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Es ist die am schönsten geschriebene Liebesbegegnung, die ich kenne: der Ball, auf dem sich Anna Karenina und Graf Vronskij nicht mehr aus den Augen und nicht mehr aus den Armen lassen. Wunderbar ist, dass wir diese Liebe im Spiegel erleben, über die Bande gespielt, würde man im Billard sagen: Wir sehen sie mit den großen, sich mit wachsendem Entsetzen füllenden Augen Kittys, die sieht, wie ihr künftiger Verlobter sich an Anna verliert, sie vergisst - schöner, weil indirekter geht es nicht.

Die Juden Spaniens und Portugals, die Sephardim, kann man in jedem Wörterbuch finden; schwieriger wird es bei dem Wort Sephardisch, welches jene alte jüdisch-spanische Sprache meint, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Es gibt freilich noch einige Dichter, die sich des Sephardischen weiterhin bedienen: die französische Romanautorin Clarisse Nidoidski etwa oder den argentinische Lyriker Juan Gelman, der sich seinerseits von Nicoidski zu einem zweisprachig verfassten Zyklus von Gedichten anregen ließ, "in einem Spanisch und in dem anderen", wie Gelman in einem kleinen Vorwort zum Buch sagt.

Vor knapp 40 Jahren, 1963, war es ein Abenteuer, im Grand Canyon zu wandern - und ihn zu durchqueren ein lebensgefährliches Unternehmen. Mit etwas Glück begegnet man heute noch Klapperschlangen, und mit etwas Leichtsinn (und mangelnden Wasservorräten) kann man in der sommerlichen Glut am 1700 Meter tiefen Boden immer noch auf der Strecke bleiben.

Von Gregor Dotzauer

Hanns Peter Nerger (53) leitet seit sieben Jahren die Berlin Tourismus Marketing Gesellschaft (BTM), die zu zwei Dritteln von der Berliner Hotellerie und dem Land Berlin sowie von Messe, Karstadt und der Investitionsbank Berlin getragen wird. Das Unternehmen kümmert sich um Werbung und Vermarktung der Stadt im In- und Ausland.

Bundesinnenminister Otto Schily lässt einen neuen Helm für die Abschiebung "extrem aggressiver" Asylbewerber testen, der vor allem die begleitenden BGS-Beamten vor Bissen schützen soll. Eine entsprechende Meldung des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" wurde am Freitag in Berlin von Schilys Sprecher Rainer Lingenthal bestätigt.

Der japanische Elektronikkonzern Toshiba hat im gerade abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoverlust von 28 Milliarden Yen (561 Millionen Mark) verzeichnet. Wie das vor allem als Hersteller von Notebook-Computern, Kopierern, Faxgeräten sowie Fernsehern und Videorekordern bekannte Unternehmen am Freitag in Tokio mitteilte, verdoppelte sich der Verlust damit.

Da freut man sich auf die Schule, aber wenn man den Laden erst einmal kennengelernt hat, ist man enttäuscht. So ähnlich geht es der kleinen Barbara.

Hunderte von Bauern, gestrandet in Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam, 1959 geben die Gewohnheit nicht auf, lässig auf Fensterbänken zu lagern, wie in der ebenerdigen Hütte auf dem Land. Migranten sind Wanderer, kaum jemals freiwillige.

Das Schlusswort war versöhnlich: "Sagen Sie Herrn Schröder, dass meine Kritik nicht persönlich gemeint ist." Joaquim Chissano, der Präsident Mosambiks, nahm in Berlin am Afrika Wirtschaftsforum teil, mit rund 700 teils hochrangigen Politikern aus 14 südafrikanischen Staaten.

Von Markus Hesselmann

Das Gelände unter dem futuristischen Dach von Sony am Potsdamer Platz belebt sich zusehends: Gestern Abend traf sich ein auserlesenes Publikum mit den europäischen und deutschen Spitzenmanagern des Konzerns zu einem Festakt im Imax-Kino anlässlich der Eröffnung des "Sony Style Store". Am heutigen Sonnabend ab zehn Uhr ist Sonys viertes Flaggschiff-Kaufhaus (nach New York, San Franzisco und Sydney) für jedermann geöffnet.

Von Lothar Heinke

Am Freitag hat die Rover-Belegschaft gelernt, was man in München unter dem Ausdruck "Übers Haxl hauen" versteht. Wie ein Paukenschlag traf es sie, dass Alchemy die Verkaufsverhandlungen mit BMW abbrach und diese wenig später eine Schließung von Rover in spätestens vier Wochen androhten.

Von Hendrik Bebber

Der April war turbulent, aber die vorausgesagte Talfahrt der Kurse ist ausgebliebenVeronica Csizi Es war der wohl stürmischste Börsenmonat seit langem: Im April schlingerte selbst der sonst eher geruhsame Dax wild hin und her. Monatelang auf einer steil ansteigenden Einbahnstraße unterwegs, drehte der Index zuletzt im Kreisverkehr.

Als erste der großen deutschen Sparkassen wird die Frankfurter Sparkasse in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Der Magistrat der Stadt Frankfurt, die 40 Prozent der Anteile hält, hat sich bereits dafür ausgesprochen, die Zustimmung der privaten Träger gilt ebenfalls als sicher.

Eine E-Mail Mitte März an die Mitarbeiter verkündete die kleine Revolution: Der strenge Anzug oder das klassische Kostüm sind in der Londoner Filiale des US-Bankhause Lehman Brothers nicht mehr Pflicht. "Wir dachten, unsere Angestellten sollten auch bei der Kleidung flexibler sein", begründet der Sprecher des Bankhauses, John Godfrey, den Schritt.

Der Leverkusener Chemieriese Bayer lässt seine Muskeln spielen. Konzernchef Manfred Schneider kündigte am Freitag auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Köln an, Bayer erwarte in diesem Jahr zweistellige Zuwachsraten beim Konzernumsatz und beim operativen Ergebnis.

Relativ gelassen haben die traditionell stark exportorientierten Benelux-Staaten auf die scheinbar unaufhaltsame Talfahrt des Euro reagiert. Nur bei wenigen Blättern rutschte der neuerliche Tiefstand der Europawährung in die Schlagzeilen der Titelseiten.

Wenn Staatsmänner einer Botschaft auch bei der fünften Wiederholung Nachdruck verleihen wollen, müssen sie sie geschickt inszenieren - etwa mit historischer Symbolik. Beim Gipfel in Gnesen musste das Treffen Kaiser Ottos mit Boleslaw Chrobry vor tausend Jahren herhalten: Gnesen stehe für den Beginn der deutsch-polnischen Partnerschaft und sei gleichsam Vorläufer der Öffnung Westeuropas nach Osten - damals im Zeichen des römischen Christentums, heute unter dem blauen Sternenbanner der EU.

Die millionenschweren Beraterverträge der früheren CDU-Politikerin Agnes Hürland-Büning könnten nach Ansicht der Grünen Hinweise darauf geben, wie Millionen aus Waffengeschäften zur CDU gekommen sind. Die Befragung der ehemaligen Staatssekretärin im Verteidigungsministerium habe interessante Erkenntnisse geliefert, sagte der Grünen-Obmann im Ausschuss, Hans-Christian Ströbele, am Freitag im InfoRadio Berlin-Brandenburg.

Auf der zu den Bahamas gehörenden Insel Flamingo Cay hat sich ein Drama unter knapp 300 gestrandeten Haitianern abgespielt. Die größtenteils völlig ausgemergelten und unterkühlten Menschen seien offenbar auf dem Weg an die US-Küste auf die Insel gelangt, teilte die US-Küstenwache am Donnerstag mit.