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So kann’s gehen: Rede ich über Arbeitslosigkeit?

Durch meine Partnerin komme ich häufiger auf Empfänge, und wir gehen auch gern ins Theater und ins Konzert. Manchmal wird man neuen Leuten vorgestellt.

Durch meine Partnerin komme ich häufiger auf Empfänge, und wir gehen auch gern ins Theater und ins Konzert. Manchmal wird man neuen Leuten vorgestellt. In diesem Zusammenhang würde mich interessieren, was man als Berufsangabe sagt, wenn man arbeitslos ist.

Es ist in Deutschland unüblicher als in anderen Ländern, nach dem Beruf zu fragen. Aber manchmal kommt die Frage eben doch. Darauf sollte man sich vorab vorbereiten, gerade dann, wenn man sich nicht recht wohl fühlt damit. Wenn Sie partout nichts dazu sagen wollen, antworten Sie einfach nicht. Wechseln Sie das Thema oder stellen Sie ihrerseits eine Frage. Man muss sich ja nicht nötigen lassen, Informationen preiszugeben, die man lieber für sich behält. Eine andere Möglichkeit wäre es zu sagen, dass man immer Pilot werden wollte und am Ende doch eine Ausbildung zum Computergrafiker gewählt hat.

Ich würde allerdings dafür plädieren, möglichst ehrlich zu sein. Das eröffnet schließlich auch Chancen. Es spricht ja nicht gegen Sie, wenn ein Unternehmen, bei dem Sie gearbeitet haben, plötzlich auf Schlingerkurs geraten ist oder sogar Pleite gemacht hat. Sie sollten von Ihrer Arbeitslosigkeit nur nicht in einem Jammerton erzählen. Stellen Sie alles möglichst positiv dar. Sagen Sie, dass Sie in einer Phase der beruflichen Neuorientierung stecken. Sie können ruhig erwähnen, dass Ihnen die bisherigen Aufgaben Spaß gemacht haben, dass Sie aber auch mal Lust auf was ganz anderes hätten, zum Beispiel etwas, das an alte Interessengebiete anknüpft. Je mehr Leute davon erfahren, dass Sie auf dem Markt und flexibel sind, desto größer sind die Chancen, dass es der Richtige erfährt, zum Beispiel ein potenzieller neuer Arbeitgeber.

Schreckliche Dinge können allen passieren. Das spricht nicht gegen Sie. Es kommt halt nur darauf an, wie man damit umgeht. In der Hinsicht kann man dann sogar punkten.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie an meinefrage@tagesspiegel.de

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