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Von Mariele Schulze Berndt, Brüssel Beim Rat der EU-Finanzminister (ECOFIN) am Donnerstag in Madrid ist mit einem Konflikt zwischen Berlin und Paris zu rechnen. Experten in Brüssel gehen davon aus, dass Frankreich versuchen wird, die von der EU-Kommission vorgelegten Empfehlungen für seine Haushaltspolitik abzuschwächen.

Die SPD hat zu einer neuen Bildungsreform aufgerufen. Künftig würden in Deutschland mehr qualifizierte junge Menschen mit Abitur und Fachhochschulreife gebraucht, heißt es in einem am Montag vom SPD-Parteivorstand verabschiedeten „Manifest“ zur Bildungspolitik.

Von Christoph Daum Trotz aller Überraschung und Freude über den bisherigen Verlauf der WM: Es fehlen die dominierenden Spieler. Jede bisherige WM wird mit Stars in Verbindung gebracht: 1930 Andrade aus Uruguay, 1934 und ’38 der Italiener Meazza, dann Fritz Walter, Pelé, Charlton, Eusebio, Cruyff, Zico, Beckenbauer, Kempes, Rossi, Maradona, Matthäus, Baggio, Zidane - und heute?

Von Frank Jansen Erst tauchen die Internet-Adresse, der vollständige und die Anschrift auf, dann lässt sich per Mausklick das Foto abrufen: Dietmar Bartsch, Bundesgeschäftsführer der PDS, wird von Neonazis auf einem Steckbrief als „Feind des Reiches“ präsentiert. Zusammen mit 90 weiteren Personen und Gruppen, von der DKP über Anti-Rechts-Initiativen bis zum Zentralrat der Juden.

Ein kleiner Ratschlag vorweg: Nehmen Sie pro Person unbedingt eine Wolldecke mit. Dann steht einem vergnüglichen Abend im Freilufttheater im Monbijoupark nichts im Wege.

Spidla war vor seinem Wahlsieg meist nur durch unpassende Kleidung aufgefallen. Der Vizepremier und Minister für Arbeit und Soziales galt als fachlich hoch qualifiziert, als fleißig, aber als Langweiler.

KLASSIK Nicht-Katholiken geht es eigentlich nichts an. Dennoch: Jedem, der hörte, wie die Camerata vocale in der Philharmonie das musikalische Hochamt zelebrierte, konnten Tränen in die Augen steigen: Auf welche gestaltenden Energien, auf welche Überzeugungskraft muss eine Kirche verzichten, die noch immer über die Zulässigkeit der Priesterinnenweihe diskutiert!

Wenn er es doch nur noch hätte miterleben können wie der Sozialdemokrat Klaus Wowereit zum Regierenden Bürgermeister Berlins gewählt wurde. Im Jahr 1996, CDU-Chef Eberhard Diepgen saß noch unangefochten als Regierungschef im Roten Rathaus, trat ein ebenso wohlhabender wie betagter Zehlendorfer an die Sozialdemokraten heran.

Von Christoph von Marschall Europa will sich vereinigen und scheint doch geteilt wie lange nicht mehr. Im Westen ist Schwarz die politische Trendfarbe: Nach Spanien, Portugal, Italien und Dänemark hat auch Frankreich konservativ gewählt.

Von Martin Hägele Miyagi. Wenn „Soccer Digest“, Japans größtes Fußballmagazin, ein Interview mit dem Nationaltrainer benötigt, wählt der Redakteur die Nummer eines deutschen Mitarbeiters in einem Dorf bei Stuttgart.

In ihrer Grundsatzrede hat Angela Merkel die Bedeutung der kooperativen Führung betont und damit zwei Kontrapunkte gesetzt. Einmal gegen die SPD und ihren allein an der Spitze stehenden Kanzler, etwas, das die Union nur zu gut kennt; zum zweiten gegen eben diese Form von politischem System, das so eng mit dem n Helmut Kohl verbunden ist.

Zehn Jahre hat Mecklenburgs Justiz gebraucht, um die rassistischen Krawalle in Rostock-Lichtenhagen strafrechtlich zu ahnden. Und die drei Angeklagten kamen mit Bewährungsstrafen davon, obwohl das Landgericht Schwerin versuchten Mord und schwere Brandstiftung als bewiesen ansieht.

VOR >> Jörg Plath über Paul Celans Lieblingsspieler Ruhiger ist es in der Stadt geworden. Fließender scheint der Verkehr, freundlicher sind die Polizisten, und die Lesungen letzte Woche verliefen sämtlich störungsfrei.

Unser Sozialstaat ist schon sehr, sehr klapprig. Die Lenkung zieht nach rechts, die Konjunkturbremsen schleifen , und nun leuchtet auch die verfluchte rote Lampe schon wieder: Defizitwarnung aus Europa!

Finnische Familiengeschichten, russische Erinnerungen an die Sowjetdiktatur, ein türkischer Krimi: Die Bonner Biennale, ein einmaliges Theater-Festival, findet gerade zum sechsten – und in dieser Form zum letzten – Mal in Bonn, Bad Godesberg und Beuel statt. „Neue Stücke aus Europa“ heißt es lakonisch, und das war damals, bei der ersten Biennale 1992, völlig gegen den Trend.

SCHWARZ ROT GOLD Die deutschen Fußballer haben ein Problem: Die Abwehr spielt unkonstant. Teamchef Rudi Völler kann am Freitag im Viertelfinale gegen die USA (13 Uhr 30 MESZ) zwar wieder auf Abwehrchef Carsten Ramelow zurückgreifen.

Von Andreas Conrad Die definitive Hauptstadt-Frisur? Der Zustand Berlins legt einander geradezu widersprechende Lösungen nahe.

DAS SPIEL IST AUS! Ach, man will ja auch nicht immer so ein Stinkstiefel sein, so ein Nörgler, der alles doof findet und ständig an der Welt und den Verhältnissen herummäkelt.

Von Christian Broecking Der polnische Trompeter Tomasz Stanko ist seit langem ein Markenzeichen der europäischen Szene, obwohl er aus dessen Randgebiet stammt. In seiner Heimat ist er fast ein Nationalheiligtum.

Es sind keine guten Nachrichten, die aus dem Rest der Welt nach Seogwipo, Südkorea, dringen. Stumpfsinnig sei der Aufritt der deutschen Mannschaft gegen Paraguay gewesen, Holzschuh-Fußball habe sie gespielt, schreibt die internationale Presse.

Michel Friedman wird am Mittwoch den israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon in dessen Privatwohnung in Jerusalem treffen und dort für seine Sendung „Friedman“ ein 30-minütiges Gespräch mit ihm führen. Gesendet wird das Gespräch am selben Abend um 23 Uhr in der ARD.

Die Fernsehduelle zwischen Kanzler Gerhard Schröder (SPD) und seinem Unions-Herausforderer Edmund Stoiber werden von einer „Kommission zu den Kanzler-Debatten“ begleitet. Sie folgt der US-amerikanischen „Commission on Presidential Debates“.

Peter von Becker über eine neue Mauer im Nahen Osten Eine Mauer. Keinen metallenen, womöglich auch elektrischen Zaun, wie ihn die Regierung Scharon jetzt zwischen Israel und dem Westjordanland anlegen will, nein, eine „unüberwindliche“ Mauer zu bauen – das empfehlen eine Reihe illustrer Schriftsteller und Intellektueller.

Von Sigrid Kneist Seit gestern Morgen wird auf Berliner Baustellen gestreikt. Die IG Bau rief an diesem ersten Tag des bundesweiten Arbeitskampfes im Baugewerbe knapp 1000 Arbeiter in der Stadt in den unbefristeten Ausstand.

Von Robert Birnbaum, Frankfurt a. Main Als der große, schwere Mann sich auf die Bühne wuchtet, hinter das Rednerpult tritt und mit einem schnellen Blick den Saal mustert, ist es für einen ganz kurzen Augenblick vollkommen still.

Der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hat sich mit einem Grußwort an den CDU-Parteitag gewandt. Seine Rede in Auszügen: „Lassen Sie es mich unmissverständlich zum Ausdruck bringen: Sachliche Kritik an der israelischen Regierung ist kein Sakrileg und auch kein Antisemitismus.