zum Hauptinhalt

Der glücklicherweise verhinderte Versuch eines 36-jährigen Mannes, am Sonntagnachmittag von der obersten Plattform der Reichstagskuppel rund 30 Meter in die Tiefe zu springen, hat eine Diskussion um die Kompetenz des Sicherheitsdienstes im Reichstag ausgelöst. Wie berichtet, hatte es der Polizei- und Sicherungsdienst des Bundestages noch nicht einmal für notwendig erachtet, die Feuerwehr zu benachrichtigen.

Auf Initiative des Neuköllner Stadtrats für Bildung und Kultur, Michael Wendt (Bündnis 90 / Grüne), haben sich 19 Bildungsstadträte über Parteigrenzen hinweg an die Fraktionen im Abgeordnetenhaus gewandt. Ihre Bitte: Die Parlamentarier aus dem Schulausschuss mögen schnell den Weg frei machen für eine Änderung des Schulgesetzes, was den Übergang von der Grund- auf die Oberschule angeht.

Von Annette Kögel

Christoph Marthaler baut sich, ähnlich wie die Berliner Schaubühne, für seine Züricher Intendanz eine interdisziplinäre Truppe zusammen. Am Schauspielhaus wird die in Brüssel lebende amerikanische Choreographin Meg Stuart neue Tanzstücke kreieren.

Schönbohms brandenburgischer Vorstoß für ein gemeinsames Land kommt ihnen rechtGru Der Vorstoß des Brandenburger Innenministers und früheren Innensenators Jörg Schönbohm (CDU) für einen neuen Anlauf zur Fusion Berlin/Brandenburg kam CDU-Fraktionschef Klaus Landowsky und seinem SPD-Kollegen KLaus Böger sehr gelegen. Sie drängen auf entsprechende Abreden bei den Koalitionsverhandlungen.

Von Brigitte Grunert

Strittig ist besonders die Zukunft der jüdischen Siedlungen im Westjordanland und der künftige Status JerusalemsIsrael und die Palästinenser haben am Montag in Ramallah die Verhandlungen über ein endgültiges Nahost-Friedensabkommen aufgenommen. Der Leiter der palästinensischen Delegation, Jasser Abed Rabbo, sagte nach der ersten Gesprächsrunde in der Stadt im Westjordland, man habe politische Erklärungen ausgetauscht und Verfahrensfragen besprochen.

Über den künftigen Präsidenten Guatemalas wird voraussichtlich erst in einer Stichwahl entschieden. Bei der ersten Präsidentschaftswahl seit dem Ende des Bürgerkriegs vor drei Jahren erreichte nach ersten amtlichen Ergebnissen keiner der beiden aussichtsreichsten Kandidaten die erforderliche Mehrheit.

Das Semester ist noch jung, da kommen die Berliner Musikhochschulen schon mit ihren ersten Produktionen heraus. Dabei könnten die Programme nicht unterschiedlicher sein: Die Hochschule der Künste widmet sich mit ihrem "Offenbach Salon" der komödiantisch leichten Muse, die Hanns-Eisler-Hochschule (HfM) nimmt sich dagegen einem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte an: den zum Tode verurteilten Geschwistern Scholl.

Wer das Wort Freiheit im Munde führt, kann sich westlicher Sympathie sicher sein. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist, besonders uns Deutschen, ein heiliges Gut.

Das Stahlwerk in Eisenhüttenstadt spiegelt wie kaum ein anderes Beispiel die Tiefen und Höhen der ostdeutschen Wirtschaft seit 1990 wieder: Übernahme durch die Treuhand, Verlust alter Märkte, vergebliche Privatisierungsversuche, Stilllegungspläne und eine Groß-ABM für 12 000 Beschäftigte, Proteste, Streiks und letztendlich riesige Staatsbeihilfen für eine Modernisierung und schließlich der Verkauf der Mehrheiten an den belgischen Konzern Cockerill Sambre, der seit seit Februar 1999 zur französischen Usinor-Gruppe gehört. Die Eko Stahl GmbH Eisenhüttenstadt - die drei Buchstaben standen einst für Eisenhüttenkombinat Ost - erreichte 1998 einen Rekordumsatz von 1,6 Milliarden Mark und schreibt auf dem umkämpften Stahlmarkt schwarze Zahlen.

Rankestraße 23, 10789 Berlin Charlottenburg, täglich von 12 bis 24 Uhr, Telefon 23621928, alle KreditkartenBernd Matthies Wenn nicht alles täuscht, dann bringt es gegenwärtig die Thai-Küche in Berlin auf die höchsten Zuwachsraten. Das mag mit dem Ferntourismus zu tun haben, eher aber wohl damit, dass diese Richtung anders als die im Klischee erstarrte chinesische Küche genau das bietet, was wir vom modernen Kochstil erwarten: Würze (auch prononcierte Schärfe), Frische, überraschende Aromen.

Von Lars von Törne

In Georgien hat die regierende Bürger-Union von Präsident Eduard Schewardnadse bei den Parlamentswahlen vor rund einer Woche die absolute Mehrheit gewonnen. Wie der Wahlausschuss am Montag mitteilte, erreichte die Bürger-Union (UGC) 41,75 Prozent der Stimmen und damit 121 der 235 Parlamentssitze, gefolgt vom oppositionellen Block der Wiedergeburt mit 25,18 Prozent sowie 58 Mandaten.

Wenige Tage nach der Ankündigung des Hamburger Instituts für Sozialforschung, die umstrittene Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" für mindestens drei Monate nicht öffentlich zu präsentieren und durch eine unabhängige Expertenkommission überprüfen zu lassen, ist eine Diskussion um die Leitung der Ausstellung entbrannt.

Im August 1964 verlangt das Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen von Joseph Beuys als Professor der Düsseldorfer Kunstakademie eine schriftliche Erklärung dafür, dass er in seinem "Lebenslauf/Werklauf" die "Erhöhung der Berliner Mauer zwecks besserer Proportion um 5 cm" empfiehlt. Beuys schreibt in seiner Stellungnahme für den Innenminister:Die ist ein Bild und sollte wie ein Bild betrachtet werden.

Die CDU geht auf weite Distanz zu ihrem früheren Schatzmeister Walter Leisler Kiep. CDU-Generalsekretärin Angela Merkel bekräftigte, dass die Partei nichts über den Verbleib von einer Million Mark wisse, die Kiep angeblich als Provision für Vermittlungsdienste bei einem Panzergeschäft mit Saudi-Arabien 1991 erhalten hat.

Von Robert Birnbaum

Ein Ex-Grenzkommandeur der DDR ist wegen Totschlags an DDR-Flüchtlingen vom Landgericht Neuruppin zu einer 18-monatigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt worden.Der heute 65-jährige Verurteilte habe maßgeblichen Anteil daran, dass 1964 in seinem Grenzabschnitt im Norden Westberlins ein 19-jähriger Flüchtling von Grenzsoldaten erschossen und ein 23-jähriger Flüchtling verletzt worden sei, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung am Montag.

Ob einem Pianisten Schumanns "Sinfonische Etüden" gelingen werden, entscheidet sich meist schon ganz zu Anfang: Spielt er das schlichte Grundthema zu lapidar, weckt es keine Neugier auf die nachfolgenden Variationen - spielt er es zu interessant, verliert es seine Funktion als bloßes Grundmaterial für die schöpferische Phantasie des Komponisten. François-René Duchable trifft bei seinem Recital im Kammermusiksaal genau den schmalen Grat zwischen beiden Absturzgefahren.