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Der alte Hochbunker neben dem Haus des Rundfunks ist schon abgerissen, dafür klafft nun eine Baugrube auf dem ehemaligen Grundstücksteil des Sender Freies Berlin (SFB) an der Masurenallee Ecke Soorstraße. In den nächsten Wochen will die Unternehmensgruppe Ulrich Weber dort mit dem Bau von drei würfelförmigen, je 29 Meter hohen Büro- und Wohnhäusern beginnen.

Von Cay Dobberke

"Was denn, aus Pankow bin ich doch extra nach Prenzlauer Berg gezogen - und jetzt holt mich das wieder ein?" Die 20-jährige Schauspielschülerin und freischaffende Künstlerin Anke ist erst vor drei Jahren vom grünen Bezirk im Norden ins quirlige Szenequartier um den Kollwitzplatz gezogen.

Eberhard Diepgen (59, CDU) hat seine Rolle als Stadtvater verinnerlicht; in seiner Bundespartei redet er selten mit. Unangefochten lenkt der Regierende Bürgermeister mit der bei weitem längsten Amtszeit seit zehn Jahren die Geschicke der Stadt - nach fünf Jahren an der Spitze West-Berlins und zwei schmerzlichen Oppositionsjahren.

Von Brigitte Grunert

Die Gerechtigkeit ist eine launische Diva, von Verehrern mit Besitzansprüchen hält sie nicht viel. Auch mit noch so großen Beschwörungen und aufrichtigen Liebeserklärungen lässt sie sich nicht bezwingen, von dauerhaften Verbindungen zu uns Sterblichen ganz zu schweigen.

Von Stephan Wiehler

Sie entspannen die Lage an den Schulen, entlasten Eltern, Lehrer und Sozialarbeiter: Schulstationen. Doch die 130 Einrichtungen, seit ihrer Einführung vor fünf Jahren ein vernachlässigtes Provisorium, sind gefährdet, wenn sie nicht auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werden.

Die Beitrittskandidaten müssen für eine EU-Mitgliedschaft wirtschaftliche, politische und juristische Bedingungen erfüllen. Polen, Tschechien, Slowenien, Ungarn und Estland liegen dabei gut im Rennen, Rumänien und Bulgarien hingegen gelten wegen ihrer schwachen Wirtschaftskraft als Schlusslichter.

Von Ulrike Scheffer

Brandenburgs Wirtschaftsminister Wolfgang Fürniß (CDU) geht davon aus, dass im aktuellen Koalitionsstreit um die Kofinanzierung von Bundesmitteln eine "schnelle Lösung" gefunden wird. Möglicherweise werde am heutigen Freitag, spätestens Anfang nächster Woche feststehen, wie die 22,5 Millionen Mark aus der so genannten Gemeinschaftsaufgabe für den Aufbau-Ost durch Landesmittel in gleicher Höhe kofinanziert werden können, sagte der CDU-Politiker gestern dem Tagesspiegel.

Gao Xingjian, der diesjährige Literatur-Nobelpreisträger, warnte bei der Preisverleihung am Donnerstagabend vor einer Verwechslung von Literatur und Politik. In seiner Rede vor der Schwedischen Akademie in Stockholm sagte er: "Wenn die Literatur zur Ode an ein Land wird, zum Banner einer Nation, zur Stimme einer Partei, zum Sprecher einer Klasse oder einer Gruppe, dann wird sie es nicht vermeiden können, ihre wahre Natur zu verlieren; sie wird nicht mehr literarisch sein, sondern Nutzobjekt im Dienste der Macht.

Katerstimmung nach der jüngsten Koalitionsquerele: Sowohl in SPD wie CDU will man sich endlich wieder auf die Sacharbeit konzentrieren, anstatt öffentlich ständig neuen Streit um Kleinigkeiten zu produzieren. Innenminister Jörg Schönbohm (CDU): "Allen sollte klar sein, dass zugespitzte Äußerungen die Stimmung anheizen.

Nein, unter geradezu mörderischer Tanzwut leidet es nicht, das Berliner Ballettwesen. Immer seltener treten die Tänzer auf die Bühne, immer weniger Publikum locken sie mit ihren Darbietungen an.

Von Ulrich Amling

Tom Feeney, Sprecher der republikanischen Mehrheit im Parlament von Florida, hat bislang eher skurrile Beiträge zur politischen Geschichte des Sonnenschein-Staates geleistet: Ein gescheiterter Antrag, Florida möge doch wegen der hohen Staatsschulden in Washington seinen Austritt aus dem Staatenbund und die Unabhängigkeit erklären. Dann ein Gesetz, mit dem Schulen der Yoga-Unterricht verboten wurde - man dürfe doch, so der 42-jährige erzkonservative Rechtsanwalt, Kinder nicht ohne Zustimmung der Eltern "hypnotisieren".

Von Friedemann Diederichs

Und wieder wirft die endlose Welle der Comebacks einen Schatten auf die Welt. Kaum hat man sich an die Rückkehr der rockenden Rentner gewöhnt, darf man sich nun auch über Auferstehungen wundern, die aus der Techno-Ecke angeleiert wurden.

Von Volker Lüke

Entertainer Jürgen von der Lippe lässt kein gutes Haar am Ersten Deutschen Fernsehen. "Sich in der ARD unwohl zu fühlen, ist nicht schwer", sagte der 52-Jährige, der im Juni 2001 mit seiner zwölf Jahre alten Show "Geld oder Liebe" aufhören wird, in einem Interview mit der Zeitschrift "Hör Zu".

Der ehemalige Generalbevollmächtigte der CDU-Schatzmeisterei, Uwe Lüthje, hat schwere Vorwürfe gegen Altkanzler Helmut Kohl erhoben. Kohl lasse ihm gegenüber "nicht auch nur einen leisen Schimmer von jener Verantwortung erkennen", die ihm eigentlich "als vertragliche Fürsorgepflicht seinen Untergebenen gegenüber obliegt", heißt es in einer Antwort auf schriftliche Fragen des Spenden-Untersuchungsausschusses.

Ausgerechnet in dieser Stadt musste Hertha BSC die Erfahrung machen, wie weit der Verein noch entfernt ist, von der feineren Gesellschaft des europäischen Fußballs - ganze 120 Sekunden. Bis in die 88.

Von Sven Goldmann

Oliver Bierhoff war der Verlierer beim Sieg des AC Mailand in La Coruña. Während Milan mit dem 1:0 beim Spanischen Meister seine Renaissance in der europäischen Königsklasse erlebte, saß der Kapitän der deutschen Nationalmannschaft zum ersten Mal in einem Europacup-Spiel nur auf der Bank.

Harte Fronten, eine Sitzung bis tief in die Nacht: Die Kontrahenten saßen sich am Donnerstag im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat ohne Aussicht auf eine schnelle Lösung bei der Entfernungspauschale gegenüber. Zwar hat Rot-Grün in dem Gremium aus Vertretern von Bundestag und Länderregierungen eine Mehrheit, nicht aber im Bundesrat: Dort brauchen der Kanzler und sein Finanzminister am 21.

Von Albert Funk

Das noch leere Jüdische Museum des Architekten Daniel Libeskind bleibt ein Besuchermagnet. Obwohl die Exponate noch fehlen, kamen seit der Übergabe des spektakulären Neubaus in Form eines geborstenen Davidsterns mehr als 326000 Besucher, teilte eine Sprecherin mit.

Kochen gegen den Wahnsinn, heute mit einem vegetarischen Rezept von Altmeister Siegfried Rockendorf, "Mediterrane Gemüse mit Basilikum-Creme-Fraiche und Grünkern" aus seinem Stern-Buch "Berlin kocht" (Verlag Hölker).Zutaten: 100 g Grünkern, 1 Schalotte, 5 EL Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, 100 ml Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, 1 TL Grünkernöl (Reformhaus), 1 fr.

Von Bernd Matthies

Es fing alles damit an, dass der Hauptausschuss-Vorsitzende Hans-Peter Seitz seinen Einsatz verpasste. Zehn Minuten lang hätte er reden, die Generaldebatte zum Haushalt 2001 glanzvoll einleiten dürfen, aber der SPD-Mann aus Treptow kam nicht rechtzeitig aus dem Bett.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Vor seiner politischen Einheit war Europa im Geiste der Kultur eins: in der klassischen Philosophie, in der Gemeinschaft des Römischen Rechts, im Christentum, in der Musik, Architektur sowie den anderen Künsten, in der Aufklärung schließlich in einer Gelehrtenrepublik, welche die Gebildeten von Edinburgh bis St. Petersburg, von Stockholm über Königsberg bis Krakau, von Weimar bis Neapel verbanden.

Die endgültige Stilllegung des Unglücks-Atomkraftwerks von Tschernobyl am nächsten Freitag ist weitgehend finanziell abgesichert. Die Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) stimmte am Donnerstag in London der Kreditvergabe für zwei allerdings umstrittene Ersatz-Reaktoren in anderen Regionen der Ukraine in Höhe von 215 Millionen Dollar (446 Millionen Mark) unter bestimmten Auflagen zu.

Der Brandanschlag auf die Düsseldorfer Synagoge war nicht das Werk deutscher Rechtsextremisten, sondern die Tat zweier gebürtiger Araber. Die 19 und 20 Jahre alten in Düsseldorf lebenden Männer legten bei ihrer Vernehmung ein umfassendes Geständnis ab, wie Generalbundesanwalt Kay Nehm mitteilte.

Ein Betrug bei der Entsorgung von radioaktiven Abfällen ist in Schleswig-Holstein aufgedeckt worden. Bei der Überprüfung von 28 als "schwach radioaktiv" deklarierten Fässern aus der Zeit vor 1980 hätten Mitarbeiter der Landessammelstelle für Atom-Abfälle in Geesthacht zum Teil starke Strahlung festgestellt.