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Die Aktien des Berliner Stromversorgers Bewag könnten noch in diesem Herbst aus dem Börsenindex M-Dax gestrichen werden. Dies bestätigte eine Sprecherin der Deutschen Börse in Frankfurt (Main) dieser Zeitung am Donnerstag.

Seit kurzem verkündet ein Werbeplakat - sinngemäß: Der Unterschied zwischen Joggen und Laufen beträgt 42,195 Kilometer. Ein Hinweis, dessen Nichtbeachtung den ersten, ohne vorheriges Training von Marathon nach Athen joggenden Marathonläufer das Leben kostete.

Von Thomas Loy

Beim Frontalzusammenstoß von zwei vollbesetzten Regionalzügen sind am Donnerstag im bayerischen Enzisweiler am Bodensee rund 80 Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Die Züge waren vor allem mit Schülern besetzt.

Yoko Ono (68), Witwe des ermordeten Beatles John Lennon, hat nach den Terroranschlägen in den USA "heimlich" eine ganzseitige Anzeige in der New York Times mit dem Beatles-Zitat "Imagine All The People Living Life In Peace" geschaltet. Sie habe in der Annonce vom vergangenen Samstag bewusst auf Bilder oder das Nennen ihrer Urheberschaft verzichtet, weil es so "eine größere Wirkung haben würde", bestätigte ein Sprecher kursierende Gerüchte.

Für die "Verbesserung der sozialen Situation für Personen, die am Rand der Gesellschaft stehen" demonstriert heute die Heilsarmee. Die Kundgebung beginnt um 12 Uhr am Rathaus Schöneberg.

Führungsnation ("lead nation") Deutschland im Mazedonien-Einsatz - in der Praxis bedeutet das: Anstelle der Briten, die bei der Vorgänger-Operation "Essential Harvest" den Stab innehatten, kommandiert nun ein deutscher General die bis zu 1000 Mann starke internationale Truppe. Von den bis zu 600 Deutschen bilden bis zu 200 Mann den Führungsstab, den nach Tagesspiegel-Informationen der Vizekommandeur der 13.

Von Robert Birnbaum

"Wer jetzt nicht zustimmt, hat nicht begriffen, worum es geht", sagt der CDU-Außenpolitiker Friedhelm Pflüger, bevor er am Donnerstagfrüh in der ersten von zwei Sondersitzungen der Fraktionen verschwindet. Am Morgen hat das Bundeskabinett zugestimmt, dass Deutschland sich weiter am Einsatz in Mazedonien beteiligt, am Nachmittag schon stimmt der Bundestag mit großer Mehrheit dem neuen Mandat zu, das die Deutschen zum ersten Mal zur Führungsnation in einem Nato-Einsatz macht.

Von Robert Birnbaum

Trotz der hohen Zahl an Menschenleben, die der Aufstand nach einem Jahr bereits gekostet hat, wächst unter den Palästinensern die Zustimmung zur Intifada. 85 Prozent der Befragten sind laut einer aktuellen Umfrage für die Fortsetzung des Aufstands, im Juni waren es noch 80 Prozent.

Von Andrea Nüsse

Nur einen Tag nach dem Treffen des israelischen Außenministers Schimon Peres mit dem palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat ist es im Gazastreifen zu einer neuen Eskalation der Gewalt gekommen. Bei einem heftigen Feuergefecht in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen wurden am Donnerstag nach Angaben von Ärzten drei Palästinenser erschossen und 22 verletzt.

Die Bundeswehr wird weiter zum Friedensprozess in Mazedonien beitragen und die militärische Führung einer neuen Nato-Operation in dem Land übernehmen. Der Bundestag stimmte am Donnerstag mit großer Mehrheit für eine Vorlage der Regierung, wonach in einer Anschlussmission für die Operation "Essential Harvest" rund 700 Nato-Soldaten unter deutscher Führung die internationalen Beobachter in dem Land schützen sollen.

Von Hans Monath

Gehört der Krieg jetzt bereits zum Alltag der deutschen Politik? Mitten in einer Phase der Unruhe, in der jeden Tag über amerikanische Aufmarschpläne gegen Afghanistan und deutsche Militärhilfe berichtet und spekuliert wird, schickt der Bundestag schon wieder deutsche Soldaten ins Ausland.

Von Hans Monath

Die Prognose klingt dramatisch: Nach einer Vergeltungsaktion der Amerikaner seien Straßenkrawalle, Besetzung von Parteibüros und US-Firmen, Brand- und Sprengstoffanschläge sowie "personenbezogene Gewalttaten" zu erwarten, sagte Niedersachsens Innenminister Heiner Bartling. Auch Bundesinnenminister Otto Schily befürchtet, dass sich die Sicherheitslage der Bundesrepublik infolge von Strafmaßnahmen der USA, vor allem bei einer Beteiligung von Nato-Verbündeten, "verändert".

Von Frank Jansen

Das weltweite Geflecht des islamischen Terrors ist im Laufe eines Jahrzehnts gewachsen. Seine Zerstörung wird, das haben die Amerikaner inzwischen ernüchtert festgestellt, ebenfalls Jahre dauern.

Von Gerd Appenzeller

Man konnte in den vergangenen Tagen viel darüber lesen, dass man nach den Terroranschlägen in New York und Washington eigentlich nicht mehr unbeschwert feiern kann. Das Oktoberfest findet denn auch nur auf Sparflamme statt, internationale DJs und Musiker stornieren ihre Engagements aus Angst vor weiteren Anschlägen, und zum Beispiel in München werden vor den Eingängen zu Groß-Clubs jetzt Metalldetektoren installiert.

Sowjetische Militärs hat das heutige Theater Karlshorst in seiner Vergangenheit als "Haus der Offiziere" sicher viele gesehen. Einen japanischen Botschafter aber verschlug es erstmals in die Treskowallee 111.

Der Bundesrat hat am Donnerstag das Anti-Terror-Paket der Bundesregierung gebilligt, jedoch nur mit einigen Auflagen. Der Länderkammer gehen vor allem die Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Flughäfen nicht weit genug.

Von Frank Jansen

Pünktlich zu ihrem ersten Geburtstag steht die palästinensische Intifada an einem Scheideweg: Palästinenserpräsident Arafat versucht, den Aufstand gegen die israelische Besatzung schrittweise zu beenden - im Gegenzug für das Ende der Wirtschaftblockade, der Militäroffensiven und der Abriegelungen. Dagegen hatte der Führer der Fatah im Westjordanland, Marwan Barghouti, vor dem immer wieder verschobenen Treffen zwischen Arafat und dem israelischen Außenminister Schimon Peres angekündigt, das zweite Intifada-Jahr werde das Ende der israelischen Besatzung und den Abzug der Siedler einläuten.

Von Andrea Nüsse

Der Nationale Ethikrat ist zahnlos - weil hier ebenso honorige wie qualifizierte Persönlichkeiten debattieren. Deren Auffassungen zur Gentechnik liegen weit auseinander.

Es entzieht sich leider unserer Kenntnis, aus welchem Grund Knautschgesicht Tom Liwa hier mit zwei unbekannten Begleitern im Theodor-Fontane-Outfit posiert und ob das etwas mit seiner neu-alten Band "No Existe" zu tun hat. Für die hat er sich mit bewährten Kämpen seiner Flowerpornoes-Phase zusammengetan, um die ausgefeilten Stücke seiner zweiten Soloplatte "Evolution Blues" kongenial umzusetzen.

Mit der Flucht eines jungen Mannes aus enger Provinz in die Großstadt scheint ein Entwicklungsroman zu beginnen - der durch den Suizid des Protagonisten einen schmerzlichen Bruch erfährt. In seinem erfolgreichen Erstlingswerk "Fern von euch" (Eichborn) zeichnet Laurent Mauvignier stilistisch brillant das Bild eines Menschen als siebenfache Projektionsfläche: Nach dem Erlöschen der eigenen Sicht verändern sich auch die Stimmen seiner sechs Verwandten.

Er hätte auch Abfahrtsläufer werden können, dieser junge Schweizer Blockflötist, mit seinem unablässigen kraftvollen Knie- und Hüftschwüngen, mit denen er über eine Buckelpiste zu schmettern scheint. Rasant ist Maurice Stegers Spiel allemal: Rechts und links stieben da in den Allegros die Triller auf wie feiner Pulverschnee vor den mit blitzschneller Präzision gesetzten Stöcken eines Skichampions.

Von Carsten Niemann

Das Ultimatum des russischen Präsidenten Wladimir Putin lief am Donnerstagabend aus - offenbar ergebnislos: Selbst nach offizieller Darstellung gaben die Freischärler in Tschetschenien nur einzelne Gewehre ab. Ein Privatradio kam beim Zählen auf ganze sieben.

Von Elke Windisch

Als Elke Heidenreich sich den Weg zur Bühne bahnt, empfangen die fast 500 Zuhörer sie mit frenetischem Applaus, sie pfeifen und johlen wie bei einem Pop-Konzert. Die Kölnerin hat einen neuen Erzählband geschrieben.

Von Tanja Buntrock

Der Nationale Ethikrat will nach den Worten seines Vorsitzenden Spiros Simitis bis Anfang Dezember eine Stellungnahme zur drängenden Frage abgeben, ob menschliche embryonale Stammzellen zu Forschungszwecken importiert werden dürfen. Notfalls werde das von Bundeskanzler Schröder einberufene Gremium Sondersitzungen abhalten, um den Fahrplan einzuhalten, sagte Simitis am Rande der dritten Sitzung am Mittwoch in Berlin.

Es sei für ihn eine Art Rückkehr nach Hause, sagt der russische Präsident Wladimir Putin beim Empfang im Glockenspielpavillon des Dresdner Zwingers, schließlich habe er ja fünf Jahre in Dresden gelebt und gearbeitet. Das ist mehr als zehn Jahre her.

Wenn sich schwitzende Schauspieler auf dem Boden wälzen, wenn eine hysterische Frau pausenlos "Ficksau, du miese Ficksau" brüllt und ein nicht mehr ganz junger Mann mit unübersehbarem Bauchansatz im knappen Top jenseits aller Peinlichkeitsgrenzen Britney Spears imitiert, wissen wir, dass die Volksbühne die Sommerpause gut überstanden hat. Die Krawall-Helden sind wieder da, lauter, verstörender und wunderbarer, als wir sie in Erinnerung hatten.

Von Peter Laudenbach

Schloss-Euphorie in Potsdam: Seit der Beirat für die Potsdamer Mitte ein konkretes Nutzungskonzept vorgelegt hat, um das Stadtschloss als künftigen Landtag von Berlin-Brandenburg aufzubauen, hört man viele begeisterte Stimmen: Oberbürgermeister Matthias Platzeck schwärmt, ein Landtags-Schloss könne "eine Anziehungskraft wie der Reichstag in Berlin" haben. Die Pläne seien bestechend, so Platzeck.

Von Thorsten Metzner

An den Hängen der Schweizer Berge gedeiht gute Baukunst. Namen wie Peter Zumthor oder Herzog & de Meuron bergen schließlich eine Verpflichtung.

Mit besonnen-strenger Miene fordert Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin auf der Feier zum 20-jährigen Bestehen des Deutschen Kulturrats: "Wir müssen für einen globalen Wertekonsens und eine zivile Weltordnung kämpfen, über die religiösen Bindungen hinweg". Kein Weg führe am "minimalen Konsens der Menschenrechte" vorbei.

Von Claudia Keller

Der Abgeordnete Matthias Brauner von der CDU war bei der letzten Sitzung des Berliner Abgeordnetenhauses vor der Wahl der erste, der den richtigen Knopf drückte, als Parlamentspräsident Führer die Runde der "spontanen Fragen" eröffnete. Mit Bezug auf seine Lektüre der "BZ" wollte er wissen, ob es denn nicht "gefühllos" gewesen sei, dass Kultursenatorin Adrienne Goehler bei einer Podiumsdikussion am 13.

Auch im Zeitalter rasanter Globalisierung stellt die von Java und Bali stammende Gamelanmusik eine einzigartige Kunstform dar. Nirgendwo sonst wird die orchestrale Verlagerung einer oftmals komplexen Melodik auf ein fast reines Perkussions-Instrumentarium so weit getrieben.

Das Bundeskartellamt hat bundesweit die Stromnetzbetreiber ins Visier genommen, um faire Chancen für neue Anbieter zu erreichen. Gegen 22 Netzbetreiber - Stadtwerke, Regionalversorger und Verbundunternehmen - seien Untersuchungen wegen des Verdachts überhöhter Durchleitungsgebühren und Behinderung anderer Anbieter eingeleitet worden, teilte die Behörde am Donnerstag in Bonn mit.