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Rezzo Schlauch, Fraktionschef der Grünen im Bundestag, hat am Freitag einen Freiflug mit Dienst-Bonusmeilen eingeräumt. Seine Erklärung im Wortlaut: „Ich habe in meiner Zeit als Abgeordneter einmal, im Frühjahr 2002, einen privaten Flug mit den Bonusmeilen der Lufthansa gebucht.

Von Henrik Mortsiefer MLP hat ein Problem: Der Finanzdienstleister steht in dem Ruf, seine Bilanzen nicht mit der nötigen Sorgfalt zu behandeln. Den Verdacht – mehr ist es noch nicht – wird das Unternehmen trotz wiederholter Unschuldsbeteuerungen und gutachterlicher Unterstützung nicht los.

Detlef Dresslein vermisst Stefan Effenberg schon jetzt Die Erfolgsmaschine läuft an, lassen Sie sich von den schwachen Testspielen des FC Bayern nicht täuschen. Während sich die anderen um bedeutungslose Ligapokale streiten oder zu zweifelhaften Blitzturnieren in den Süden jetten, messen sich die Bayern beim Jubiläumsturnier von Real Madrid ab heute mit den Besten in Europa.

LESERBRIEF DES TAGES Der Tagesspiegel berichtet, und die Leser antworten. An dieser Stelle deshalb der Leserbrief des Tages: so aktuell und schnell wie die Berichterstattung.

Aktionäre, die Schadensersatz von börsennotierten Aktiengesellschaften eintreiben wollen, tun sich schwer. Denn das deutsche Schadensersatzrecht kennt keine Organhaftungsklage, die es geprellten Anlegern erlauben würde, sich direkt an die Vorstände oder Aufsichtsräte der Unternehmen zu halten.

Während die Nachbarländer jetzt erst so richtig auf die schiefe Bahn geraten, hat Argentinien den Crash schon hinter sich. Alles begann vor Monaten mit der Überschuldung des Landes, ausländische Gläubiger fürchteten um die ihnen zustehenden 150 Milliarden US-Dollar.

Die konservative österreichische Tageszeitung „Die Presse“ schreibt über den Rücktritt von Gregor Gysi: Es sind meist die nichtigen Anlässe, die Politiker zum Absturz bringen; Beträge, die vergleichsweise läppisch sind, mit denen sich aber jeder Wähler irgendwie identifizieren kann. Da jedoch Politiker wie Rudolf Scharping (SPD) oder jetzt Gregor Gysi (PDS) nicht erst vor kurzem auf die politische Bühne gesprungen sind, müssten sie dieses Grundgesetz der Politik eigentlich kennen.

Auf dem Ausflugsdampfer „Moby Dick“ kann man morgen von 10 Uhr 45 bis 11 Uhr 30 seinen „Durst stillen“ – geistig. „Durst stillen“ ist das Thema der Sonntagspredigt von Hans-Georg Filker, Direktor der Berliner Stadtmission, beim Schiffsgottesdienst an der Greenwich-Promenade in Tegel.

Schnelle Schräglagenwechsel, anspruchsvolle Bremsmanöver und sieben weitere schwierige Fahrübungen, die ein hohes Maß an Fahrkönnen und Maschinenbeherrschung verlangen, sowie eine theoretische Prüfung stehen auf dem Programm der Zwischenrunde des bundesweiten Wettbewerbs „Gesucht: Der Motorradfahrer des Jahres 2002", die am heutigen Sonnabend, den 3. August, um 10 Uhr auf dem Platz des 4.

„In Ländern wie Großbritannien ist man mit Modellen der Public Private Partnership (PPP) bedeutend weiter als in Deutschland“, sagt Martin Wiemann von der Anwaltssozietät Freshfields Bruckhaus Deringer. Doch die Vorbehalte nehmen nach Überzeugung des Juristen ab – nicht zuletzt unter dem Druck der leeren öffentlichen Kassen.

In der Automaten-Bar in Mitte kommen die Gäste ohne Barkeeper aus. Ihre Drinks zahlen sie mit D–Mark

Pannen am Fahrzeug gibt es zu jeder Tageszeit – und oft genug erwischt es einen eben auch bei Dunkelheit. Und da hat ein normaler Autofahrer mit seinem privaten Personenwagen dann schnell ein Problem, wenn er plötzlich am Rand einer unbeleuchteten Straße anhalten muss.

Lange Zeit galt Chile neben Mexiko und Kolumbien als der Musterschüler Südamerikas – mit einer liberalisierten Wirtschaft und stabilen Rahmenbedingungen, die das Militärregime während der langjährigen Diktatur durchgesetzt hatte. Nun aber gerät auch Chile allmählich in den Abwärtssog der so genannten „Tango-Krise“ seiner Nachbarn, und in Chiles Städten kommt es zu Protesten und Plünderungen durch verarmte Bürger.

Wohnen auf einer Baustelle: Die Rathauspassagen am Fernsehturm gehörten einst zu den beliebtesten Einkaufszentren Ost-Berlins Inzwischen sind die unteren Etagen in Schutt gelegt, und in den Stockwerken darüber vibrieren bei den Mietern die Böden

Schuld an den Unruhen in Uruguay ist der südliche Nachbar Argentinien. Als dort der Staat die Bankkonten sperrte, zapften die Bürger ihre Ersparnisse im lange Zeit stabilen Uruguay an.

Die linksliberale französische Tageszeitung „Libération“ sieht hinter der Bonusmeilen-Affäre und den zahlreichen Rücktritten ein „Klima der Inquisition“ in Berlin: Das Problem besteht vor allem darin, dass in der derzeitigen Aufregung alle Affären miteinander vermengt werden, die großen ebenso wie die kleinen. Besessen von den Bonusmeilen der Bundestagsabgeordneten, spricht Deutschland schon nicht mehr von dem Fall Rudolf Scharping, obwohl dieser doch weitaus dramatischer war.

Zur Festnahme zweier Spitzenmanager des US-Konzerns WorldCom meint das niederländische „Algemeen Dagblad“: Hochmut kommt vor dem Fall. Das Bibelwort muss für viele Spitzenmanager, die in den letzten Jahren durch Optionen reich geworden sind, verändert werden in: Habgier kommt vor dem Fall.