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Vor 40 Jahren erschütterte ein „Spiegel“-Artikel die Republik. Das Magazin beschrieb die Bundeswehr als „bedingt abwehrbereit“. Rudolf Augstein kam in Haft, die Regierung Adenauer erkannte auf Landesverrat – unterschätzte aber die öffentliche Gegenwehr.

Ferrari stürzt die Formel 1 in die Langeweile – mit strategischem Aktionismus wollen Ecclestone und Mosley das ändern

Von Hartmut Moheit

Von Andreas Conrad Das Gebot der Stunde auf dem Medienmarkt: Infotainment. Nicht allein nackte Tatsachen bieten, sie vielmehr kulinarisch servieren, am besten zum Kugeln komisch.

Zur neuen Bundesregierung schreibt die britische Zeitung „The Daily Telegraph“ aus London: Deutschlands großes Problem ist nicht, dass es keinen neuen Ludwig Erhard hat – sondern vielmehr, dass es nicht einmal in dieser wirtschaftlich schlechten Lage begreift, dass es dringend einen braucht. Nach der Bundestagswahl des vergangenen Monats hat Deutschland nun eine neue Regierung, was bedeutet: Es hat die gleiche alte Regierung unter dem selben Bundeskanzler, Gerhard Schröder, die wirklich keinen blassen Schimmer von den radikalen Erhardschen Reformen hat.

Es war ihre einfühlsame Art, die die junge Stewardess Gabi Dillmann der entführten LufthansaMaschine „Landshut“ für die Passagiere zum „Engel von Mogadischu“ machte. Auf den Tag genau 25 Jahre nach der Befreiung durch die Eliteeinheit GSG 9 übergab die heute 48-Jährige im „Lindenlife“ dem Sammlungsleiter des Bonner Hauses der Geschichte, Dietmar Preißler, ihre letzten Erinnerungsstücke: ein Lufthansa-Namensschild, ein Snoopy-Schlüsselanhänger und ein Peace-Zeichen.

Betrifft: „Der halbierte Konservatismus“ vom 6. Oktober 2002 Die CSU sollte sich in allen Bundesländern organisieren und die CDU auch in Bayern.

Betrifft: „Der Kanzler hat doch was vor" vom 8. Oktober 2002 „EngelenKeferisierung“ – der passende Begriff zur Blockadepolitik der Strukturkonservativen.

Betrifft: „Sie müssen sich schon trauen“ vom 16. Oktober 2002 Wieder einmal begibt sich eine deutsche Regierung in den Kreissaal und gebiert eine Maus.

Betrifft: „In ungeordneten Verhältnissen" vom 18. Oktober 2002 Ich darf doch nicht den Chefideologen der Deutschen Bank fragen, was er von Rotgrün hält.

Betrifft: „Solidarität mit der Vergangenheit“ vom 13. Oktober 2002 Angesichts der Wahl von Gabi Zimmer und die Rolle rückwärts der PDS und der Tatsache, dass weit mehr als 50 Prozent der PDSMitglieder im Seniorenalter sind, empfehle ich den jüngeren Mitgliedern, zu anderen Bundestagsparteien überzutreten, damit sie besser zur Mitgestaltung unserer Demokratie beitragen können.

Mit 24 war er ein erfolgreicher Banker und Yuppie. Mit 26 hatte er einen Schlaganfall. Paul Reese krempelte sein Leben um. Heute betreibt er eine Galerie im Ostteil der Stadt.

Betrifft: „PDS geht auf Oppositionskurs“ vom 14. Oktober 2002 Die Kandidatur von Dietmar Bartsch für den Chefposten war eine offene Kriegserklärung gegen eine Partei mit emanzipatorischen und kritischen Profil.

Angela Merkel denkt vom Ende her – und emanzipiert deshalb sich und die CDU

Von Stephan-Andreas Casdorff

Wenn es Nacht wird in Turin, der Nebel vom Po und der Dora Baltea in die Stadt zieht, der die Leuchtreklamen der Geschäftsstraßen wie milde Laternen erscheinen lässt, dann wird es still um die Könige, Generäle und Vaterlandshelden auf ihren Denkmalssockeln. Dann schlüpft Turin in die Haut des verlassenen Residenzstädtchens zurück, in dem 1899 ein weitsichtiger Unternehmer adelige Freunde und bürgerliche Geldgeber in den Palazzo Bricherasio lud, um die Fabbrica Italiana Automobili Torino ins Leben zu rufen.

Er hat es ja durchaus gewollt, dieses Amt mit dem größten Etat der Regierung, mit der Zuständigkeit für Bauen, Wohnen, Verkehr und, ganz neu, Aufbau Ost – aber bitte: doch nicht für sich! Das Problem war nur: Es fand sich sonst niemand, der es zu übernehmen bereit war – und dem der Kanzler es zugetraut hätte.

Von Dieter Saldecki WO IST GOTT? Vermutlich genau da nicht, wo viele ihn gern hätten – in Kirchen, Moscheen, Tempeln oder anderen Traumfabriken.