Warum er den Leibniz-Preis bekommen hat? "Das fragen Sie lieber die, die ihn mir gegeben haben", sagt Joachim Küpper.
Alle Tagesspiegel-Artikel vom 12.12.2000
Im Randbereich der Heiligenseer Felder werden gegenwärtig neue Hecken gepflanzt. Es handelt sich um eine Ersatzmaßnahme für die mit der Wiedereröffnung der S-Bahnverbindung von Tegel nach Hennigsdorf verbundenen Eingriffe in die Natur.
Nach der deutlichen Abkühlung der US-Wirtschaft haben die Europäer nun beim Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts gleichgezogen: Sowohl in der Euro-Zone als auch den EU 15-Staaten und den USA stieg das BIP im dritten Quartal 2000 um 0,7 Prozent gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2000. Allerdings berichtete das Statistische Amt der EU, Eurostat, am Dienstag in Luxemburg auch, dass die USA im Vorjahresvergleich nach wie vor deutlich besser dastehen.
Grünen-Baustadträtin Beate Profé, BVV-Vorsteher Dieter Rochow (CDU) und Investor Eberhard Mayntz waren einer Meinung: Die Fußgängerzone Wilmersdorfer Straße erlebe jetzt den lange erhofften Aufschwung, sagten sie gestern beim symbolischen ersten Spatenstich für das Einkaufszentrum und Wohngebäude "Atrium" an der Ecke Schillerstraße. 400 Millionen Mark will der Berliner Unternehmer Mayntz auf dem Gelände des bisherigen Parkplatzes und -hauses investieren.
Im Feldzug gegen Werbung Unter den Linden und am Pariser Platz reitet das Bezirksamt Mitte neue Attacken: Nach dem Hickhack um die Autoreklame am Lindencorso soll nun ein "Riesenposter" mit Werbung des Bundesfinanzministeriums an der Ebertstraße entfernt werden. Es verstößt nach Auffassung des Bezirks gegen Baurecht.
Jedem Kind sein eigenes Tempo - unter diesem Motto wollen die Grünen die Schulausbildung verändern. Die ersten beiden Klassen der Grundschule sollen zu einer altersgemischten Eingangsstufe zusammengefasst werden, die in ein, zwei oder drei Jahren durchlaufen werden kann.
Kapital aus aller Welt fühlt sich offenbar wohl in der Schweiz. Die jüngste Reichstenliste, die das Schweizer Monatsmagazin "Bilanz" nach den Vorbildern von "Forbes" und "Fortune" seit 1989 alljährlich im Dezember veröffentlicht, weist ein Vermögen von 420 Milliarden Franken bei den 300 erfassten Personen und Familien aus, 46 Milliarden mehr als 1999.
Das Schlimmste an Weihnachtseinkäufen ist die Rennerei durch die Geschäfte - bis die Füße rauchen. Wer es sich einfacher machen möchte, sollte am Wochenende im Kleinen Festsaal der Hackeschen Höfe vorbeischauen.
Die Schweiz wird sich am Wissenschaftskolleg zu Berlin beteiligen. In steigenden Raten wird das Land dem Kolleg zwischen 150 000 und 300 000 Franken jährlich zur Verfügung stellen, zunächst bis 2003.
So viele Geschenke bleiben unentdeckt. Wir haben sie trotzdem gefunden.
Eine konsequente Förderung der Schiene hat der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) von Bund, Ländern und Kommunen gefordert. Nur so werde die Bahnreform ein Erfolg, erklärte VDV-Präsident Dieter Ludwig am Montag in Berlin.
Das Ende des Rabattgesetzes wird auch für die Medien Auswirkungen haben. Tagesspiegel-Justitiar Christian Eggert erwartet, dass "wir die Mengenrabatte für Großkunden deutlich anders, nämlich maßgeschneidert gestalten können".
Die Diskussion um die Green Card für ausländische Computer-Experten mag bei der Entscheidung der Jury für den erstmals vergebenen Fotopreis "Faszination Technik" der "VDI-Nachrichten" Pate gestanden haben. Jedenfalls haben sich deren Mitglieder für ein Foto entschieden, das über seinen ästhetischen Wert hinaus eine politische Aussage enthält.
Montagabend. Grand Hotel Esplanade.
Die Angestellten des Westin Grand verkauften in den vergangenen Wochen Stollen und Glühwein vor ihrem Luxushotel in der Friedrichstraße. Dabei sammelten sie insgesamt 12 500 Mark.
Neue Internet-Geschäftsmodelle wie Powershopping, bei dem sich mehrere Kunden zusammenschließen, um den Warenpreis zu drücken, könnten nach dem Fall des Rabattgesetzes wieder Auftrieb erhalten. Online-Händler wie Letsbuyit.
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ist der höchstdotierte deutsche Wissenschaftspreis. Er geht in diesem Jahr an elf Forscher, darunter zwei aus Berlin, die wir im Folgenden vorstellen.
Die IG Metall will das nächste Jahr nutzen, um endlich mit den Arbeitgebern einen Entgelttarifvertrag zur Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten zu vereinbaren. Dies beschloss der Vorstand am Dienstag in Frankfurt.
Zum Jahresende wird Hans-Olaf Henkel aus dem Amt des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) scheiden. Die Erinnerungen an seine Zeit in diesem Amt stellt er nun in seinem Buch "Die Macht der Freiheit" vor.
Lange haben die Einzelhandelskonzerne neidisch auf ihre Konkurrenten in den USA und Großbritannien geschaut. Bald werden sie selbst die Schilder aufhängen können: "Buy two - get one free".
Das Bundesverfassungsgericht hat die umstrittenen Anzeigenmotive der Firma Benetton nachträglich erlaubt. Fünf Jahre nachdem der Bundesgerichtshof die Anzeigen als wettbewerbswidrig untersagt hatte, hob das Gericht die Urteile auf eine Verfassungsbeschwerde eines Verlagshauses am Dienstag auf.
Die CDU-Parteispendenaffäre wird nun auch in Bayern ein parlamentarisches Nachspiel haben. Wie die SPD-Landtagsfraktion am Dienstag in München mitteilte, soll ein Untersuchungsausschuss des Landtags einen möglichen politischen Einfluss der CSU-Staatsregierung auf die Ermittlungen der Augsburger Staatsanwaltschaft gegen den Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber prüfen.
Wer das Arbeitsessen erfunden hat, ist von der Geschichtsforschung bisher nicht ausreichend erhellt. Jedenfalls ist der Brauch sehr, sehr alt.
Noch nie hatte Werbung solche Diskussionen ausgelöst: Eine schwarzglänzende Ente auf einem Ölteppich, Kinder beim Hausbau in der Dritten Welt, ein nacktes Hinterteil mit dem Stempel "HIV-positiv", die blutdurchtränkte Uniform eines erschossenen bosnischen Soldaten.Die Motive des italienischen Textilherstellers Benetton bei seiner Anzeigenkampagne Anfang der neunziger Jahre bestanden nur aus einem spektakulären Foto und dem diskret platzierten Schriftzug "United Colours of Benetton".
Es sind dies keine schönen Tage für Hertha BSC. Im Uefa-Cup ist der Berliner Fußball-Bundesligist knapp (und unverdient) an Inter Mailand gescheitert, in der Bundesliga wurde die Mannschaft von Bayer Leverkusen vorgeführt.
"Wir halten nichts vom Ausgleichsfaktor", teilte DGB-Vizechefin Ursula Engelen-Kefer auf die Frage von SPD-Abgeordneten knapp mit - und spätestens da war bei der Expertenanhörung des Bundestags-Sozialausschusses zur Rentenreform klar, dass die Reform in diesem wichtigen Punkt wohl noch einmal geändert wird.Der Ausgleichsfaktor, mit dem Sozialminister Walter Riester (SPD) ab 2011 das Niveau der gesetzlichen Rente für die jüngere Generation kürzen wollte, ist offenbar so gut wie vom Tisch.
Im Frankfurter Opec-Prozess hat ein pensionierter Verfassungsschützer frühere Kontakte seiner Behörde zu dem nach Frankreich geflüchteten Ex-Terroristen Hans-Joachim Klein bestätigt. Er habe Klein einmal im Jahr 1988 und zwei Mal im Jahr 1993 im Rahmen des so genannten Aussteigerprogramms in Paris getroffen, sagte der unter dem Pseudonym "Hans Benz" auftretende Beamte am Dienstag vor dem Frankfurter Landgericht.
Die Caritas will sich im nächsten Jahr verstärkt der wachsenden Zahl von einsamen Menschen zuwenden. Vor allem jüngere Menschen lebten mehr und mehr allein, mehr als ein Drittel aller Haushalte seien Einpersonenhaushalte, erläuterte der Präsident des katholischen Wohlfahrtsverbandes, Hellmut Puschmann, in Berlin das Jahresthema.
Bei den Expertenanhörungen des Bundestags zur geplanten Rentenreform zeichnen sich deutliche Änderungen am Konzept von Sozialminister Walter Riester (SPD) ab. Vor allem bei der Höhe des Niveaus der gesetzlichen Rente und beim umstrittenen Ausgleichsfaktor, mit dem Riester das Rentenniveau für die jüngere Generation zusätzlich senken will, planen SPD-Abgeordnete Änderungen an Riesters Gesetzentwurf.
Deutsche Gerichte können ausländische Rechtsextremisten auch dann wegen Volksverhetzung bestrafen, wenn sie die "Auschwitz-Lüge" vom Ausland aus im Internet verbreiten. Mit dem Urteil fällte der Bundesgerichtshof (BGH) am Dienstag erstmals eine Entscheidung zu der umstrittenen Frage, ob eine durch einen Ausländer auf der Welt begangene Volksverhetzung nach deutschem Recht geahndet werden darf, wenn die einzige Inlandsberührung das Internet ist.
Nietzsche war gar kein Philosoph. Nietzsche hatte null philosophische Begabung.
Erneute Auszeichnung für Uta Leichsenring: Das ZDF-Magazin "Mona Lisa" hat die Polizeipräsidentin von Eberswalde zur "Frau des Jahres 2000" gewählt. Leichsenring stehe für den Kampf gegen Rechtsextremismus und rechte Gewalt, heißt es in einer ZDF-Mitteilung.
Die Regierungschefs Manfred Stolpe und Eberhard Diepgen loben gern die "institutionalisierte Zusammenarbeit" zwischen Berlin und Brandenburg. Zwar ist es seit der gescheiterten Volksabstimmung zur Länderehe im Mai 1996 eine Regel geworden, dass neben regelmäßigen Treffen des länderübergreifenden Koordinierungsrats beide Regierungen einmal im Jahr gemeinsam tagen.
Unter großer Anteilnahme von Vertretern des öffentlichen Lebens hat die brandenburgische PDS am Dienstag Abschied von ihrem langjährigen Landtagsabgeordneten Michael Schumann und seiner Frau genommen. Beide waren am 2.
Mortier kommt. Nur - leider nicht nach Berlin.
Die Berliner Obdachlosenärztin Jenny de la Torre hat ihre Patienten für den heutigen Mittwoch zu einer Weihnachtsfeier eingeladen. In den Praxisräumen am Ostbahnhof werde es für die Wohnungslosen warmes Essen, Geschenke, Kleidung und Überraschungen geben, teilte die Trägergesellschaft MUT am Dienstag mit.
Der Vergleich mit der Verschiebung des Kaisersaals auf dem Potsdamer Platz schien etwas verwegen zu sein. In Lenzen an der Elbe sollte laut Einladung schließlich nur ein Teil einer Burg um rund einen halben Meter angehoben werden.
Berliner Obdachlose hatte der Entertainer Frank Zander eingeladen, mit ihm am Dienstag Weihnachten zu feiern. Das beliebte Fest sollte um 16 Uhr im Estrel Festival Center im Bezirk Neukölln beginnen.
Das Haus steht wacklig auf dünnen Stelzen. Man fragt sich, wann das Wasser eindringt.
Die hohen Ölpreise haben auch im November die Inflationsrate in Deutschland unverändert bei 2,4 Prozent gehalten. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, lag die Preissteigerungsrate damit im abgelaufenen Monat ebenso hoch wie im Oktober.
Brandenburger Schüler können weiterhin in Berlin zur Schule gehen und umgekehrt: Vor Beginn der gestrigen 5. gemeinsamen Sitzung der Regierungen in der Potsdamer Staatskanzlei unterzeichneten Bildungsminister Steffen Reiche und Schulsenator Klaus Böger das neue Gastschüler-Abkommen, auf das sich beide Regierungen bereits im Sommer geeinigt hatten.
Mittwoch: Berliner Wissenschaftliche Gesellschaft; Symposium "Die Wissenschaft der Zukunft: Beispiel Rechtwissenschaft", 18 Uhr, Unter den Linden 6, Hörsaal 2103. - FU; Gert Mattenklott: "Die Antike bei George und in seinem Kreis", 18 Uhr, Habelschwerdter Allee 45, Hörsaal 2.
Philosophisch ging es zu, als der Bundespräsident mit Studenten der Humboldt-Universität über Gott und die Welt sprach. Und die ist an der Humboldt-Universität erheblich friedlicher als an westdeutschen Universitäten in den 70er Jahren: Das Staatsoberhaupt besuchte ohne jede Polizeiabsperrungen die Hochschule mit dem großen Namen.
"Vera am Mittag" mal nicht nur im Fernsehen, sondern live auf dem Berliner Weihnachtsmarkt an der Alexanderstraße. Dort wird die SAT 1 Talkmasterin Vera Int-Veen heute von 16 bis 17 Uhr Weihnachtswundertüten verkaufen.
Das Statistische Bundesamt in Wiesbaden erwartet für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr einen Ausfuhrrekord. Wie das Amt am Dienstag mitteilte, wurden im Oktober die bisher höchsten Einfuhren (99,3 Milliarden Mark) und Ausfuhren (111,6 Milliarden Mark) verzeichnet, die jemals in einem Monat gemessen wurden.
Der Etat der Max-Planck-Gesellschaft wird im Jahr 2001 nur um drei statt der geforderten fünf Prozent auf 2,365 Milliarden Mark wachsen. Dieses Ergebnis sei "enttäuschend", sagte Barbara Bludau, Generalsekretärin der Max-Planck-Gesellschaft, am Dienstag vor der Presse in Berlin.
Jürgen Friedrich ist 57 Jahre alt. Und noch fit.