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Das Beste an der "Hitparade" war lange Zeit der Abspann. "Meine Damen und Herren", stammelte eine sonore Bassstimme, "das war live aus Studio B in Berlin-Tempelhof die Hitparade in Ihrem Zett Deh Eff", und dann folgten, unterlegt von nervöser Easy Listening-Musik, etwa achtzig Namen in knapp zwanzig Sekunden, wobei es dem Bass immer wieder gelang, sogar den Zungenbrecher "Szenenbild: Joachim Czerczenga" fehlerfrei herunterzuhaspeln.

Von Christian Schröder

Joschka Fischer weiß, wie er jugendliche Zuhörer für sich gewinnen kann - und sei es auf Kosten seiner eigenen Parteifreunde. "Wenn ich mir die Grünen so angucke, dann gibt es wirklich Anlass zu der Parteiverdrossenheit, von der ihr hier sprecht", antwortet er seinen jungen Gesprächspartnern auf dem Podium.

Von Lars von Törne

Für die Ausstellung "Suspended Animation" hat der schottische Künstler Keith Thompson wissenschaftliche Aufnahmen aus dem Internet benutzt, die er nach grafischer Bearbeitung als Siebdrucke einsetzt. Die digitalen Bilder zeigen die Köpfe ehemaliger Todeskanditaten, deren Leichen für medizinische Forschungszwecke in hauchdünne Scheiben zerlegt worden sind.

Die Innenminister von Bund und Ländern werden sich entgegen dem Plan von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Freitag voraussichtlich nicht auf eine gemeinsame Linie zu einem Verbot der rechtsextremen NPD einigen. Mehrere CDU-regierte Länder kündigten am Donnerstag an, bei dem Treffen in Berlin eine Verschiebung der Entscheidung zu fordern, die ungenügend vorbereitet sei.

Im Sommer wollte der brandenburgische Kulturminister Hackel die Potsdamer Filmhochschule "Konrad Wolf" umbenennen. Der Name, fand er, sei nicht mehr zeitgemäß.

Von Dr. Kerstin Decker

Nach mehr als 30 Jahren kommt das Aus für die "Hitparade" im ZDF: Trotz der Proteste von deutschen Schlagersängern und Komponist Ralph Siegel kündigte ZDF-Programmchef Markus Schächter am Donnerstag in Mainz an, dass die monatliche Sendung am Samstag im nächsten Jahr eingestellt wird. Die "Hitparade" habe in den vergangenen sechs Jahren fast 80 Prozent ihrer Zuschauer verloren, begründete Schächter den Schritt.

Wenn sich die Türkei so richtig über den großen Bruder in Washington ärgert, dann muss Saddam Hussein ran. Lange Jahre hatte Ankara die Beziehungen zum Nachbarstaat und US-Erzfeind Irak auf Sparflamme gehalten, weil die westliche Führungsmacht USA es so wollte.

Von Thomas Seibert

In Printmedien, Hörfunk und Fernsehen sowie auf Plakaten ist in diesem Jahr so viel geworben worden wie nie zuvor. Bis Ende September legte der Bruttowerbeaufwand in den klassischen Medien um 13,1 Prozent auf 25,1 Milliarden Mark zu.

Morgen Abend kommen die hochkarätigsten Two Step-DJs Englands nach Berlin: MJ Cole, Zed Bias, Sunship und Groove Chronicles legen im Pfefferberg Platten auf. Die letzten Namen müssen Sie nicht unbedingt kennen, aber MJ Cole sollten Sie sich merken.

Der finnische Nokia-Konzern hat am Donnerstag als größter Handy-Produzent der Welt einen überraschend hohen Gewinn für das dritte Quartal gemeldet. Nach Bekanntgabe eines mit 1,335 Milliarden Euro (2,5 Milliarden Mark) um 42 Prozent gestiegenen Gewinns vor Steuern zog der Nokia-Aktienkurs in Helsinki und Stockholm um knapp 18 Prozent an.

Im Jahr 2001 werden die ersten Reifefeiern in Potsdam, Neuruppin und Berlin auf CDU-Initiative stattfinden. Das sagte gestern die Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche auf Anfrage des Tagesspiegel.

Private Bauherren werden nach Meinung der Verbraucherzentrale Brandenburg durch rechtliche Regelungen unangemessen benachteiligt. Für eine Besserstellung regte die Organisation neue Regelungen beim Werkvertragsrecht an.

Von Reinhart Bünger

Der hohe Ölpreis und der schwache Euro werden nach Ansicht der Dresdner Bank das Wachstum in Deutschland und Europa nicht bremsen und nur für geringe Inflationsrisiken sorgen. "Wir sehen in Deutschland und in Euroland nichts von einer Abschwächung des Aufschwungs", sagte Volkswirt Rolf Schneider in Frankfurt am Main.

Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) weiht am heutigen Freitag den Hermann-von-Helmholtz-Bau ein. Die Wiedererrichtung des Gebäudes des ehemaligen Deutschen-Arbeitsschutz-Museums ist Teil des Modernisierungsprogramms der PTB für ihr Gelände in Berlin-Charlottenburg.

Der Softwarehersteller SAP AG hat im dritten Quartal 2000 seinen Gewinn im Vergleich zum schwachen Vorjahresquartal kräftig gesteigert, die Erwartungen der Finanzmärkte damit aber nicht erfüllt. Der Walldorfer Konzern teilte am Donnerstag mit, der Überschuss habe sich zwischen Juli und September auf 88 (Vorjahr 45) Millionen Euro nahezu verdoppelt.

Er soll wieder zu einem der schönsten Plätze Potsdams werden: der Neue Markt. Jahrelang lag er verwahrlost im Schatten des Marstalls, der heute das Filmmuseum beherbergt.

Von Claus-Dieter Steyer

Wolfgang Steinicke (55) ist Geschäftsführer des Forschungs- und Anwendungsverbundes Verkehrssystemtechnik (FAV). Er nimmt am Forschungspolitischen Dialog des Berliner Senats, des Holtzbrinck-Veranstaltungsforums und der Technologiestiftung teil.

So schnurgerade, wie sich Dietrich Knothe in der Staatsoper und im Schauspielhaus mit raschem Schritt und leicht angespanntem Gesichtsausdruck den Weg zum Dirigentenpult bahnte, so geradlinig, klar und straff präsentierte er seine Interpretation mit der Berliner Singakademie und dem Rundfunkchor Berlin. Sie lebten von viel Stilgefühl, Drive, und einer überspringenden Spontaneität.

Der US-Softwarekonzern Microsoft hat für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2000/2001 ein unerwartet gutes Ergebnis vorgelegt und sowohl im asiatischen als auch im europäischen Handel kräftig zugelegt. Wie das Unternehmen aus Redmond am Mittwochabend nach US-Börsenschluss mitteilte, stieg das Ergebnis je Aktie (EPS) in den Monaten Juli bis September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sechs Cents auf 46 Cents.

Wissenschaftler aus den USA haben angeblich ein 250 Millionen Jahre altes Bakterium aus seinem "Dauerschlaf" wieder zum aktiven Leben erweckt. Die Forscher um Russell Vreeland von der West Chester University US-Bundesstaat Pennsylvania isolierten den Einzeller aus einem Salzkristall, gaben ihn in eine Nährlösung und regten ihn zum Wachsen an.

Der CDU drohten am Donnerstagabend nach dem Verlust ihrer absoluten Mehrheit in der Bezirksverordnetenversammlung durch zwei Austritte die ersten Abstimmungsniederlagen im Fusionsbezirk. Bei der konstituierenden BVV-Sitzung wollten SPD und Grüne den CDU-Geschäftsordnungsentwurf teilweise ablehnen.

Von Cay Dobberke

Richtfest in EinkaufsmeileCharlottenburg. Für ein sechsstöckiges Geschäftshaus in der Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße / Ecke Pestalozzistraße, das Mitte 2001 eröffnen soll, wird heute um 12 Uhr Richtfest gefeiert.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall baut seine Mehrheit am Hamburger Energieversorger HEW auf mehr als 71 Prozent aus. Zusätzlich zu den Anteilen von Eon (15,4 Prozent) und von Sydkraft (21,8 Prozent) habe Vattenfall weitere knapp acht Prozent von privaten Investoren und 1,1 Prozent über die Börse erworben.

So etwas haben die Mitglieder des Technischen Hilfswerks noch nicht erlebt: gewohnt, bei ihrem Eintreffen mit "Gottseidank, die Deutschen sind da", empfangen zu werden, wurden sie stattdessen von geradezu vor Selbstbewusstsein strotzenden Katastrophenhelfern der "Protezione civile" an die Ufer des Po geführt, an die Ränder der Dörfer und zu den Posten an den Straßen und Autobahnen - keinerlei Hektik, alles unter Kontrolle. "Wenn ihr wollt, beim Aufräumen brauchen wir noch Helfer", scherzt einer der Zivilschützer in Mantua.

Von Werner Raith

Der Weg für den Bau des orientalischen Handelshauses Orienta auf dem Grundstück des seit Jahren leer stehenden Prälaten an der Hauptstraße ist geebnet. Am Mittwochabend stimmten die Bezirksverordneten mit einer Mehrheit von SPD und CDU dem Bebauungsplan zu.

Die Rentendiskussion läuft derzeit auf Hochtouren. Die künftigen Beiträge für die Rentenkassen sowie die zu erwartenden Leistungen für die Beitragszahler, aber auch das Renteneinstiegsalter stehen zur Debatte.

Es ist, als würde ein neuer Papst gewählt: Seit Tagen haben sich Italiens Zeitungen mit Erwartungen an den gestrigen Beginn der Versteigerungen der fünf Lizenzen für das Universal Mobile Telecomunications System, kurz UMTS, überboten. Ein Wirtschaftsfachmann im staatlichen Rundfunk RAI hat aufgrund der Aktienkurse sogar die den einzelnen Teilnehmern zur Verfügung stehenden Finanzmittel ausgerechnet und daraus abgeleitet, wie hoch die einzelnen bieten können, ohne sich zu übernehmen.

Von Werner Raith

Aribert Reimanns "Gespenstersonate" ist zurückgekehrt. Nach sage und schreibe 19 Inszenierungen seit der triumphalen Uraufführung vor 16 Jahren wurde sie am selben Ort, im Hebbel-Theater, als Produktion der Zeitgenössichen Oper Berlin erneut ein umjubelter Erfolg.

Von Isabel Herzfeld

Es waren keine "Unruhen", kein willkürlicher "Ausbruch der Gewalt", es war eine neue Phase des palästinensischen Freiheitskampfes. Wer diesen Hintergrund nicht versteht, verkennt, was geschehen ist - und darum auch, was geschehen wird.

"Verlage ohne Verleger" heißt André Schiffrins viel diskutiertes neues Buch über die Zukunft des Buchmarkts. Dazu äußerten sich bisher im Tagesspiegel die Verleger Klaus Wagenbach und Egon Ammann.

Gemeinhin gelten Konservativismus und Avantgardismus als Gegensätze: Die Avantgarde ist progressiv, und wer konservativ ist, kann nicht Teil einer Avantgarde sein. Bei Jean-Jacques Lebel ist das anders: Der 1936 mitten in der Blüte des Surrealismus in Paris geborene Lebel ist seit seiner Bekanntschaft mit André Breton, Marcel Duchamp und Billie Holiday entschiedener Avantgardist, und da er seine Position seitdem nicht wesentlich geändert hat, konservativ.

Fans neigen manchmal dazu, unbedachte Dinge zu tun, wenn sie glauben, ihrem Idol dadurch nützen zu können. Ulrich Roloff-Momin, von 1991 bis 1996 Kultursenator in Berlin, ist ein uneingeschränkter Verehrer Daniel Barenboims.

Von Frederik Hanssen