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Der frühere Bundespräsident Roman Herzog soll nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung für die private Nutzung seines Dienstwagens rund 50 000 Mark Steuern nachzahlen. Das zuständige Finanzamt Bonn habe bei einer Prüfung beanstandet, dass Herzog in seiner Amtsperiode (1994 - 1999) kein Fahrtenbuch geführt habe.

Nordrhein-Westfalen dringt weiter darauf, die Länder an der Verwendung der Erlöse aus der UMTS-Lizenzversteigerung zu beteiligen. Die fast 100 Milliarden Mark, die Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) erzielte, sollen nur in die Schuldentilgung fließen.

Von Albert Funk

Mit einem geschickten Schachzug sicherte Präsident Wladimir Putin sich auch die für ihn wichtige Unterstützung der personell und materiell angeschlagenen russischen Armee. Neben seiner wohlkalkulierten, öffentlichen Übernahme der Verantwortung für die "Kursk"-Tragödie nahm er am Mittwochabend die Streitkräfte vor allzu großen Schuldzuweisungen in Schutz - statt in den allgemeinen Chor der Kritiker der missglückten Rettungsmission einzustimmen.

Mengen und Summen zum Schwindeligwerden: 2,3 Millarden Geldscheine im Wert von 133 Milliarden Euro; dazu 15,5 Milliarden Münzen im Wert von etwa fünf Milliarden Euro. Im Januar und Februar 2002 werden sie neu die Tresore der Banken, die Kassen der Firmen, die Portemonaies der Bürger in Deutschland füllen.

Sachsen Justizminister Steffen Heitmann (CDU) hat eingeräumt, bei der Weitergabe von Informationen an einen Parteifreund und Landtagsabgeordneten falsch gehandelt zu haben. Der Sächsische Datenschutzbeauftragte Thomas Giesen hatte am Mittwoch einen Fall aufgedeckt, bei dem sich Heitmann 1997 im Zuge seiner Dienstaufsicht über ein Ermittlungsverfahren in Görlitz berichten ließ, um darüber jenen Parteifreund zu unterrichten.

So etwas hat es nicht gegeben seit der Gründung des Auswärtigen Amtes (AA) 1870: Alle 141 Botschafter, 59 Generalkonsuln sowie 12 Missionschefs bei internationalen Einrichtungen (wie Nato, UN und EU) sind zu einer gemeinsamen Konferenz mit dem Minister und den Spitzen des "Mutterhauses" nach Berlin geladen. Joschka Fischer, seit zwei Jahren Hausherr im imposanten Bau am Werderschen Markt, will mit dem diplomatischen Round-up zum Beginn der zweiten Halbzeit dieser Wahlperiode den "internen Dialog- und Reformprozess forcieren" - zehn Jahre nach der deutschen Einheit.

Die Benennung des Platzes vor dem S- und U-Bahnhof Pankow nach der jüdischen Familie Garbaty hat einen politischen Skandal ausgelöst. Der Nichtraucherbund Berlin kritisierte die Ehrung der von den Nazis verfolgten Familie in einem gestern veröffentlichten und vom Vereinsvorsitzenden Werner Rottschky unterzeichneten Schreiben als "Affront" gegen die Nichtraucher, da Garbaty Zigarettenfabrikant gewesen sei.

Die Grünen wollen im Parlament beantragen, dass die öffentlichen Zuwendungen des Landes Berlin, die vor allem Kinder- und Jugend-, Sozial-, Gesundheits- und Kultureinrichtungen und -projekten zugute kommen, nicht um fünf Prozent gekürzt werden. Diese Sparmaßnahme wurde schon im Frühjahr mit dem Haushaltssanierungsgesetz beschlossen, aber die Koalitionsfraktionen CDU und SPD seien sich über die Tragweite dieser Entscheidung offenbar nicht im klaren gewesen, mutmaßte gestern die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen, Camilla Werner.

Um das weitgehend gescheiterte Pilotprojekt für Umweltstreifen gibt es neuen Streit. "Ziemlich sauer" sei Umweltsenator Peter Strieder (SPD) auf die CDU und deren Innensenator Eckart Werthebach, sagte Strieders Sprecherin Dagmar Buchholz gestern auf Nachfrage.

Von Cay Dobberke

Bei einem Unfall auf dem Polizeischießplatz an der Gallwitzallee in Steglitz hat sich gestern Mittag ein 34 Jahre alter Polizist schwer verletzt. Nach Auskunft eines Polizeisprechers schoss sich der Polizeihauptmeister mit der eigenen Dienstwaffe durch den Oberschenkel.

Old Texas Town ist gerettet. Die berühmte Western-Stadt an der Paulsternstraße wird "so weit wie möglich" in das Ensemble-Konzept der in Siemensstadt geplanten Mehrzweckhalle - einer der größten Europas - integriert.

Von Rainer W. During

Er hat seine Sucht überwunden, und doch ist Dennis Quaid denkbar ungeeignet für eine Anti-Drogen-Kampagne. Denn so lange er noch alkohol- und kokainabhängig war, gehörte er zu den witzigsten Darstellern Hollywoods.

Von Frank Noack

Er ist mobil, er ist flexibel, er beansprucht nicht viel Platz, er verändert sein Gesicht - er erfüllt somit alle Kriterien eines modernen Möbels in einer mobilen Gesellschaft. Zugegeben, sein Stahlgestell und seine satinierte Glasplatte geben ihm einen kühl-sachlich-technischen Charakter, aber er ist ein Möbel, das einen für sich einnehmen kann.

Von Rolf Brockschmidt

Quadratisch, praktisch, gut, der Slogan ist vor langer Zeit für Ritter Sport gemacht worden und trifft gleichsam auf ein neues Design-Lexikon zu. Die Firma Ritter bringt seit Jahren Schokolade in diese unwiderstehliche Form, macht damit Gestaltungsgeschichte, und Deutschland bürgt nicht umsonst seit über hundert Jahren für gutes Design.

Von Inge Ahrens

Bundeskanzler Gerhard Schröder hat zusammen mit den Präsidenten Frankreichs und Finnlands, Jacques Chirac und Tarja Halonen, an die philippinische Regierung appelliert, die Sicherheit der Geiseln auf der Insel Jolo zu gewährleisten. Sie dürften durch keinerlei Gewaltaktionen gefährdet werden, heißt es in einem Schreiben, das ein philippinischer Regierungssprecher am Donnerstag in Zamboanga verlas.

Der Traum vom Paradies - er steht am Anfang aller Gartenlust. Sinnigerweise bedeutet das vom Persischen "Pari-daeza" abgeleitete Wort einen geschützten, oft von Mauern umgebenen Ort zum Erholen, einen Hain, einen Garten eben.

Der Kampf um die Vorherrschaft in den Stromversorgern Bewag und Veag hat sich am Donnerstag weiter verschärft. Während Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) dem Übernahmekonzept der schwedischen und norddeutschen Interessenten Vattenfall und Hamburgische Electricitätswerke HEW den Vorrang vor einer amerikanisch dominierten Lösung gibt, sicherte sich der US-Konkurrent Southern Energy vor dem Landgericht in Berlin einen Etappensieg im Eigentümerstreit bei der Bewag.

Mit einer Informationskampagne sollen die blinden und sehbehinderten Menschen in Deutschland in den kommenden Monaten auf die Umstellung zum Euro vorbereitet werden. Tastübungen und Hinweise zur Erkennung der neuen Währung gehören dabei genauso zum Programm wie Vorträge über die Hintergründe der Umstellung, teilte der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) mit.

Der Brillenhersteller Fielmann erwartet für dieses Jahr das beste Geschäftsergebnis seit der Firmengründung. Das Vorsteuerergebnis werde voraussichtlich 137 Millionen Mark betragen, teilte die Fielmann AG am Donnerstag in Hamburg mit.