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Bei allen wirtschaftlichen Fortschritten, die Polen als Aufnahmekandidat in die Europäische Union vorzuweisen hat, sind die zahlreichen Barrieren, die einem Beitritt zur Zeit noch im Wege stehen, nicht zu übersehen. "Nicht die Mitgliedschaft in der EU ist unser Problem", sagte der polnische Ökonomie-Professor und ehemalige Staatssekretär Jerzy Hausner am Donnerstag anlässlich der Präsentation einer Studie über Potenziale und Defizite seines Landes.

Die Musiker der Deutschen Oper spielen in der höchsten Orchester-Tarifgruppe und verdienen zwischen 110 000 und 160 000 Mark pro Jahr. Das Grundgehalt beträgt rund 5500 Mark monatlich, hinzu kommen Ortszuschlag, A-Orchester-Zulage, Frackgeld, Saiten- oder Rohrblattgeld und teilweise Solistenzulage - außerdem bislang die "Medienpauschale" von 900 Mark.

Alte Wunden brachen auf, als am Mittwochabend in den Räumen der Deutschen Bank Unter den Linden zum Thema "Ostkunst, Westkunst, was ist deutsche Kunst" diskutiert wurde. Als 1977 erstmals bei einer "documenta" DDR-offizielle Kunst gezeigt werden sollte, ging das nur um den Preis des Ausschlusses des Künstlerdissidenten A.

Von Bernhard Schulz

Tag um Tag neue Meldungen und Nachrichten, wie es steht um die rot-grüne Koalition. Stunde um Stunde neues Geflüster und Fingerzeige, dass es noch viel schlimmer um sie steht, als offiziell berichtet wird: Alle sind skeptisch, bis hinein in Gerhard Schröders nächste Umgebung, bis hinauf zur grünen Spitze.

Von Stephan-Andreas Casdorff

In der Deutschen Oper Berlin wird derzeit Giuseppe Verdis Oper "La Traviata" geprobt. Das Stück passt zum Haus: wörtlich übersetzt bedeutet der italienische Operntitel nämlich "Die vom Weg Abgekommene" - und Verwirrungen bei der Suche nach der richtigen Richtung gab es auch an der Deutschen Oper in letzter Zeit häufiger.

Von Frederik Hanssen

Das Bundesverfassungsgericht hat entschieden, dass der Länderfinanzausgleich bis zum Jahr 2005 grundsätzlich neu geregelt werden muss. Nachstehend dokumentiert der Tagesspiegel die wichtigsten Passagen des einstimmig gefassten Urteils (Aktenzeichen: 2 BvF 2/98, 3/98, 1/99 und 2/99).

Das bayerische Innenministerium soll einen Nürnberger Amtsrichter unter Druck gesetzt haben, um einen abgelehnten sudanesischen Asylbewerber in Haft zu halten. Der für die Prüfung der Abschiebehaft zuständige Richter erstattete daraufhin Selbstanzeige und lehnte sich wegen Besorgnis der Befangenheit selbst ab.

Zu den traurigen Beispielen dafür, wie eine Regierung ihre eigenen Erfolge kaputt zu machen versteht, gehört ohne Zweifel die Öko-Steuer. Eigentlich erfreut sich das Projekt parteiübergreifender Sympathien.

Von Robert Birnbaum

Bundeskanzler Schröder (SPD) hat eine Fortsetzung des Aufbaus Ost "auf hohem Niveau" über das Jahr 2004 hinaus zugesagt. In einer Regierungserklärung zum Stand der deutschen Einheit sagte Schröder am Donnerstag im Bundestag, die Bundesregierung setze sich für eine entsprechende Nachfolgeregelung des Solidarpakts ein.

Warum Bogdan Musial, polnisch-deutscher Historiker, die umstrittene Ausstellung stoppteEdith Heller Bogdan Musial kann immer noch nicht fassen, dass die Ausstellung über die Verbrechen der Wehrmacht tatsächlich geschlossen wurde - und das wenn nicht ausschließlich, so doch in erster Linie auf Grund seiner Kritik. "Jahrelang haben sie die Ausstellung tabuisiert und keine Kritik hören wollen - und jetzt plötzlich so ein radikaler Schritt", sagt der 39-jährige Historiker, der aus Polen stammt und heute einen deutschen Pass hat.

Nach der Symphonie "Aus der Neuen Welt" von Dvorák und der "Symphonie fantastique" von Berlioz verstand es sich, dass der Beifall noch deutlich anschwoll, wenn die Dirigenten ihn auf Gerhard Stempnik lenkten. Seine Englischhorn-Soli standen in ihrer Disziplin und schalmeienhaften Sanglichkeit für hohe philharmonische Kunst.

Eklat im "Hetzjagd-Prozess": Nach zehn Minuten musste die Dritte Große Strafkammer des Landgerichts Cottbus den gestrigen Verhandlungstag abbrechen. Eine Viertelstunde vor Beginn hatte der Angeklagte Daniel R.

Von Frank Jansen

Schwerwiegende Missstände in deutschen Altenpflegeheimen haben Mitarbeiter von Notruftelefonen und Beschwerdestellen beklagt. In zahlreichen Einrichtungen seien Misshandlungen sowie das Ruhigstellen der Bewohner durch Fixierungen und Medikamente an der Tagesordnung, sagte der Münchner Rechtsanwalt Alexander Frey vom "Arbeitskreis gegen Menschenrechtsverletzungen" am Donnerstag in Berlin.

Die Altbundespräsidenten der Bundesrepublik werden auch im kommenden Jahr ihre Büros und Dienstautos vom Staat bezahlt bekommen. Dabei bleibt es trotz einer gegenteiligen Ankündigung, die der stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Manfred Hampel (SPD), am Wochenende gemacht hatte.

Von Matthias Meisner

Rechtlich entscheidend für die Anerkennung von Flüchtlingen sind der Grundgesetz-Artikel 16a des Grundgesetzes und das Genfer Flüchtlingsabkommen von 1951. Der Genfer Text verbietet es, Menschen in ihr Heimatland zurück zu schicken, wenn sie dort "wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung" Verfolgung fürchten müssen.

Menschenrechtler, Asylorganisationen, Flüchtlingsorganisationen, aber auch Kirchen, Parteifreunde und Politiker des Koalitionspartners Bündnis/90 die Grünen kritisieren mit zunehmender Schärfe die Asylpolitik von Innenminister Otto Schily (SPD). Reinhard Bütikofer, der Bundesgeschäftsführer von Bündnis 90/Die Grünen, sagt in einem Interview der neuesten Ausgabe der Wochenzeitung "Die Zeit", wer vom deutschen Asylrecht Abstand nehme, beschreite einen "gefährlichen Weg".

Wenn es noch eines Vorwandes bedurft hätte, um den OSZE-Gipfel aus Protest gegen den Krieg in Tschetschenien platzen zu lassen, dann hat ihn Russland jetzt selbst geliefert. Entgegen den Absprachen durfte die Delegation der OSZE nicht ins Kriegsgebiet reisen, um sich ein Bild zu machen von der humanitären Lage und vom Vorgehen der Armee Moskaus, die doch angeblich nur einen eng begrenzten Kampf gegen Terroristen führt.

Die Vollversammlung der Vereine der Erste und Zweiten Bundesliga hat am Donnerstag in Neu-Isenburg beschlossen, dass die jahrelang umstrittene zentrale Vermarktung der Fernsehrechte mit einem neuen Verteilerschlüssel fortgesetzt wird. Die Widerstände der großen Vereine FC Bayen München, Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen, die lange eine eigene Vermarktung der TV-Rechte verlangt hatten, wurden abgebaut.

Die EU-Kommission hat derzeit nicht die Absicht, ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland einzuleiten, obwohl die gemeinsam beschlossene Aufhebung des Importverbots für britisches Rindfleisch in Deutschland bisher noch nicht in die Praxis umgesetzt wurde. Dagegen will die EU-Behörde am kommenden Dienstag darüber entscheiden, ob sie gegen Frankreich rechtliche Schritte unternimmt.

Die Bundesanstalt für Arbeit (BA) hat am Donnerstag ihren Etat für das Jahr 2000 aufgestellt. Wie die BA in Nürnberg mitteilte, wurden gegen die Stimmen der Arbeitgebervertreter in den Haushalt 104,15 Milliarden Mark eingestellt, rund eine Milliarde weniger als im laufenden Jahr.