht, bezieht er Prügel - weil er angeblich dessen Aufträge nicht erfüllt habe.

Von Frederik Hanssen